Kolumne der Woche: Gut leben im UNESCO-Welterbe

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

es lässt sich wirklich gut leben bei uns in Potsdam, auch und gerade im UNESCO-Welterbe.

Denn die Zugehörigkeit weiter Teile der Landeshauptstadt zum UNESCO-Welterbe ist ein besonderes Prädikat für unser Potsdam. Wir gehören zu insgesamt 38 deutschen und 943 weiteren UNESCO-Stätten in der Welt. Potsdam spielt damit in einer Liga mit dem Schloss Versailles, dem Kölner Dom oder den Pyramiden von  Gizeh - um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Für mich persönlich ist unser unverwechselbares UNESCO-Welterbe in der Landeshauptstadt untrennbar mit den Ereignissen im Jahr 1989 verbunden, die sich dieses Jahr zum fünfundzwanzigsten Mal jähren. Immer wieder bin ich dankbar dafür, dass die  friedliche Revolution der Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR zur Wiedervereinigung beider deutschen Staaten geführt hat. Unsere Jahreskampagne wäre ohne dieses große gesellschaftliche wie historische Ereignis undenkbar. Dank des Mauerfalls vor 25 Jahren können wir uns heute wieder frei und unbeschwert - beispielsweise rund um die Glienicker Brücke - bewegen. Deshalb freue ich mich auch besonders, dass gerade jetzt die Lücke im Mauerradweg geschlossen werden konnte. Mit der Ergänzung ihrer Parkordnung hat die Schlösserstiftung den Weg buchstäblich "frei" gemacht, dafür werden nicht nur Fahrradtouristen dankbar sein.

Viele Menschen wissen gar nicht, dass auch Dokumente, die vom Bau bis zum Fall  der Mauer berichten, Weltdokumentenerbe sind. Die UNESCO nahm z. B. im Jahre 2011 diese zwei Dokumente  aus dem Bestand des DDR-Fernsehens in die Liste der historischen Dokumente „Memory of the World“ auf:  Die Pressekonferenz von Walter Ulbricht vom 15. Juni 1961 mit dem legendären Satz „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ und die Pressekonferenz von Günter Schabowski vom 9. November 1989, die den endgültigen Fall der Berliner Mauer bewirkte.

Sie sehen, wir möchten im Rahmen unserer Jahreskampagne "Leben im UNESCO-Welterbe" für die Vielseitigkeit und Einzigartigkeit des Potsdam-Welterbes werben und machen deshalb zusammen mit Unternehmen und Vereinen eine große Zahl von Angeboten zum Erkunden des UNESCO-Erbes. Heute, am Internationalen Kindertag, laden wir Kinder und Familien zu einem Kinderfest in das Stadtbad Park Babelsberg – also mitten in das Welterbe ein.

Diese schöne Anlage mitten im Babelsberger Park, der seit 1990 zum UNESCO-Welterbe gehört, wird zum  Schauplatz für interessante Angebote auf der Bühne, unter dem Märchenbaum oder bei Führungen - und all  das bei freiem Eintritt. Ich freue mich besonders darüber, dass die Stadtwerke Potsdam das UNESCO-Thema  aufgegriffen haben und dass wir mit der Grundschule am Humboldtring nicht nur einen Ort für eine Schlechtwettervariante gefunden haben, sondern eine UNESCO-Projektschule, deren Schülerinnen,  Schüler, Lehrkräfte und Leitung sich sich mit Begeisterung auch inhaltlich einbringen.

Dem UNESCO-Tag folgen bis November noch weitere interessante Angebote. Auch Führungen gehören dazu, unter anderem durch Areale wie Klein-Glienicke sowie Schloss und Park Sacrow, die bis zum Fall der Mauer im Grenzgebiet lagen und nun auch Teil des Potsdamer UNESCO-Welterbes sind.

UNESCO-Welterbe und Potsdam gehören zusammen. Ich lade Sie ein, diese Zusammengehörigkeit mit Leben zu erfüllen.

Ihr

Jann Jakobs

 

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