Gedenkorte

Die unterschiedlichen Gedenkorte in Potsdam beleuchten die jüngere deutsche Geschichte sowie die traditionellen internationalen Beziehungen Potsdams.

Ehemalige Synagoge

Zerstörte Synagoge | 10. November 1938 |
© Hans Weber
Eine Gedenktafel am Standort der einstigen Synagoge wurde am 9. November 1979 enthüllt. Initiiert hatte diese Theodor Goldstein, der eine jüdische Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet hatte. Die Tafel gestaltete der Bildhauer Rudolf Böhm. Jedes Jahr findet am ehemaligen Standort der Synagoge am 9. November eine Gedenkveranstaltung statt.

Gedenktafel Herbert Ritter

Die Gedenktafel Herbert Ritters befindet sich auf dem Weberplatz im Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Sie erinnert an die Ermordung des Jungkommunisten am 12. November 1931.

Willi-Frohwein-Platz - Am Findling

Willi-Frohwein-Platz
© Susanne Ahner
Der Willi-Frohwein-Platz in Babelsberg zwischen Großbeeren- und Kopernikusstraße ist seit 2011 nach dem KZ-Auschwitz-Überlebenden Willi Frohwein (1923-2009) benannt. Für seine besonderen Verdienste als Zeitzeuge durfte sich Frohwein 2005 in das Goldene Buch von Potsdam eintragen.

Carola Müller

© Tobias Büloff
Carola Müller wurde 1901 als Tochter eines Potsdamer Handelsdirektors und einer Frauenärztin geboren, gehörte somit zu den wohlhabenderen Familien der Stadt und führte ein beinahe sorgloses Leben. Schon lange pflegte sie eine enge Freundschaft zu dem jüdischen Ehepaar Louis und Victoria Hagen.

Dr. Helmuth und Annemarie Sell

Dr. Helmuth Sell wurde 1898 geboren und lebte zusammen mit seiner Frau Annemarie, geboren 1896, in der Karl-Marx-Straße 11. Im Jahr 1943 nahmen die Sells den jüdischen Jungen Ezra Feinberg in ihrem Betrieb als Lieferjunge auf. Seine Eltern waren schon im Mai 1942 deportiert worden und seitdem hatte er versucht, sich in Berlin unter dem falschen Namen Wilhelm Schneider als Hitlerjunge durchzuschlagen.

Dorothea Schneider und Christa-Maria Lyckhage

Zwischen Februar 1943 und März 1945 versteckten Mutter und Tochter drei jüdische Frauen bei sich. Um das Risiko der Entdeckung so gering wie möglich zu halten, lebten die Frauen nur wenige Wochen bei ihnen, bevor sie weitervermittelt werden konnten.

Maimi von Mirbach

Maimi von Mirbach wurde 1899 in Antwerpen geboren und lebte seit 1914 in der Alleestraße 10 in Potsdam. Mehrere Male versteckte die Freifrau verfolgte Juden in ihrem Haus, darunter auch Gisela Distler-Brendel, eine schwangere Musikstudentin, der als Halbjüdin das Studium verwehrt wurde.

Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Potsdam

Im März 1920 versuchten rechtsgerichtete Militärs mit einem Putsch in Berlin die Regierung zu stürzen und die parlamentarische Demokratie zu beseitigen. Streiks im gesamten Deutschen Reich verhinderten den Umsturz, forderten jedoch viele Tote. In Potsdam starben vier junge Menschen.