Kolumne der Woche: UNICEF und UNESCO in der Potsdamer Mitte

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

29. Mai 2016

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

am kommenden Wochenende steht die Potsdamer Mitte ganz im Zeichen der Vereinten Nationen. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF feiert am 4. Juni von 13 bis 17 Uhr unter dem Motto „ZuSammenKunft“ auf dem Alten Markt ein fröhliches Fest für Kinder, Jugendliche und Familien und wirft dabei einen Blick in unsere Welt im Jahr 2030. „Seid dabei – weil Eure Meinung zählt“ steht auf der Einladung der Veranstalter. Dem kann ich mich nur anschließen. Ich freue mich auf die Begegnung mit den Kleinen und Großen.

Am Sonntag, 5. Juni werfen wir im Innenhof des Landtages Brandenburg einen Blick in die Film-Geschichte Potsdams. Der erste Sonntag im Juni ist für die nunmehr 40 deutschen UNESCO-Welterbestätten ein fixer Termin im Kalender. Er ist reserviert für den UNESCO-Tag. Seit 2006 beteiligt sich die Landeshauptstadt Potsdam an diesem Format. Wir waren schon an den unterschiedlichsten UNESCO-Orten in Potsdam – von der Russischen Kolonie Alexandrowka, über die Schwanenallee bis zum Pfingstberg. Im Rahmen unserer Kampagne „Hinter den Kulissen“ wollen wir in diesem Jahr einen Teil des Potsdamer UNESCO-Welterbes vorstellen, das nicht jeden Tag angeschaut werden kann.

Wir zeigen am 5. Juni, 20 Uhr, den Stummfilmklassiker „Metropolis“. Das Drama wurde in den Jahren 1925 und 1926 in den UFA-Studios in Potsdam-Babelsberg in Regie von Fritz Lang gedreht und 1927 in Berlin uraufgeführt. Im Mittelpunkt steht die futuristische, titelgebende Stadt „Metropolis“. Fritz Langs Meisterwerk ist seit 2001 mit dem Label eines UNESCO-Weltdokumentenerbes geadelt. Es ist der erste Film überhaupt, der zum „Memory of the world“ gehört, jenem internationalen Netzwerk mit ausgewählten herausragenden Dokumenten - wertvollen Buchbeständen, Handschriften, Partituren, Unikaten, Bild-, Ton- und Filmdokumenten.

Nachdem 2008 in Buenos Aires verschollen geglaubte Teile des Films gefunden wurden, konnte eine Rekonstruktion erfolgen. Das Meisterwerk „Metropolis“ wird in der nahezu vollständigen Premierenfassung von 1927 gezeigt. Es wird live begleitet vom Deutschen Filmorchester Babelsberg. Dieses Orchester, zweifelsohne eines der besten nationalen und internationalen Ensembles dieser Art,  hat eine bewegte und sehr wechselvolle Geschichte, die untrennbar mit der Geschichte des deutschen Films und des Medienstandortes Babelsberg verbunden ist. Ob als UFA-Sinfonieorchester, als DEFA-Sinfonieorchester oder als Neugründung unter dem heutigen Namen Deutsches Filmorchester Babelsberg – im Mittelpunkt stand und steht immer eins: Filmmusik – Musik, die Bilder und Menschen bewegt.

Schließlich haben wir mit dem Innenhof des Landtages auch noch einen besonderen Aufführungsort für diesen außergewöhnlichen Film und das exzellente Orchester ausgewählt. Potsdams Beitrag zum diesjährigen UNESCO-Tag ist in gewisser Weise eine Premiere für den Innenhof des Landtages als Veranstaltungsort, denn ein Film-live-Konzert für bis zu eintausend Gäste gab es an diesem Ort bisher nicht.

Damit diese Premiere gelingt und sich auch die Idee der Förderung der internationalen Zusammenarbeit, die UNICEF und UNESCO verbindet, am kommenden Wochenende von Potsdams Mitte aus verbreitet, wünsche ich mir viele interessierte Besucherinnen und Besucher und uns allen schönes Wetter.

Ich freue mich auf Sie.

Ihr
Jann Jakobs