Obelisk des Neustädter Tores

Blick vom Turm der Garnisonkirche in Richtung Neustädter Tor, um 1930
© Potsdam Museum/Walter Eichgrün
Blick vom Turm der Garnisonkirche in Richtung Neustädter Tor, um 1930 (© Potsdam Museum/Walter Eichgrün)

Dieser Obelisk gehörte zum Neustädter Tor, welches 1945 weitestgehend zerstört wurde. Der Vorgängerbau war 1722 im Zuge der ersten Stadterweiterung errichtet worden. König Friedrich II. ließ das neue Tor 1752 im Rahmen der repräsentativen Umgestaltung der Residenzstadt am westlichen Ende der kurfürstlichen Hauptachse durch seinen Baumeister Wenzeslaus von Knobelsdorff neu errichten. Die Toranlage stand nun weiter stadtauswärts an der Einmündung der Schopenhauerstraße in die Breite Straße.

Mit dem Untergang des Knüppeldammes durch die Havelbucht verlor das Stadttor seine Funktion als Eingang in die Stadt am Ende einer aus dem Landschaftsraum herangeführten kurfürstlichen Allee. Die auf Fernwirkung konzipierten Obelisken waren somit der repräsentative Blickfang gegen Westen für das Schloss und den Lustgarten mit einer Bündelung der kurfürstlichen Sichtachse auf den Pannberg. Der bis zum Tor verlängerte breite Straßenraum der kurfürstlichen Hauptachse wurde an seinem westlichen Ende durch die Kulissenarchitektur der Obelisken und die durch eine Mauer halbkreisförmig angeschlossenen Torhäuser wirkungsvoll gerahmt.

Die Hieroglyphen auf den mit Adlern gekrönten Obelisken wurden nach künstlerischen Gesichtspunkten ausgewählt; ihre Bedeutung war damals noch nicht entschlüsselt.

Der nach der Kriegszerstörung noch stehen gebliebene Obelisk wurde 1969 abgetragen und 1981 in der Nähe seines ursprünglichen Standortes wieder aufgestellt.

Adresse

Obelisk des Neustädter Tores
Breite Straße 13
14467 Potsdam
Deutschland

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