Potsdam feiert das 30. Jubiläum des Christopher Street Days (CSD) mit vielen bunten Veranstaltungen, die die queere Bewegung in Potsdam sichtbar machen. Am 11. Mai sind alle Interessierten ab 12 Uhr auf dem Alten Markt zur Demonstration für gleiche Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* Personen, inter* Personen und queeren Personen aufgerufen. Die Veranstaltenden wollen erreichen, dass für Minderheiten diskriminierungsfreie Räume geschaffen und Hilfestrukturen für Benachteiligte ermöglicht werden.
Im Rahmen der Demonstration wird am 11. Mai um 13:30 Uhr durch den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Pete Heuer vor dem Rathaus die Regenbogenflagge gehisst, als Zeichen für die Sichtbarkeit von queeren Menschen im Stadtbild und in der Stadtgesellschaft. Die Demonstration zum CSD endet um 14:30 Uhr und geht im Holländischen Viertel in den traditionell stattfindenden „Queens Day“ über, der bis Sonntag mit einem bunten Programm aus Comedy, Info-Ständen und Musik bis hin zur Direktübertragung des Eurovision Song Contest aufwartet.
„Die Kriminalstatistik zeigt, dass Übergriffe auf queere Personen und Straftaten mit queerfeindlichem Motiv zugenommen haben. Anfeindungen und Polarisierungen müssen wir mit allen Mitteln der Demokratie entgegentreten“, sagt die Beigeordnete Brigitte Meier, die am Samstag auf dem zweitägigen „Queensday“ im Holländischen Viertel für ein Interview auf der Bühne erwartet wird. „Der CSD ist zuallererst ein politisches Statement und mitnichten nur eine bunte Party. Es ist toll, dass sich die Community den Raum nimmt und sich feiert. Dabei geht es den Beteiligten aber vordergründig auch um die Vermittlung ihrer Botschaft: Respekt für Vielfalt!“
„Frei leben und lieben zu können, sind Werte die eigentlich ein selbstverständlicher Teil einer Demokratie sein sollten. Dass solche Werte bedroht werden, ist eine reale Gefahr, die sich auch bei uns vor Ort niederschlägt. Potsdam bietet zwar queere Räume, aber außerhalb der Community begegnen queeren Personen immer noch und sogar wieder vermehrt Ressentiments oder gar Gewalt“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam, Claudia Sprengel, die im September 2023 zu einem ersten Treffen wichtiger queerer Akteur*innen in Potsdam eingeladen hat und hier mit der Community einen regelmäßigen Austausch initialisiert hat.
In diesem Jahr wird erstmals ein „Queer-Budget
“ als Teil des Bürger-Budgets in Kooperation mit Katte e.V. umgesetzt. Hier können alle Potsdamerinnen und Potsdamer niedrigschwellig Mittel für Projekte beantragen, die die Akzeptanz und Sichtbarkeit von queeren Belangen stärken.
Am 15. Juni veranstaltet der Regenbogen Potsdam e.V. am 15. Juni in Potsdam einen CSD auf Rädern. Der „Fahrrad-Pride“ startet um 15 Uhr auf dem Alten Markt und macht Potsdams Straßen einmal mehr bunt und vielfältig. Aufgrund der namensgebenden Stonewall-Proteste in New York im Juni 1969 finden die sogenannten „Pride-Paraden“ traditionell im Juni statt.
Darüber hinaus ist die Landeshauptstadt Potsdam am 18. September erstmals Gastgeberin für das bundesweite Forum „Regenbogenparlament“. Bei diesem Fachforum tauschen sich Akteur*innen von Bildung bis Politik zu Themen der Antidiskriminierungsarbeit aus.