Elemente des Lebens, Petra Paschke, 1987/88

Kunststein und Zement; Feuer: ca.160cm (H), 60cm (B), 60cm (T);Wasser: ca. 130cm (H), 100cm (B), 40cm (T); Erde: ca. 60cm (H), 120cm (B), 45cm (T); Luft: ca. 180cm (H)

Schon im 6. Jahrhundert beschrieben griechische Philosophen die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft als Urstoff des Seins. Ihre Eigenschaften wurden auch menschlichen Charakteren zugeordnet. Vor diesem Hintergrund ist es interessant, der Interpretation der Bildhauerin Petra Paschke (*1938) zu folgen.

Ein rötlicher Flammenkegel lodert kraftvoll empor. Die kompakte Form der Plastik lässt das Feuer beherrschbar erscheinen, doch reckt es seine nach Sauerstoff dürstenden wellenförmigen Zungen gen Himmel. Die brennende Masse scheint schwer durchschaubar, dennoch lassen sich Liebhaber des heißen Mediums ausfindig machen. Eingebettet in den Flammentälern tummeln sich kleine Teufelchen. Frech wie Lausbuben genießen sie die zerstörerische Kraft der Hitze und zeigen dabei unverfroren Hörner und gezackte Schwänze. Als Gegenspieler dazu zeigt sich aufbrausend und dynamisch das grünlich schimmernde Wasser. Darin tummeln sich ebenso lebendig Fische, die sich in dem nassen Element wohlfühlen. Ihr munteres Spiel erzeugt eine tosende Gischt, deren Schaumkronen die Wasseroberfläche beherrschen. Die emporschießende Wasserfontäne verdeutlicht die Kraft und Unbeherrschbarkeit, die den Wassermassen innewohnen. Ein auf Stäben montiertes sich gräuliches ausbreitendes Gebilde symbolisiert das Element Luft. Es erinnert an die ausladende Krone eines Baumes, in deren Blattwerk ein Schwarm Vögel sein zu Hause findet. Ebenso könnte jene Masse ein Felsplateau am Meer darstellen, auf dem die Möven ruhend ihr Gefieder lüften, bis sie sich als fliegender Vogelschwarm, gerahmt von einem wolkenähnlichen Gebilde, auf und davon machen (Rückseite).

Ein vormals vorhandenes viertes Element zeigte drei Erdenbewohner auf einem abgestuften Steinsockel. Während ein Igel mit angelegtem Stachelkleid seelenruhig seine Umgebung beschnupperte, blickten die kleinen Knopfaugen einer Maus neugierig in die Landschaft. Begleitet wurde die ruhige Szene durch eine auf dem Stein sitzende Kröte.

Petra Paschkes tierische Bewohner illustrieren die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft als Grundlage aller Existenz – der Betrachter hingegen kann sich darin üben, sich in einem der Elemente wiederzufinden.

Adresse

Elemente des Lebens
Grünfläche zwischen
Bisamkiez 28 und 30
14478 Potsdam
Deutschland