Kolumne der Woche: Eine Erfolgsgeschichte

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

28. Oktober 2018

Liebe Potsdamerinnen, liebe Potsdamer,

als ich 1993 in der Landeshauptstadt als Jugendamtsleiter begann, fassten die Stadtverordneten gerade den förmlichen Beschluss zur Entwicklung des Bornstedter Feldes. Was damals noch Kasernen und Truppenübungsplatz war, ist heute, 25 Jahre später, ein florierender Stadtteil mit etwa 11.500 Bewohnerinnen und Bewohnern. Und eines ist es ganz sicher: eine Erfolgsgeschichte.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die letzten russischen Truppen im Jahr 1994 abzogen und wie das Gelände damals aussah. Heute erinnert nur noch die Architektur einst militärisch genutzter Häuser an die raue Vergangenheit des Areals nördlich der Innenstadt, das von 1841 an militärisch genutzt wurde.

Nach dem Abzug der russischen Truppen begann die Entwicklung des Gebietes. Etwa 428.000 Tonnen Altlasten, Hausmüll, Bodenverunreinigungen, Asbest und Dachpappe sowie 127 Tanks wurden fachgerecht entsorgt. Selbst Panzer waren im Sand vergraben. Eine unglaubliche Anstrengung wurde unternommen, um das Gelände bis zur Bundesgartenschau im Jahr 2001 umzugestalten und zu entwickeln. Und zweifelsfrei war diese Bundesgartenschau ein Motor für die Entwicklung des Gebiets mit inzwischen mehr als 3000 Arbeitsplätzen.

Nur wenige hatten vor 25 Jahren vorhergesagt, dass der Stadtteil einmal so boomen würde. Mehr als 5000 Wohnungen wurden errichtet, Einkaufsmöglichkeiten sind entstanden, die Tram zur Kirschallee und Viereckremise wurde gebaut und nun bis Campus Jungfernsee verlängert, es gibt sechs Kitas und drei Schulen sowie den wunderbaren Volkspark als grüne Mitte mit seinen zahlreichen Angeboten.

Welche aktuellen Entwicklungen anstehen, hat der von der Stadt beauftragte Entwicklungsträger kürzlich öffentlich vorgestellt. Bis zum Jahr 2022 entstehen auf vier Baufeldern zwischen der Gesamtschule An der Esplanade und der Viereckremise etwa 500 neue Wohnungen. Auf zwei der vier Baufelder wird die kommunale Pro Potsdam dank Förderung preiswerten Wohnraum schaffen. Dann stehen in dem Bereich knapp 100 weitere Neubauwohnungen für einen Preis von 5,50 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete und weitere knapp 100 Wohnungen für einen Preis von 7,50 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zur Verfügung.

Gute Neuigkeiten gibt es auch bei der sozialen Infrastruktur. Erst diese Woche konnten wir wieder Richtfest in einer Kita in der Gartenstadt Nord feiern, weitere drei Kitas, eine Schule und ein Jugendklub werden in den kommenden Jahren im Bornstedter Feld eröffnet. Und auch ein neues Kleinfeld für Fußballer soll im Wiesenpark, also zwischen der Pappelallee und dem Volkspark, entstehen.

Wenn das Entwicklungsgebiet in einigen Jahren erfolgreich abgeschlossen ist, werden dort 14.000 Menschen leben. 5000 Arbeitsplätze werden geschaffen und mehr als zwei Milliarden Euro investiert sein. Die guten Erfahrungen aus dieser gelungenen Stadtentwicklung werden bereits jetzt bei der Planung des neuen Entwicklungsgebietes Krampnitz eingebracht, damit dort nach 25 Jahren eine ähnlich positive Bilanz gezogen werden kann. Ich bin mir sicher, dafür haben wir die Grundlagen gelegt.

Ihr
Jann Jakobs