Die Premiere im vergangenen Jahr war erfolgreich. Erstmals fanden im Jahr 2023 der traditionelle UNESCO-Tag und das Fest der Kulturerben an einem Tag – dem ersten Sonntag im Juni statt. Da es viele inhaltliche Schnittmengen zwischen den beiden Formaten gibt – viele der Kulturerben-Vereine sind im Potsdamer UNESCO-Welterbe tätig – finden beide Veranstaltungen auch in diesem Jahr an einem Tag statt.
Ein gerade erschienener Flyer informiert über die vielseitigen Angebote.
Den UNESCO-Tag gibt es seit 2005 in Deutschland. Die 52 deutschen UNESCO-Stätten möchten mit diesem Format über das vielseitige und reiche UNESCO-Welterbe informieren, die Welterebestätten bekannter machen und auf diese Weise auch zu deren Pflege und Erhaltung beitragen. Potsdam beteiligt sich seit 2006 am UNESCO-Tag und hat seither auf sehr unterschiedliche Art verschiedene Areale des Welterbes inszeniert.
Das Fest der Kulturerben wurde anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 ins Leben gerufen. Es findet seitdem jährlich auf dem Alten Markt statt. Gastgeber für das Fest sind die KULTURERBEN POTSDAM, ein Netzwerk von Vereinen, die sich ehrenamtlich für Denkmale der Bau-, Garten- und Technikkultur einsetzen. Netzwerkkoordinator ist der Kulturstadtverein in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege der Landeshauptstadt Potsdam.
Beim Fest der Kulturerben können Sie Menschen kennenlernen, die sich mit Liebe und Sachverstand für Orte mit Geschichte einsetzen, ihre Projekte vorstellen und die Besucher zum Mitmachen begeistern wollen.
UNESCO-Tag: „Vielfalt entdecken und erfahren“
Das Motto des diesjährigen UNESCO-Tages lautet „Vielfalt erleben und entdecken“. Getreu dieses Mottos laden die Landeshauptstadt Potsdam und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zu einem sehr facettenreichen Programm ein. Das Programm beginnt um 10 Uhr mit einem einmaligen Angebot unter der Überschrift „Turmhopping: Welterbe von oben“. Der Normannische Turm, das Belvedere auf dem Klausberg und der Turm des Orangerieschlosses öffnen bis 17 Uhr ihre Türen und eröffnen den Besucherinnen und Besuchern spektakuläre Blicke auf die Potsdamer Kulturlandschaft. Kombiticket für 9 bzw. 6 €.
Im Kontext der gerade eröffneten Ausstellung „Re:Generation Klimawandel im grünen Welterbe – und was wir tun können“ widmen sich um 11 und 14 Uhr kostenfreie Führungen den Folgen und den Herausforderungen des Klimawandels für die historischen Gärten. Ebenfalls kostenfrei ist der Besuch der „Kinderstube der Blütenpracht“ von 11 bis 17 Uhr. Die Parkgärtnerei am Kuhtor im Park Sanssouci lädt zum Entdecken und Genießen ein. Bei einem Rundgang durch die Parkgärtnerei von Sanssouci lernen die Gäste Interessantes über die Pflege der unterschiedlichen Pflanzen. Die Gärtnerinnen und Gärtner verwenden viel Mühe und Fleiß für die Anzucht der Blumen, die Bepflanzung der Beete und deren Pflege. Anders als in vielen Erwerbsgärtnereien, ist die Aufzucht der Pflanzen hier noch ein traditionelles Handwerk, das beherrscht werden will. Um 11 und um 14 Uhr stehen kostenfreie Familienführungen durch die Neuen Kammern im Programm. „Vielfalt entdecken und Erleben in den Neuen Kammern von Sanssouci“ heißt das Angebot. Zum UNESCO Welterbe der Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin gehört auch die Pfaueninsel. Unter der Überschrift „Die Gerüste fallen: Ein besonderes Lustschloss wird saniert und restauriert.“ gibt es ab 11 Uhr einmalige Baustellenführungen am und im Pfaueninselschloss zum Preis von 16/14 €.
Unter der Überschrift „Klimaneutral und aktiv durch das UNESCO-Welterbe“ wird um 13 Uhr eine geführte Radtour durch das Potsdamer Welterbe angeboten. Ausgangs- und Endpunkt dieser Touren ist der Obelisk auf dem Alten Markt. Die Tour ist kostenfrei.
