Kolumne der Woche: Blühende Wissenschaftslandschaft in Golm

Oliver Günther, Agnes von Matuschka und Jann Jakobs im Bildungsforum
© Oliver Günther, Agnes von Matuschka und Jann Jakobs im Bildungsforum
Oliver Günther, Agnes von Matuschka und Jann Jakobs im Bildungsforum. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Markus Klier

17. Dezember 2017

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

der vergangene Donnerstag war ein weiterer Meilenstein in der sehr erfolgreichen Geschichte des Wissenschaftsstandortes Potsdam-Golm. Am Morgen hatte ich gemeinsam mit dem Präsidenten der Universität, Prof. Oliver Günther, die neue Geschäftsführerin des Standortmanagements in Golm, Agnes von Matuschka, vorgestellt. Und am selben Tag wurde bekannt, dass die Gravitationsphysikerin Alessandra Buonanno vom Albert-Einstein-Institut in Golm im kommenden Jahr den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis bekommen wird. Dabei handelt es sich um den wichtigsten deutschen Forschungspreis.

Es wird deutlich, dass Golm immer erfolgreicher wird und mittlerweile in der ganz großen Liga der deutschen Wissenschaftsstandorte angekommen ist. Mit dem Ausbau des Campus und vor allem durch die Investitionen der Max-Planck-Gesellschaft und des Frauenhofer-Institutes um die Jahrtausendwende, hat sich ein ehemaliger Acker in einen Wissenschaftspark verwandelt. Ich freue mich darüber, wie sich der Ort zu einem internationalen Wissenschaftsstandort entwickelt hat, der sich der Welt offen zuwendet. Internationalität und Interdisziplinarität kennzeichnen Golm, wo heute bereits mehr als 2.000 Wissenschaftler und Mitarbeiter arbeiten und 10.000 junge Menschen studieren. In diesem wissenschaftlichen Umfeld werden Grundlagenforschung und Lehre ebenso betrieben, wie anwendungsorientierte Forschung.

Und der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Seit 2008 gibt es ein Standortmanagement für den Wissenschaftspark. Hierbei ist es dem bisherigen Geschäftsführer Friedrich W. Winskowski gelungen, den Standort auf die Gewinnerstraße zu bringen. Er hat sich um den Wissenschaftsstandort Potsdam verdient gemacht, er hat mit viel Herzblut und als Gesellschafter auch mit eigenem Geld dafür gesorgt, dass Golm ein wirklich gut bestelltes Feld ist.

Und darauf wollen wir aufbauen. Gemeinsam mit der Universität Potsdam betreiben wir zum 1. Januar 2018 eine gemeinsame Gesellschaft für das Standortmanagement Potsdam Golm. Hierfür erfolgt eine vollständige Übernahme der Gesellschaftsanteile an der bestehenden GO:INcubator GmbH, einschließlich deren Tochtergesellschaft Standortmanagement Golm GmbH. Die Landeshauptstadt erwirbt 51 Prozent der Gesellschaftsanteile, die Universität 49 Prozent. Mit der Übernahme der Gesellschaften durch die Landeshauptstadt und die Universität werden sich auch die Finanzierungsmöglichkeiten deutlich verbessern. Aber ohne das Land Brandenburg könnten wir Golm nicht in die erste Liga der europäischen Wissenschaftsstandorte bringen. So freuen wir uns, dass das Land die Arbeit des Standortmanagements jährlich mit 750.000 Euro fördern wird.

Was ist unser konkretes Ziel? Wir wollen in Golm in 10 Jahren 100 Hightech-Unternehmen ansiedeln, die 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen sollen. Bei den gewerblichen Immobilien-Investitionen erwarten wir mindestens 100 Millionen Euro. Das ist viel Geld, das letztlich der gesamten Landeshauptstadt zu Gute kommt. Um das Ziel zu erreichen, wurde ein konkreter Maßnahmenplan, eine sogenannte Road Map entwickelt. Wir wollen schnell die „kritische Masse“ an Mietflächen und Nutzern erhöhen. Hierzu bauen wir in den nächsten Jahren das GO:IN 2, für das gerade erst die Baugenehmigung erteilt worden ist. Wir wollen neue Ansiedlungsflächen entwickeln und vermarkten.

Und wir wollen den Standort lebendig werden lassen. Der Bau von insgesamt fast 700 Studierendenapartments ist bereits in der konkreten Umsetzung, weitere Vorhaben sind in Planung. Die neue Leiterin des Standortmanagements Golm, Agnes von Matuschka, hat recht. Gemeinsam wollen wir das Gebiet zu einem modernen Quartier entwickeln. Für den Erfolg unserer Ziele wird entscheidend sein, ob es uns gelingt den Wissenschafts- und Innovationsstandort als lebenswerte Umgebung zu gestalten. Neben Gewerbeflächen müssen wir daher auch die Angebote für Wohnungen und soziale wie kulturelle Einrichtungen mitdenken. Nur so kann sich Golm als lebendiger Ortsteil weiter entwickeln und Lebensmittelpunkt für Studierende, Beschäftigte und Familien werden.

Ihr
Jann Jakobs