Am heutigen Sonntagvormittag, den 3. September 2023, fand in der Gewölbehalle im Kutschstall die offizielle Festveranstaltung zur Würdigung des 50. Städtepartnerschaftsjubiläums zwischen Potsdam und der polnischen Stadt Opole statt. Oberbürgermeister Mike Schubert lud dazu seinen Amtskollegen Arkadiusz Wisniewski sowie viele Wegbegleiter, Akteure und Interessierte der Städtepartnerschaft ein.
Begleitet wurde der Opoler Stadtpräsident vom Vorsitzenden des Opoler Stadtrates, Lukasz Sowada, von der Stadträtin Alicja Wiśniewska sowie von der Direktorin der staatlichen Musikschule „Frederic Chopin“ Opole, Magdalena Czercowy. Die Delegation ist bereits am Samstag angereist und wird bis Montagmorgen in der Stadt sein. Auch eine Gruppe des Opoler Potsdam-Clubs, der die Städtepartnerschaft gemeinsam mit dem hiesigen Opole-Club seit vielen Jahren begleitet, ist derzeit zu Gast in Potsdam und nahm ebenfalls an der Festveranstaltung teil.
„Wir können zu Recht stolz darauf sein, dass die Verbindung zwischen unseren beiden Städten bereits über einen so langen Zeitraum besteht. Dies haben wir vor allem dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, die seit vielen Jahren die Beziehungen zwischen beiden Städten aufrechterhalten. Deshalb ist es mir ein Bedürfnis, allen Beteiligten meinen herzlichen Dank auszusprechen“, so Oberbürgermeister Mike Schubert.
Musikalisch wurde die Festveranstaltung von der Städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Potsdam begleitet, die bereits seit Beginn der Städtepartnerschaft eine Kooperation mit der staatlichen Musikschule „Frederic Chopin“ in Opole pflegt. Der offizielle Teil wurde umrahmt vom Hornquartett, während des anschließenden Empfangs spielte das Jazzensemble „JazzyKa“.
Die ersten Kontakte zwischen Potsdam und Opole entstanden bereits in den 60er Jahren, also schon vor der Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages 1973. Beispielsweise wurden Beziehungen zwischen dem Fotoclub in Potsdam und der fotografischen Gesellschaft in Opole aufgebaut. Am 17.Mai 1969 gestalteten beide Clubs die erste Fotoausstellung europäischer Länder in Opole. Zudem entwickelten die Lehrergewerkschaften beider Städte einen regen Lehrer- und Urlauberaustausch, Künstlerinnen und Künstler bereicherten das Leben in der jeweiligen Partnerstadt.
Aus den anfänglichen Kontakten wurden langjährige Beziehungen und neben dem fachlichen Austausch entstanden viele persönliche Freundschaften. Die Menschen lernten sich näher kennen, vertrauten einander und entwickelten mehr und mehr Verständnis für die zum Teil sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten. Dieses, Mitte der 1970er Jahre gelegte Fundament der Städtepartnerschaft erweist sich auch heute noch als sehr stabil. Auch nach einer Zwangspause auf Grund der politischen Veränderungen in Polen und in der DDR konnte die Zusammenarbeit beider Partnerstädte nach der politischen Wende wiederbelebt werden. Ab 1991 mit Gründung der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft (BBAG) konnte mit deren Unterstützung die Städtepartnerschaft weiter intensiviert werden. Der mittlerweile dort angesiedelte Opole-Club engagiert sich seit Beginn für die Kontakte zwischen beiden Städten.
Auch in der Corona-Pandemie fanden die Kontakte keinen Abbruch. Besonders im diesjährigen Jubiläumsjahr haben sich viele Akteure und Engagierte zusammengefunden, um frühere Kooperationen wieder aufleben zu lassen, aber auch, um neue Projekte ins Leben zu rufen. Eine Auswahl der aktuellen Projekte und Veranstaltungen: Bereits im März trafen sich beispielsweise die Internationalen Polizeiorganisationen beider Städte, deren Freundschaft seit vielen Jahren andauert. Die Grundschule am Humboldtring feiert in diesem Jahr gemeinsam mit ihrer Opoler Partnerschule 10-jähriges Jubiläum. In diesem Rahmen wird noch im September ein Lehreraustausch stattfinden. Der Chor International Potsdam gab im April ein gemeinsames Konzert mit dem Opoler Chor Laudate Dominum in Opole. Der Gegenbesuch mit Konzert in Potsdam findet noch diesen Monat statt. Ebenfalls konnte der frühere Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern wiederbelebt werden. So fand in diesem Jahr ein Maler-Plenair in beiden Städten statt, aus denen wunderbare Kunstwerke entstanden sind.