„Welterbestätten sind Wahrzeichen, die für eine Stadt, eine Region, ein Land, einen Kultur- oder Naturraum stehen. Sie zeugen von dem, was unsere Welt ausmacht“, sagt der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr. „Deshalb brauchen wir die Stadt und die Stadt die Schlösser und Gärten, wenn es darum geht, dieses Welterbe für kommende Generationen zu bewahren. Ich freue mich sehr, dass wir am UNESCO-Tag und mit dem Fest der Kulturerben das Engagement vieler Menschen feiern können, die sich für den Erhalt dieser einmaligen Anlagen einsetzen. Das ist ermutigend. Und mutig sollten wir auch den Auswirkungen des Klimawandels, die in unseren Parks immer sichtbarer werden, etwas entgegensetzen. Keine Frage, der Schutz des Welterbes-bleibt eine Herausforderung – aber eine überaus reizvolle für uns alle.“
Fest der Kulturerben: „Denkmale – Zeitzeugen der Geschichte“
Von 13 bis 18 Uhr stellen sich auf dem Alten Markt rund 40 Kulturerbenvereine mit ihren aktuellen Projekten vor. Die Vereine berichten, wie sie mit ihrem ehrenamtlichen Engagement das kulturelle Erbe der Stadt den Potsdamerinnen und Potsdamern nahebringen. Mit einem Mix aus Musik, Gesprächen und Informationen aus der Denkmalpflege und der Vereinsarbeit wird das Motto für das Fest der Kulturerben 2024 „Denkmale – Zeitzeugen der Geschichte“ auch mit der Präsentation alter Handwerkstechniken vor Ort aufgegriffen.
Das Fest der Kulturerben findet in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam statt. Bernd Rubelt, der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt würdigt die enge Kooperation mit den Vereinen „Der Schutz und die Bewahrung der Bau- und Naturdenkmale in unserer Stadt ist eine Aufgabe, die nur dann erfolgreich gelöst werden kann, wenn es eine enge Zusammenarbeit zwischen den Eigentümern, der Verwaltung und dem ehrenamtlich tätigen Vereinen gibt. Dies gelingt in unserer Stadt. Und das feiern wir nicht nur mit dem umfangreichen Programm am 2. Juni, sondern auch am 8. September mit dem Kulturfest und dem Tag des Offenen Denkmals.“
Das Finale des UNESCO-Tages ist ein musikalisches. Die Kunst des Orgelbaus und Orgelmusik gehören seit 2017 zum Immateriellen UNESCO-Welterbe. Um 17:30 Uhr wird in der Nikolaikirche erklärt „Was ist das - eine Orgel?“ Kirchenmusikdirektor Björn O. Wiede zeigt bei einer Orgelführung, wie Orgeltöne entstehen, spricht über Bau und Innenleben einer Orgel und über die erstaunliche Anzahl und Vielfalt der Orgelpfeifen
Um 18:30 Uhr heißt es dann „Weltkulturerbe Orgel - Volle Klänge aus Europa an beiden Orgeln der Nikolaikirche“.
Kirchenmusikdirektor Björn O. Wiede und seine Gäste lassen Werke von Antonio Vivaldi (Italien), Johann Sebastian Bach (Deutschland), George Frederic Handel (England), Franz Liszt (Österreich-Ungarn), Louis Vierne, Charles-Marie Widor (Frankreich) erklingen.
Bernd Rubelt, der das Fest der Kulturerben am 2. Juni 2024 zusammen mit Vertretern der Kulturerben eröffnen wird, unterstützt die Kombination von UNESCO-Tag und Fest der Kulturerben: „Das UNESCO-Welterbe der Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin, zu dem auch viele Areale in städtischer Zuständigkeit gehören und die zahlreichen Denkmale in der Stadt sind Alleinstellungsmerkmale Potsdams. Sie bedeuten Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner und bringen Gäste in unsere Stadt. Das können wir am 2. Juni 2024 einmal mehr feiern.“
Der Flyer, der auch Angebote zum Jubiläumsjahr anlässlich des 150. Geburtstages von Karl Foerster enthält, ist unter anderem in der mobiagentur im Hauptbahnhof sowie in der Touristinformation in der Humboldtstraße, im Besucherzentrum der Schlösserstiftung, im Potsdam Museum sowie bei den Kulturerben erhältlich. Weiterführende Informationen unter www.potsdam.de/UNESCOtag