Der Digitalisierungsrat der Landeshauptstadt Potsdam hat in seiner Herbstsitzung am 12. November 2024 die Fortschritte der Verwaltung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) eingehend diskutiert und eine Reihe von Empfehlungen zur weiteren Umsetzung der städtischen KI-Strategie beschlossen. Der Rat, bestehend aus 17 Expertinnen und Experten der Digitalisierung, berät die Landeshauptstadt Potsdam ehrenamtlich zu Fragen der digitalen Transformation mit einem aktuellen Schwerpunkt auf KI.
„KI hat das Potenzial, die Effizienz und Bürgernähe der Verwaltung entscheidend zu verbessern. Um dies jedoch zu realisieren, bedarf es klarer Investitionen in personelle und finanzielle Ressourcen. Nur so kann die nachhaltige Integration von KI-Lösungen in den Verwaltungsalltag gelingen“, betont Nico Marquardt, Vorsitzender des Digitalisierungsrats.
Besondere Herausforderungen für die Verwaltung stellen der demografische Wandel und der bestehende Fachkräftemangel dar. Viele Mitarbeitende stehen kurz vor dem Ruhestand, während gleichzeitig die Gewinnung neuer, qualifizierter Fachkräfte immer schwieriger wird. „KI-Lösungen sollen nicht bestehende Mitarbeitende ersetzen, sondern gezielt entlasten, indem sie Routineaufgaben automatisieren und den Beschäftigten so mehr Freiraum für komplexere und zentrale Aufgaben schaffen. Dies stärkt die Effizienz
der Verwaltung und steigert die Qualität des Bürgerkontakts“, erklärt Marquardt.
Die Empfehlungen des Rats zielen darauf ab, die Potenziale von KI verantwortungsvoll und menschenzentriert zu nutzen. Durch den Einsatz von KI-Technologien können langfristig Kosten eingespart werden, indem Prozesse optimiert und wertvolle Ressourcen gezielt eingesetzt werden. Gleichzeitig betont der Digitalisierungsrat, dass die technologische Unterstützung stets mit dem Ziel erfolgt, Mitarbeitende zu stärken und ihnen moderne Werkzeuge an die Hand zu geben, um den wachsenden Anforderungen
gerecht zu werden.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Schaffung einer Schlüsselposition für einen KI-Beauftragten, die Implementierung spezialisierter Large Language Models (LLMs) sowie Fortbildungsformate zur Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung sowohl innerhalb der Verwaltung als auch für die Stadtgesellschaft. „Nur mit einer durchdachten, menschzentrierten KI-Strategie können wir den aktuellen Herausforderungen begegnen und gleichzeitig die Verwaltung zukunftsfähig gestalten“, erklärt Marquardt.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit der KI-Strategie. „Wir müssen die Technologie als Hebel nutzen, um langfristige Einsparungen zu erzielen, Prozesse zu optimieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Verwaltung ein modernes und attraktives Arbeitsumfeld bleibt“, ergänzt Marquardt. Dazu gehören auch Maßnahmen zur Förderung von Innovationen, zur Vernetzung mit Wissenschaft und Technologiepartnern sowie zur Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, um eine transparente und verantwortungsvolle KI-Nutzung zu gewährleisten.
„Unser Ziel ist es, Potsdam als Vorreiter für den verantwortungsvollen und nachhaltigen Einsatz von KI zu etablieren“, betont Marquardt abschließend. „Eine solche Vision erfordert Mut, klare Prioritäten und einen Schulterschluss zwischen Politik, Verwaltung und der Gesellschaft.“