Kolumne der Woche: Hinter den Kulissen

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

31. Januar 2016

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

mit ganz besonderer Spannung schauen wir in diesem Jahr nach Hollywood. Ende Februar wird der Oscar für die besten filmischen Darbietungen verliehen – und Potsdam ist mit dem Film „Bridge of Spies“, den Agententhriller auf der Glienicker Brücke, mittendrin. Er passt wunderbar in unsere diesjährige Jahreskampagne. Denn wir möchten unsere Landeshauptstadt Potsdam in diesem Jahr vor allem als Filmstadt präsentieren. Nicht nur die Filmstudios Babelsberg, die „Bridge of Spies“ mitproduziert haben, sondern nahezu jeder Winkel der Stadt war bereits einmal Drehort und Kulisse.

Wir knüpfen damit an das „Jahr des Films“ 2011 an, wo dieses Thema bereits einmal im Mittelpunkt stand. Die Attraktivität Potsdams für Filmproduzenten und die damit verbundenen Impulse wirtschaftlicher und kultureller Art bilden einen der Markenschwerpunkte, die unsere Stadt ausmachen und für die Potsdam im In- und Ausland bekannt ist. Aber 2016 wird kein reines „Filmjahr“ – denn die Jahreskampagne „Hinter den Kulissen“ ist weiter gefasst: kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen sowie interessante geschichtsträchtige Gebäude werden ihre Türen öffnen und Einblicke in Bereiche gewähren, die sonst nicht jederzeit öffentlich zugänglich sind. Hinter die Kulissen zu schauen, etwas zu erleben, was man sonst nicht zu sehen bekommt, Interessantes zu erfahren, durch das man ein Thema aus einem ganz anderen Blickwinkel erfasst. Es verspricht also ein spannendes Jahr zu werden, in dem man Aspekte an Potsdam entdecken kann, die man vorher gar nicht kannte!

Was erwartet uns? Auftakt zur Jahreskampagne war ein Tag nach dem Neujahrsempfang die Veranstaltung „Unterwegs im Licht – Hinter den Kulissen“ in der Potsdamer Mitte. Im Herzen der Stadt wurden der Stadtkanal und die kulturellen Einrichtungen beleuchtet. Hier fanden abwechslungsreiche Programme für die ganze Familie statt. Es gab freien Eintritt in die Museen, Führungen, Vorträge, Experimente, Laternenbasteln und zwei Laternenumzüge durch die beleuchtete Innenstadt. Es war ein Fest für die ganze Familie, bei dem man die beteiligten Einrichtungen in ganz neuem Licht sah. Im Filmmuseum Potsdam konnten Besucherinnen und Besucher die neue Sonderausstellung entdecken, die die Frage beantwortet, ob im Film „Alles nur Kulisse?!“ ist. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Dezember geöffnet.

Ein Highlight der Jahreskampagne wird der diesjährige UNESCO-Tag am 5. Juni: das Weltdokumentenerbe „Metropolis“, der Stummfilmklassiker von Fritz Lang, wird im Innenhof des Landtags Brandenburg aufgeführt, begleitet vom Deutschen Filmorchester Babelsberg. Lassen Sie sich dieses einmalige Erlebnis nicht entgehen!

Wer Filme an ihren Original-Drehorten erleben will, den wird die Filmreihe „Vom Drehort zum Sehort“ interessieren. Von Februar bis April sowie von Oktober bis Dezember zeigt die Landeshauptstadt Potsdam sechs Filme. Der Drehort wird zum Kinosaal, so zum Beispiel für „Kokowääh“ am 12. Februar im Potsdamer Einstein-Gymnasium und für „Vater aus heiterem Himmel“ am 4. März im Potsdamer Rathaus.
Im Potsdamer Rathaus, im Bildungsforum Potsdam und im Hans Otto Theater, um nur einige Orte zu nennen, werden in diesem Jahr Besucherführungen angeboten. So kann man erfahren, welche Gewerke dafür sorgen, dass eine Bühnenproduktion entsteht, sich im klügsten Haus der Stadt die Ausstellung Forschungsfenster erklären lassen oder einmal den Plenarsaal besichtigen, wo sonst die Stadtverordneten politische Debatten führen.

Der traditionelle Potsdamer Tag der Wissenschaften lädt Wissenschaftsinteressierte am 21. Mai zur Filmuniversität „Konrad Wolf“ nach Babelsberg ein. Ebenfalls am 21. Mai findet zum zweiten Mal der Tag der Städtebauförderung statt, der sich in diesem Jahr ebenso dem Thema „Hinter den Kulissen“ widmet.

Nachdem wir im letzten Jahr „Potsdam bewegt“ haben, bieten wir auch im Rahmen der diesjährigen Jahreskampagne Bewegung an: bei der geführten Radtour „Vom Blauen Engel zur Bridge of Spies“ können sich von April bis Oktober filminteressierte Potsdamer und Besucher der Stadt an der Glienicker Brücke, im Holländischen Viertel und anderen Potsdamer Orten in die Welt des Films entführen lassen.

Ich wünsche Ihnen viele unvergessliche Aha-Erlebnisse in diesem Jahr und hoffe, die Landeshauptstadt kann einige davon beisteuern. Von mir lesen Sie an dieser Stelle nach den Ferien in zwei Wochen, am 14. Februar wieder.

Ihr

Jann Jakobs