Bereits zum 20. Mal hat die Landeshauptstadt Potsdam heute gemeinsam mit der ProPotsdam GmbH den Integrationspreis verliehen. In der Kategorie „Projektidee“ gewann das Projekt „Multi-Kulti Küche“. Das Projekt „Teen Spirit“ des Inwole e.V. überzeugte die Jury in der Kategorie „Vereinsarbeit“. In der Kategorie „Einzelleistung“ wurde das Engagement von Dr. Valentina Meuren mit dem Projekt „Talent Point Potsdam“ gewürdigt und in der Kategorie „Migration prägt Potsdam – 20 Jahre Integrationspreis“ wurde das Antidiskriminierungsbüro Potsdam des Vereins Opferperspektive e.V. ausgezeichnet. Der Sonderpreis Nachbarschaft der ProPotsdam ging in diesem Jahr an das Projekt „PlattenFix-Selbsthilfe Fahrradwerkstatt“. Oberbürgermeister Mike Schubert, die stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Ute Grimm, die Vorsitzende des Migrantenbeirates, Fereshta Hussain, und die Beauftragte für Migration und Integration, Dr. Amanda Palenberg, überreichten am Nachmittag im Festsaal des Treffpunkt Freizeit die Preise an die Gewinnerinnen und Gewinner.
„Potsdam ist eine lebenswerte Stadt, die sich durch ihre Vielfalt auszeichnet. Das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen gestalten viele Vereine und Projekte mit. Diese zeichnen wir jährlich mit dem Integrationspreis aus. In diesem Jahr haben wir wieder großartige Preisträgerinnen und Preisträger“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.
In insgesamt vier Kategorien - Projektidee, Einzelleistung, Vereinsarbeit sowie Jahresmotto „Migration prägt Potsdam – 20 Jahre Integrationspreis“ – wurde der Integrationspreis der Landeshauptstadt Potsdam 2024 ausgelobt. Die von der Künstlerin Susanne Specht gestalteten Wanderpokale des Integrationspreises wanderten nun an die neuen Ausgezeichneten des Jahres 2024 weiter. Jörn-Michael Westphal, Geschäftsführer der ProPotsdam GmbH, übergab den Sonderpreis Nachbarschaft der ProPotsdam an die Gewinnerprojekte.
Die ehemalige und langjährige Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, warnte in ihrem Festvortrag vor einer weiteren Diskursverschiebung nach Rechtsaußen. Die Jugendgruppe des Kindermusiktheaters „Buntspecht“ begleitete den Nachmittag musikalisch und führten Highlights ihres Musicals „Ankommen ist schwer“ auf. Den künstlerischen Rahmen der Preisverleihung gestaltete der Rap-Musiker, Jugendarbeiter und Moderator Matondo Castlo. Moderiert wurde die Preisverleihung von Tim Jäger und Jala El Jazairi.
Preisträgerinnen und Preisträger des Integrationspreises der Landeshauptstadt Potsdam 2024:
In der Kategorie „Projektidee“ überzeugte das Projekt Multi-Kulti Küche die Jury. Einmal im Monat kommen hier rund 30 Menschen aus verschiedenen Ländern wie Syrien, Ukraine, Deutschland, Russland, Irak und Sudan zusammen, um gemeinsam zu kochen und kulturelle Vielfalt zu erleben. Diese Initiative fördert durch den gemeinsamen Austausch beim Kochen aktiv die Integration und wird durch staatliche Unterstützung ermöglicht.
In der Kategorie „Vereinsarbeit“ wurde das Projekt „Teen Spirit“ des Inwole e.V. Im Projekthaus Babelsberg wird ukrainischen Jugendlichen ein sicherer Ort der Zusammenkunft geboten, an dem sie ihre Erfahrungen teilen und sich künstlerisch ausdrücken können. Das Projekt fördert nachhaltig die interkulturelle Nachbarschaft in Potsdam und leistet einen wertvollen Beitrag zur Integration und Gemeinschaftsbildung
Das Projekt Talent Point Potsdam Dr. Valentina Meuren gewann den Integrationspreis in der Kategorie „Einzelleistung“. Das Projekt bietet Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Berufe eine einzigartige Plattform, auf der sie ihre verborgenen Talente teilen und entfalten können. Mit seinem nachhaltigen Effekt auf die Gesellschaft überwindet es Sprachbarrieren und öffnet die Teilnahme für alle. Dabei bringt es zahlreiche Talente ans Licht, die ohne diese Möglichkeit unentdeckt geblieben wären und stellt die Vielfalt Potsdams in den Vordergrund.
