Am 21. März ist der internationale Tag der Alleinerziehenden. In Potsdam leben fast 6000 alleinerziehende Eltern mit Kindern unter 18 Jahren. Sie machen damit 5,6 Prozent der Haushalte in der Landeshauptstadt aus. Die Mehrheit von ihnen (88 Prozent) sind Frauen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam, Claudia Sprengel, sagt dazu: „Alleinerziehende haben ein dreifach erhöhtes Armutsrisiko - zu ihnen gehören in Potsdam 8000 Kinder. Darüber hinaus haben Alleinerziehende durch ihre enorme Belastung im Alltag ein höheres Risiko psychische und psychosomatische Krankheiten zu erleiden. Sie sind die Gruppe, die unter der Corona-Pandemie und der Isolation, bei gleichzeitiger Sorgeverantwortung, am meisten gelitten haben. Durch die Vorstellung der Normfamilie werden sie strukturell ökonomisch und gesellschaftlich benachteiligt. Wenn wir von Familien sprechen, sollten wir diese in ihrer Vielfalt betrachten und nicht unter einer Schablone.“
Im Arbeitskreis Alleinerziehende unter Moderation der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Sprengel und Birgit Uhlworms vom SHIA e.V. treffen sich vierteljährlich Träger, die Projekte und Angebote für Ein-Eltern-Familien vorhalten. Ziel ist es, die Interessen und die Sichtbarkeit von Alleinerziehenden in Potsdam zu stärken.
„Die Möglichkeiten von Alleinerziehenden, soziale Kontakte zu knüpfen und sich vom Alltag zu erholen, sind stark eingeschränkt. Gerade der Sonntag kann für alleinerziehende Familien lang werden und Groß und Klein freuen sich über Begegnung, Miteinander, Austausch und Aktion“, so Jörn Mensching der das Büro Kinder(ar)mut der AWO kommissarisch leitet und dort den Alleinerziehenden-Brunch „Hurra, es ist Sonntag!“ im Bürgerhaus Sternzeichen organisiert. „An diesen Sonntagen können sich Eltern und ihre Kinder, treffen, austauschen, Rat bei Alltagssorgen und -fragen bekommen oder einfach ein paar unbeschwerte Stunden in fröhlicher Atmosphäre verbringen.“ Der nächste Termin ist am Sonntag, den 21. April, mit der Liedermacherin Betty Beat und kreativen Bastelworkshops. Das Angebot wird gefördert durch die Landeshauptstadt Potsdam über das Büro für Chancengleichheit und Vielfalt.