Kolonistenhaus Rochowin

Rudolf-Breitscheid-Str. 22

Das Kolonistenhaus wurde 1751 als eines der Ersten von insgesamt 210 auf Geheiß des Preußischen Königs, Friedrich des II., unter der Aufsicht des Obersten von Retzow erbaut. Der erste Eigentümer des Hauses war der Gärtner Jacob Rochowin aus Böhmisch Brodt (Český Brod) in Böhmen, der das Haus durch eine königliche Schenkung erhielt. Es handelt sich bei dem Gebäude um eines der ältesten erhaltenen Häuser in den Maßen 9,50 x 12,50 Meter der Kolonie Nowawes für die glaubensverfolgten Weber und Spinner aus Böhmen. Das Haus ist in seinem äußeren, straßenseitigen Erscheinungsbild weitgehend in der barocken Struktur erhalten.
Es ist ein eingeschossiges, fünfachsiges Gebäude mit mittiger Eingangstür, und rechts und links je zwei daneben liegenden Fenstern mit Klappläden und einem Satteldach.

Heute sind unter dem Dach des Weberhauses zwei Arztpraxen untergebracht. Mit dem Anbau des Pförtnerhäuschens bildet es den Eingangsbereich zum Gelände des Oberlinhauses.

Aufgrund der hohen Anzahl der erhaltenen Kolonistenhäuser ist die Anlage der friderizi-
anischen Kolonie im heutigen Babelsberg wie an kaum einem anderen Ort im Berlin-Brandenburger Raum so gut nachvollziehbar. In diesem Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße ist es jedoch das letzte erhaltene Kolonistenhaus aus der Entstehungszeit der Kolonie und besitzt deshalb einen hohen städtebaulichen, architekturhistorischen und stadtgeschichtlichen Wert. Das Haus wurde erst 2002/03 saniert. Die Instandsetzung der Gebäudehülle wurde mit Mitteln des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz in Höhe von rund 90.000 Euro gefördert.

Adresse

Kolonistenhaus Rochowin
Rudolf-Breitscheid 22
14482 Potsdam
Deutschland

Weitere Beiträge

Das Bild zeigt ein historisches Foto der Breiten Straße in Richtung Garnisonkirche um 1912. (Unbekannter Fotograf, Potsdam Museum)
© Das Bild zeigt ein historisches Foto der Breiten Straße in Richtung Garnisonkirche um 1912. (Unbekannter Fotograf, Potsdam Museum)

Naturkundemuseum (ehemals Ständehaus)

An der Ecke des Karrees Breite Straße – Lindenstraße steht das ehemalige Haus der Landstände in einer damals sehr bevorzugten Lage. Hier kreuzten sich die ab 1668 angelegten …

Bittschriftenlinde

Schon zu Zeiten Friedrichs II. war die Bittschriftenlinde eine weithin bekannte Institution: Jede Woche ließ sich der König die an der Linde gesammelten Bitten seiner Untertanen vorlegen und entschied häufig für die Bürger und damit gegen die Beamtenschaft. Die historische Linde überdauerte Könige und Kriege – erst 1949 wurde sie gefällt. Zur 1000-Jahr-Feier Potsdams 1993 wurde am historischen Ort wieder an alte Traditionen angeknüpft und eine neue Linde gepflanzt.

Dorfkirche und Friedhof Bornstedt

Der Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) besuchte Bornstedt im Jahr 1869. Er beschrieb in seinen ‚Wanderungen durch die Mark Brandenburg‘ vor allem die vielen künstlerischen Grabstätten auf dem bereits im 16. Jahrhundert angelegten Friedhof. Eine der Sehenswürdigkeiten der 1856 geweihten Dorfkirche ist das Epitaph des Hofgelehrten Paul Jakob Freiherr von Gundling (1673-1731), der in einem Weinfaß begraben wurde. Im Glockenturm an der Straße hängt die älteste Bronzeglocke Potsdams aus dem 14. Jahrhundert.