Kolumne der Woche: Miteinander gegen die Kälte

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

27. November 2016

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,


nach eher milden Temperaturen zu Beginn der Weihnachtszeit kommen jetzt wieder frostige Zeiten auf uns zu. In den kürzer werdenden Tagen und länger währenden Nächten fällt das Thermometer in die Minusgrade. Für die einen ist das natürlich ein Traum: wenn man mit Weihnachtstee oder Punsch in der Hand um den Kamin versammelt im Familienkreis sitzt, sich mit Freunden oder Kollegen zur Weihnachtsfeier trifft oder aber mit der Liebsten über einen der schönen Potsdamer Weihnachtsmärkte flaniert, dann ist das Leben schön. Denn man wappnet sich gemeinsam und miteinander gegen Frost und Dunkelheit.

Doch für die anderen ist der Winter die Zeit der Kälte und der Einsamkeit. Ganz besonders gilt dies für Obdachlose. Und sie sind auf die Hilfe von uns allen angewiesen. Man braucht kein gläubiger Christ zu sein, um zu wissen: Hier müssen wir unterstützen. Und das tun wir Potsdamer auch. Wir geben nicht nur Flüchtenden Unterkunft, wir organisieren mobile ärztliche Hilfe für Menschen in Not und unsere Suppenküche hat für bedürftige Menschen immer eine warme Mahlzeit parat. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit des Helfens, auch und gerade hier in der Landeshauptstadt. Daher widmen wir die diesjährige Weihnachtshilfe auch der Unterstützung von Obdachlosen. Am kommenden Donnerstag geht es los. Ich möchte nicht alles verraten, nur so viel: Wir werden mit creso e.V. eine gemeinsame Aktion starten, um obdachlose Menschen zu bedenken. 

Ich persönlich bin sehr unglücklich darüber, dass es in unserer Gesellschaft überhaupt Menschen gibt, die - egal zu welcher Jahreszeit - auf der Straße leben müssen. Umso wichtiger ist es aber in den kalten Monaten, konkrete Hilfe zu leisten. In der Landeshauptstadt existiert deshalb ein dichtes Netz an Hilfsangeboten: Straßensozialarbeiter kümmern sich vor Ort, ein Obdachlosenheim gibt es, andere Notunterkünfte, die Suppenküche, die Potsdamer Tafel und auch ein Arztmobil ist wieder unterwegs.

Mit der Arbeiterwohlfahrt haben wir vereinbart, dass in kalten Winternächten niemand in der Unterkunft am Lerchensteig abgewiesen wird. Tagsüber bietet das Soziale Zentrum der Volkssolidarität in der Suppenküche im eingeschossigen holzverkleideten Neubau auf dem Hofgelände der Stadtverwaltung Frühstück, warme Mittagsmahlzeiten und die Möglichkeit, sich zu duschen und Wäsche zu waschen. Hier gibt es auch eine Kleiderkammer, die je nach Wetterlage wochentags bis 18 Uhr geöffnet hat.

Neben der Suppenküche können sich Wohnungslose, die Arbeitslosengeld II beziehen und Projektteilnehmer bei der bbw-Akademie sind, Am Konsumhof 1-5 montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr aufhalten, duschen und Wäsche waschen. Außerdem wird hier donnerstags von 10 bis 12 Uhr eine medizinische Grundversorgung durch das Arztmobil bereitgestellt.

Ein ergänzendes Hilfeangebot stellt außerdem die Arbeit der Potsdamer Tafel bereit. Sie trägt mit ihren Ausgabestellen für Lebensmittel dazu bei, dass hilfebedürftige Menschen in der Landeshauptstadt Potsdam für einen geringen finanziellen Einsatz mit den wichtigsten Nahrungsmitteln versorgt werden können (Mehr Informationen finden Sie hier).

Die genannten Angebote sind untereinander vernetzt, sodass Informationen über bekannt werdende Notfälle schnell an die richtige Stelle gelangen.

Wichtig ist es, dass wir in unserer Stadt miteinander für die sorgen, deren Leben ein täglicher Kampf ums Überleben ist, dass wir gemeinsam darauf achten, wenn Menschen in Not sind und dass wir nicht wegschauen, wenn das Hinschauen weh tut. Gerade die Ärmsten und Schwächsten unter uns benötigen unsere Solidarität und Anteilnahme. Und das gilt, liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, nicht nur in der Weihnachtszeit.  

Ihr

Jann Jakobs