Rosa Fabian, geborene Hauer, entstammte einer jüdischen Familie in Potsdam, die über Jahrzehnte ein Wäsche- und Wollwarengeschäft in der Innenstadt betrieb. Sie wurde 1942 von den Nationalsozialisten deportiert und in Auschwitz ermordet. Ihre Tochter überlebte den Holocaust.
Rosa Fabian, geborene Hauer, wurde am 3. Juli 1880 in Potsdam in eine jüdische Familie hineingeboren. In der heutigen Wilhelm-Staab-Straße 20 wuchs sie mit fünf Geschwistern auf, von denen zwei bereits in frühen Jahren verstarben. Ihr Vater Emil Hauer besaß viele Jahre ein Geschäft für Wäsche- und Wollwaren zuerst in der Brandenburger Straße, dann in der heutigen Hermann-Elflein-Straße. Das Geschäft betrieb der Vater bis zu seinem Tod im Jahr 1918. Rosa erlernte keinen Beruf, half jedoch im Laden der Familie mit.
1907 bezog die Familie Hauer eine Wohnung in der Charlottenstraße 95, wo Rosa bis zu ihrer Hochzeit lebte. Erst kurz vor ihrem 31. Geburtstag, 1911, heiratete sie den jüdischen Kaufmann Bernhard Fabian aus Berlin. Im Jahr darauf wurde Tochter Ruth geboren. Die Ehe hielt nur elf Jahre. Die kleine Familie wohnte von Juni 1911 bis Mai 1922 in Berlin-Charlottenburg in der Niebuhrstraße 64. 1922, nach der Scheidung, zog Rosa mit ihrer Tochter wieder nach Potsdam in die Charlottenstraße 95. 1939 arbeiteten Mutter und Tochter für kurze Zeit als Haushaltshilfe bei Dr. Alfred und Paula Rothschild in der Seestraße 45. Ihre Tochter Ruth schaffte es noch rechtzeitig zu ihrer Tante, Hildegard Hauer, nach Großbritannien, auszuwandern und konnte der nationalsozialistischen Deportation entkommen. Rosa Fabian hingegen wurde ein paar Wochen später in eine jüdische Sammelstelle in Babelsberg in den Körnerweg 4 umgesiedelt. Am 13. Januar 1942 begann ihre Deportation vom Bahnhof Grunewald. Drei Tage lang fuhr der Zug mit Rosa und 1.031 anderen Menschen Richtung Osten. Am 16. Januar kam Rosa bei extremer Kälte an. Die 62jährige überlebte die Selektion und kam nach vierstündigem Marsch im Ghetto Riga an. Dort musste sie Zwangsarbeit leisten. Im Herbst 1943 wurde das Ghetto aufgelöst, die Überlebenden wurden erneut deportiert, nun nach Auschwitz. Dieses Mal überstand Rosa Fabian die Selektion an der Rampe nicht. Im November 1943 wurde sie in Auschwitz in einer Gaskammer vergast. Rosa Fabians Name ist neben dem Namen ihrer Tochter auf dem Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Potsdam verewigt.
Adresse
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