Den Integrationspreis in der Kategorie „Migration prägt Potsdam – 20 Jahre Integrationspreis, dem diesjährigen Jahresmotto, gewann das Antidiskriminierungsbüro Potsdam des Vereins Opferperspektive e.V. Seit 2016 setzt sich die Initiative erfolgreich für den Schutz vor rassistischer Diskriminierung und die Stärkung der Vielfalt in Potsdam ein. Mit einem umfassenden Angebot aus vertraulicher Beratung, Sensibilisierungsveranstaltungen und Bildungsangeboten trägt es maßgeblich dazu bei, dass Betroffene von Diskriminierung unterstützt und die gesamte Stadtgesellschaft für die Themen Rassismus und Diskriminierung sensibilisiert werden. Die Jury würdigte einstimmig die Bedeutung dieses Projekts als wichtigen Beitrag für die Integration und den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Der Sonderpreis Nachbarschaft der ProPotsdam ging in diesem Jahr an das Projekt PlattenFix-Selbsthilfe Fahrradwerkstatt. Das Projekt verdient den Preis aufgrund seines herausragenden Engagements für Flüchtlinge und Migranten, indem es ihnen kostenfrei Fahrräder zur Verfügung stellt und Unterstützung beim Selbstaufbau sowie der Reparatur bietet. Die zentrale Lage der Werkstatt ermöglicht es zahlreichen Familien, von diesem wertvollen Angebot zu profitieren, sich zu vernetzen und aktiv am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.
Bis zum 4. August 2024 konnten sich Träger, Organisationen und Verbände, private Initiativen und Bürgerinitiativen, Vereine und Einzelpersonen, Schulen und Kindergärten um den Integrationspreis bewerben. Die Preisträger 2024 wurden durch eine unabhängige Fachjury ermittelt. In der Jury unter Vorsitz von Katrin Böhme, ehemalige Geschäftsführerin vom Beratungsfachdienst für Migrant*innen der Diakonie, waren vertreten: Jörn-Michael Westphal (Geschäftsführer der ProPotsdam GmbH), Issmaail Mouliji (Vorstandvorsitzender Verein der Muslime in Potsdam), Charity Esther Okezie-A (Initiatorin Afrika Festival), Isabelle Vandre (Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Potsdam), Abdallah Fouad (Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt), Katrin Jackel-Neusser (Kindernetzwerk) sowie Chimaa Timan und Chuks-Quinn Chukwuedo (beide Mitglieder im Migrantenbeirat).
Der Integrationspreis wurde 2005 von den Mitgliedern des damaligen Ausländerbeirates initiiert, von den Stadtverordneten beschlossen und mit einem Preisgeld von insgesamt 1000 Euro ausgestattet. Das Preisgeld wurde 2017 auf 2000 Euro erhöht. Mit der Auslobung des Preises verfolgt die Landeshauptstadt Potsdam das Ziel, besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen. Die ProPotsdam stiftet alljährlich den mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis Nachbarschaft, mit dem Projekte gewürdigt werden, die dem guten nachbarschaftlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen und Generationen dienen.
Alle Bewerbungen zum Integrationspreis 2024:
- „PotsdamZeltcamp Fest“ von Daniil Grabov
- „Neurographik Zeichnen“ vom Verein für Kunst und Vernetzung e.V.
- „Talent Point Potsdam“ von Dr. Valentina Meuren
- „Teen Spirit - Ukraine Projekt“ von Inwole e.V. / Projekthaus Babelsberg
- Die Integration geflüchteter Familien vom EJF
- „PlattenFix-Selbsthilfe Fahrradwerkstatt“ vom Stadtteilnetzwerk Potsdam e.V.
- Unterstützung für Geflüchtete von Hakimullah Habibi
- „Arabisches Kulturfest“ von der AWO
- „Kosmokantine“ vom Rechenzentrum Potsdam
- „PartiViet - Teilhabe für vietnamesisch-stämmige Frauen“ von ISA e.V.
- „Telegram Kanal-Potsdam - Dort lebten Königinnen“ von Inna Rein
- „FAIR-Sportliche Jugendsozialarbeit und Gewaltprävention“ vom USV Potsdam
- Antidiskriminierungsbüro Potsdam vom Verein Opferperspektive e.V.
- „Multi-Kulti-Küche“ von Soziale Stadt ProPotsdam GmbH
- „Contact.Seven“ von Vasili Schewelow
- „Migranten für Migranten“ von Hamid Omarkhil