Das Kolonistenhaus wurde 1751 als eines der Ersten von insgesamt 210 auf Geheiß des Preußischen Königs, Friedrich des II., unter der Aufsicht des Obersten von Retzow erbaut. Der erste Eigentümer des Hauses war der Gärtner Jacob Rochowin aus Böhmisch Brodt (Český Brod) in Böhmen, der das Haus durch eine königliche Schenkung erhielt. Es handelt sich bei dem Gebäude um eines der ältesten erhaltenen Häuser in den Maßen 9,50 x 12,50 Meter der Kolonie Nowawes für die glaubensverfolgten Weber und Spinner aus Böhmen. Das Haus ist in seinem äußeren, straßenseitigen Erscheinungsbild weitgehend in der barocken Struktur erhalten.
Es ist ein eingeschossiges, fünfachsiges Gebäude mit mittiger Eingangstür, und rechts und links je zwei daneben liegenden Fenstern mit Klappläden und einem Satteldach.
Heute sind unter dem Dach des Weberhauses zwei Arztpraxen untergebracht. Mit dem Anbau des Pförtnerhäuschens bildet es den Eingangsbereich zum Gelände des Oberlinhauses.
Aufgrund der hohen Anzahl der erhaltenen Kolonistenhäuser ist die Anlage der friderizi-
anischen Kolonie im heutigen Babelsberg wie an kaum einem anderen Ort im Berlin-Brandenburger Raum so gut nachvollziehbar. In diesem Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße ist es jedoch das letzte erhaltene Kolonistenhaus aus der Entstehungszeit der Kolonie und besitzt deshalb einen hohen städtebaulichen, architekturhistorischen und stadtgeschichtlichen Wert. Das Haus wurde erst 2002/03 saniert. Die Instandsetzung der Gebäudehülle wurde mit Mitteln des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz in Höhe von rund 90.000 Euro gefördert.
Adresse
Kolonistenhaus Rochowin
Rudolf-Breitscheid 22
14482 Potsdam
Deutschland