Kolumne der Woche: Ein besonderer Ort der Lesekultur

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

2. Juli 2017

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

wer liest, ist meist im Vorteil. Das gilt nicht nur bei Diskussionen um das aktuelle Weltgeschehen oder über lokale Entwicklungen, sondern auch in der Literatur. Ich gebe zu, nach einem harten Tag lieber ein paar Seiten in einem guten Buch zur Entspannung zu lesen, als den Fernseher anzumachen. Daher freue ich mich auch besonders auf diese Woche, wenn vom 5. bis 9. Juli in Potsdam wieder das Literaturfestival LIT:potsdam stattfindet. Eine wunderbare Veranstaltung mit verschiedensten Formaten rund um die Literatur, die bereits zum fünften Mal durchgeführt wird. Es ist ein Festival, bei dem sich die Landeshauptstadt als besonderer Ort der Lesekultur präsentiert.
 
Seit der Premiere im Jahr 2013 ist das Festival stetig gewachsen und zu einem festen Bestandteil des Potsdamer Kulturlebens und eine herausragende Größe in der Festivallandschaft Potsdams geworden. Das klare Konzept „Prominente Schriftsteller und Persönlichkeiten, markante Themen und besondere Spielorte“ ging auf und die Besucherresonanz ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Vor allem beim jungen Publikum wurde das Interesse an spannender und aktueller Literatur geweckt.
 
In Potsdam und Umgebung gibt es bislang kein vergleichbares Kulturfestival, welches die Vielfalt des gelesenen Wortes in dieser Spannbreite präsentiert, den Diskurs zwischen Literatur und aktuellen und gesellschaftskritischen Themen anregt und somit die Schätze und Besonderheiten der Region im neuen Kontext anbietet. Es ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern eine Dichte an Begegnungen mit renommierten Autorinnen und Autoren und gibt ihnen die Möglichkeit, mit diesen in den Dialog zu treten.
 
In diesem Jahr haben die Initiatoren die Bestsellerautorin Donna Leon gewonnen, zudem freut sich das Festival auf den "Writer in Residence" Hanns-Josef Ortheil, ein vielfach preisgekrönter Schriftsteller sowie Direktor des Instituts für Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim. Erstmals findet in diesem Jahr das Theaterautorentreffen „Next Stage Europe“ statt, wobei szenische Lesungen von Bühnentexten aus Russland, Georgien, Armenien und Aserbaidschan vorgestellt werden. Darüber hinaus bietet ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm Lesungen und Schulworkshops an. Das Festival nimmt auch Bezug auf den 100. Geburtstag von Peter Weiss im vergangenen Jahr. Mit einer Lesung aus seinem Hauptwerk „Die Ästhetik des Widerstandes“ wird an sein schriftstellerisches Schaffen erinnert. Persönlich freue ich mich besonders auf Christoph Hein, der aus seinem auch von mir geschätzten Roman „Trutz“ lesen wird.
 
Ein schönes Festivalformat ist auch der Büchermarkt in der Schiffbauergasse am 9. Juli ab 13 Uhr. Literaturschaffende aus der Region, Verlage, Buchhandlungen, Autorinnen und Autoren und Studierende laden ein zu Entdeckungen rund um das Buch. Mit Lesungen, Buchvorstellungen, Marktständen, Kurzvorträgen, Diskussionen und vielen Angeboten zum Mitmachen für Kleine und Große. Es ist ein Nachmittag zum Stöbern, Lesen, Dazulernen und Austauschen für Literaturbegeisterte und vor allem für Neugierige.
 
Das Festival LIT:potsdam wird im Auftrag des Vereins  lit:pots e.V. von Sabine Haack, Büro für Kultur und Konzept, Potsdam organisiert. Die künstlerische Leitung hat Karin Graf, das Kinder- und Jugendprogramm ist unter Führung von Martin Klein entstanden und das Programm zu Reformation und Leselust von Christine Eichel. Ihnen und all den Beteiligten am Festival gilt mein Dank.
 
Nun ist es an Ihnen, liebe Potsdamerinnen und Potsdamer. Treten Sie ein, genießen Sie die Welt der Literatur an verschiedenen Potsdamer Orten. Dabei sind einige Veranstaltungen wie der Büchermarkt, die Lesung von Natalia Wörner zum Gedenken an Peter Weiss oder "Next Stage Europe" kostenlos. Ich bin mir sicher, dass LIT:potsdam auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Erlebnis wird. Ihnen wünsche ich viel Spaß beim Festival und am Ende der Woche neue Inspiration und Lust auf neue, gute Literatur.
 
Ihr

Jann Jakobs