Umfragen zu Sportangeboten für Menschen mit Behinderung

Beauftragter für Menschen mit Behinderung stellt Ergebnisse vor.
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Sportangebote für Menschen mit Behinderung (© fovivafoto - stock.adobe.com)

Der Beauftrage für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam, Christoph Richter, hat die Ergebnisse zweier Umfragen zu Sportangeboten für Menschen mit Behinderungen vorgestellt. „Für eine erfolgreiche, bedarfsgerechte Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist es von besonderer Bedeutung, die Meinungen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger mit Behinderung einzuholen“, sagt Richter. Deshalb wurden 2017 sowohl Menschen mit Behinderung als auch Sportvereine zum Thema befragt. 

Die  Umfragen der  Menschen  mit  Behinderung  zu  den  Sportangeboten  kommt  unter anderem zu  folgenden  Ergebnissen:  83 Prozent  der  Teilnehmenden gaben an, dass ihnen Sport wichtig ist. 80 Prozent treiben regelmäßig oder unregelmäßig Sport. 20 Prozent der Teilnehmenden trieben keinen Sport. Die häufigsten Gründe dafür sind Unwissenheit darüber, welche Sportangebote es gibt und die Tatsache, dass Sport den Personen keinen Spaß macht. Auch wünscht sich die Mehrheit  (66 Prozent) der Teilnehmenden  ein  größeres  Sportangebot. Davon möchte der  größte Anteil der Befragten ein gemeinsames Sportangebot in Gruppen für Menschen mit und ohne Behinderung (44,6 Prozent) haben. Dafür müssen aus Sicht der Befragten noch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Insbesondere sind dies: Anerkennung der Menschen  mit  Behinderung  so,  wie  sie  sind (24,8  Prozent),  Unterstützung  in  verschiedenen  Formen  (z.B.  Hilfestellung  beim Sporttreiben) und mehr barrierefreie Informationen (hier waren 28,1 Prozent unzufrieden). Unter „Sonstiges“ wird angemerkt, dass viele Angebote in der  Öffentlichkeit nicht bekannt sind und die Vereine deshalb mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben sollten.

Die Sportvereine wurden ebenfalls zur Situation zu Sportangeboten für Menschen mit Behinderung befragt. Grundsätzlich beurteilen viele Vereine die Inklusion von Menschen mit Behinderung positiv. Doch gibt ein großer Anteil der Vereine an, dass Menschen mit Behinderung keine Möglichkeit haben, an den Angeboten teilzunehmen (42,1 Prozent). Der am häufigsten genannte Grund ist mit 19,4 Prozent, dass die Vereine diese Zielgruppe nicht im Blick hatten. Auch geben die Vereine häufig an, dass sie noch Unterstützung bei der Schaffung von Sportangeboten für Menschen mit Behinderung benötigen.

Im Oktober 2018 werden der Beauftragte für Menschen mit Behinderung und der Bereich Sport der Landeshauptstadt Potsdam sportinteressierte Bürgerinnen und Bürger mit Behinderung beziehungsweise Angehörige sowie Potsdamer Vereine zu einer Veranstaltung einladen, um die Gründung eines „Netzwerk Inklusion im und durch Sport“ anzustoßen. Dieses Netzwerk soll helfen, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Sport zu stärken und dementsprechend mehr Sport- und ehrenamtliche Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung in den Potsdamer Sportvereinen zu schaffen.

Die Umfrage war in einfacher Sprache verfasst, um möglichen Barrieren in der Kommunikation zu überwinden. Die Erfassung und Auswertung der Fragebögen wurde durch den Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam realisiert und erfolgte anonym. Die Ergebnisse sind aufgrund der geringen Anzahl nicht repräsentativ, doch zeigen sie eine Tendenz auf.

Das Ergebnis der Umfrage ist zum Herunterladen unter "Downloads" zu finden.

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