Nach dem Dreißigjährigen Krieg erwarb der Große Kurfürst das Gut "Glienicke" und ließ das Gutshaus 1682 von seinem Baumeister Charles Philippe Dieussart zu einem barocken Jagdschloss umbauen. Vom Jagdschloss nach Südosten verläuft geradlinig ein aufgeschütteter Damm, der vom Bäkegraben begleitet wird. Dieser verbindet den Griebnitzsee mit der Havel. Den Graben begleitend wurde eine Promenade angelegt, die mit verschiedenartigen Gehölzarten und dendrologischen Besonderheiten ausgestattet wurde, von denen heute nur noch Reste vorhanden sind.
Unter Friedrich I. wurde es 1701 im barocken Stil umgebaut. Nach dem es mehrere Male seine Besitzer und Nutzung wechselte, ließ 1859 Prinz Carl von Preußen, der Bruder Friedrichs Wilhelm IV., durch den Hofarchitekten Ferdinand von Arnim erneut umbauen. Seine heutige Gestalt erhielt das Jagdschloss durch weitere bauliche Zugaben von Albert Geyer und Max Taut. Prinz Carl ließ auch in der Zeit von 1863 bis 1867 zehn Häuser im Schweizer Stil errichten. Von den insgesamt 10 Häusern sind heute nur noch vier erhalten, zwei in der Waldmüllerstraße, sowie je eines in der Wilhelm-Leuschner-Straße und Louis-Nathan-Allee. Peter Joseph Lenné war mit der Landschaftsgestaltung beauftragt. Er bezog auch den heute auf Berliner Gebiet liegenden Böttcherberg in die gartenkünstlerische Planung ein. Auf dem Berg wurden die halbkreisförmige Loggia Alexandra errichtet. Imposante Sichtachsen führen von hier in die umliegende Kulturlandschaft.
Auf dem Alten Friedhof am Dorfende sind zahlreiche Persönlichkeiten begraben, die für die Dorfgeschichte und auch überregional von Bedeutung waren. Die vielen dekorativen Grabanlagen legen hierüber Zeugnis ab. Wenige Minuten vom Alten Friedhof entfernt steht die kleine neogotische Kapelle, die nach Plänen von Reinhold Persius errichtet und 1881 eingeweiht wurde. Durch unterschiedliche Besitzverhältnisse und Eingemeindungen ergaben sich verschiedene Zuordnungen des Dorfes zu Berlin und Potsdam. Dieses führte in Folge der Teilung Deutschlands zu einem mit einer Mauer befestigten Grenzverlauf, der in dem Dorf zu erheblichen Zerstörungen führte. Klein-Glienicke wurde der "Blinddarm der DDR" genannt. Eintritt in diese Sperrzone erhielt man nur mit einem Passierschein - oder wenn man hier wohnte. In Klein-Glienicke gab es die "engste Stelle der DDR" - 15 Meter von Mauer zu Mauer.
Seit Öffnung der Mauer zählt der Ort zu den beliebtesten touristischen Ausflugszielen. Mit seinen architektonisch wertvollen und ortsbildprägenden Bauten ist Klein Glienicke ein wichtiger Bestandteil der Welterbestätte als Bindeglied zwischen den Parkanlagen von Babelsberg und Glienicke.
Adresse
Klein Glienicke
Louis-Nathan-Allee
14482 Potsdam
Deutschland