Aktion Stolpersteine

STOLPERSTEINE sind Zeichen des Erinnerns. Wer jemals unerwartet auf die kleinen Messingplatten vor einer Hausfassade in Potsdam stößt, kann sich ihrer Wirkung nicht entziehen: Ein Blinken im Bürgersteig - man bleibt stehen, bückt sich, liest einen oder mehrere Namen, die Geburts- und Todesdaten einer Frau ,eines Mannes oder eines Kindes. Man hält inne, für einige Augenblicke spürt man ein Entsetzen, bis der Verstand es erfasst: Aus diesem Haus sind Bewohner während der Nazizeit verschleppt worden. Hier liest man keine anonymen Zahlen, hier wird an individuelle Schicksale erinnert. Die meisten wurden in Konzentrationslagern ermordet, nur wenige kamen zurück.

Wilhelm Kann

Wilhelm Kann war der letzte Jude, der in Potsdam noch offiziell jüdisches Leben repräsentierte, bis er am 22. Juni 1943 deportiert wurde. Danach galt die Stadt als „judenrein". Sein preußisches Pflichtgefühl kostete ihm am 4. Januar 1944 in Theresienstadt das Leben.

Moritz Max Hirschbruch

Moritz Max Hirschbruch war Inhaber einer Lebensmittelgroßhandlung mit Sitz in der Brauerstraße 6. Sein Leben endete im Konzentrationslager Theresienstadt.

Samuel Guttmann

Samuel Guttmann, der Oberkantor der Potsdamer Synagoge, wurde am 28. Oktober 1942 im Alter von 63 Jahren gemeinsam mit 99 weiteren Personen im „Alterstransport I/72" aus Berlin in das Lager Theresienstadt deportiert.

Familie Gormanns

Die Familie Gormanns wohnte hinter dem Alten Rathaus, am heute nicht mehr existierenden Blücherplatz und zuletzt in der heutigen Ludwig-Richter-Straße 30. Zur Familie gehörten Siegfried Gormanns, seine Frau Paula Gormanns, sowie die beiden Söhne Kurt und Walter.

Franz Bernhard

Franz Bernhard, Inhaber eines angesehenen Bankgeschäftes in der Potsdamer Innenstadt, wurde als Jude in der Nazizeit seines gesamten Eigentums beraubt. Er und sein Sohn Heinz starben im Konzentrationslager.

Stolpersteine in Potsdam

2008 wurden erstmals STOLPERSTEINE in Potsdam verlegt, um an das Schicksal der jüdischen Opfer und an die historischen Ereignisse in der Stadt zu erinnern.