
Eine dreiköpfige Delegation der Landeshauptstadt Potsdam ist jetzt zurückgekehrt aus Sansibar. Bei der dritten Projektreise, die vom 19. bis 27. Februar 2025 im Rahmen des kommunalen Kooperationsprojekts „Biocooling Zanzibar“ stattfand, standen Bäume im Mittelpunkt. Sowohl die Pflanzung junger Setzlinge an geeigneten Orten als auch die fachgerechte Pflege der vorhandenen Bäume wurden dabei berücksichtigt.
Eric Fieseler, ein Baumpflegeexperte des Bereichs Grünflächen der Landeshauptstadt Potsdam, vermittelte bei mehrtägigen Workshops Wissen über die in Deutschland praktizierte Baumpflege in Theorie und Praxis. An diesen Workshops nahmen sowohl Entscheidungsträgerinnen der sansibarischen Verwaltung als auch die ausführenden Baumpfleger teil. Mit im Gepäck hatte Fieseler Arbeitsschutzhelme, Handschuhe und Sägen, die für die weitere Nutzung vor Ort bleiben. Der Baumpflegeexperte sagt: „Für mich ist es die erste Reise in unsere Partnerstadt Sansibar. Ich freue mich über den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Von besonderem Interesse sind für mich natürlich die dort heimischen Baumarten, die aufgrund des Klimas ganz andere Wachstumsbedingungen haben. Wissen über den Erhalt gerade großer, alter und damit besonders Schatten und Kühle spendender Bäume und deren Pflege weiterzugeben, ist mir auch aus fachlicher Sicht ein großes Anliegen.“
Ziel des Biocooling-Projektes ist es, das Verständnis für den Nutzen, die Wirkungsweise und den Bedarf an ökologischer Kühlung durch Verschattung im städtischen Raum in der Verwal-tung und bei der Bevölkerung zu erhöhen. Dazu werden die historisch genutzten Pflanzen identifiziert, die bei Bedarf mit bereits erfolgreich etablierten eingewanderten Pflanzen ergänzt werden.
Cordine Lippert, Bereichsleiterin Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam, ergänzt: „Mit unserem Biocooling-Projekt konnten wir schon einiges erreichen. So fanden im Oktober und November 2024 Experten-Workshops zum Thema Hitze und die Bedeutung von Grün für die Gesundheit der Bevölkerung in einer wachsenden, sich verändernden städtischen Umgebung statt. Die Anzucht von Baumsetzlingen hat begonnen. So werden bis zum Ende des Projekts etwa 5.000 junge Bäume im Stadtgebiet gepflanzt – insbesondere durch die Unterstützung der ansässigen Bevölkerung, die dann auch in die Pflege mit einbezogen wird.“ Auch von der Klimaanpassungsmanagerin der Landeshauptstadt Potsdam, Claudia Rose, werden diese Aktivitäten als besonders wertvoll erachtet: „Die Bedeutung von Grün ist gerade in urbanen Räumen für die Anpassung an Hitze nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger sind gesunderhaltende Pflege und Schnitt gerade bei den großen Bäumen. Aber auch die Pflanzung von bis zu 5.000 neuen Bäumen ist ein wichtiger Schritt.“
Die Landeshauptstadt Potsdam setzt ihre erfolgreiche Partnerschaftsarbeit mit der Kommune von Sansibar Town fort. Der gemeinsame Antrag beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in der Richtlinie „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte (Nakopa)“ auf Förderung eines Projektes zur Erforschung und Entwicklung natürlicher Verschattungssysteme für öffentliche Plätze im verdichteten Stadtraum – kurz „Biocooling Zanzibar“ hatte 2023 die Bewilligung erhalten. Das Projekt hat ein Budget von 180.000 Euro und eine Laufzeit von zwei Jahren, bis Ende September 2025.