Kolumne der Woche: Osterfeiertage in der Potsdamer Mitte

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

9. April 2017

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

die Osterfesttage stehen vor der Tür. Traditionsgemäß sind diese Tage für Christen nicht nur die wichtigsten kirchlichen Feiertage, sie stellen auch den Beginn der touristischen Saison dar. Die diesjährigen Osterfesttage sind in unserer Stadt gleich in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes. Sie stehen nicht nur im Kontext des 500. Reformationsjubiläums, dem sich Potsdam unter dem Motto „Stadt trifft Kirche“ mit einer Vielzahl sehr interessanter Angebote widmet. Sie fallen auch in das Gedenken an die Opfer der Potsdamer Bombennacht von 1945.

Das diesjährige Programm der Osterfesttage ist deshalb besonders intensiv. Es enthält zum einen bekannte und neue Formate. Gottesdienste und festliche Osterkonzerte in der Nikolaikirche werden ergänzt durch die Vorstellung der neuen Luther-Biografie von Friedrich Schorlemmer im Bildungsforum, einem wissenschaftlichen Vortrag zur Rolle der Reformation für Brandenburg im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Luther-Filmen im Filmmuseum, Konzerten im Alten Rathaus und im Nikolaisaal sowie geführten touristischen Osterspaziergängen, die eigens für das Reformationsjubiläum entwickelt worden sind. Die gesamte wieder entstandene Potsdamer Mitte wird somit zum Gastgeber der Osterfesttage.

Zum anderen entsteht eine besondere Symbolik aus dem Aufeinandertreffen der Nacht von Potsdam mit dem Karfreitag. Am 14. April 1945 wurden Potsdam und vor allem die Potsdamer Mitte bei einem anglo-amerikanischen Bombenangriff schwer in Mitleidenschaft gezogen. Potsdam hat sich nach vielen Jahrzehnten von den Schrecken dieser Nacht erholt – auch in seiner städtebaulichen Gestalt, obwohl noch sehr viel zu tun ist. Das Gedenken an die Zerstörung Potsdams ist deshalb in diesem Jahr ganz selbstverständlich Teil der Osterfesttage. Der Gedanke an Tod und Auferstehung, der die Osterwoche prägt, gehört zu unseren Osterfesttagen. Es gibt die Aufführung des Potsdam Requiems in der Nikolaikirche und Zeitzeugengespräche und Filme im Alten Rathaus.

Die dort zu sehende Ausstellung über die Potsdamer Veduten des 18. und 19. Jahrhunderts illustriert auf anschauliche Weise den Verlust, den Potsdam durch Krieg und Zerstörung im 20. Jahrhundert erlitten hat. Ein aktueller Blick auf die Mitte veranschaulicht aber zugleich Aufbruch und Zuversicht – für mich schließt sich damit der Kreis zur österlichen Freudenzeit, die am Ostersonntag beginnt.

Ich danke allen, die am Programm der Osterfeststage mitwirken und lade Sie und Ihre Gäste einmal mehr dazu ein, die Potsdamer Mitte zu entdecken.

Ihr

Jann Jakobs