Wissen schafft in Potsdam

Sehr geehrte Potsdamerinnen und Potsdamer,

Potsdam ist eine Wissenschaftsstadt! Das beweisen tagein, tagaus nicht nur die rund 25.000 Studierenden an der Universität Potsdam, der Fachhochschulen und der HFF. Das belegen auch die vielen bedeutenden und bekannten Forschungseinrichtungen, von denen einige inzwischen mit hohem internationalem Ruf ausgestattet sind und sich in unserer Landeshauptstadt angesiedelt haben.

Einen Eindruck davon haben wir in der vergangenen Woche in der Schiffbauergasse beim internationalen Kongress „Stadt der Ströme" machen können, auf dem es um das digitale Zeitalter ging. In der kommenden Woche nun geht mein Blick ins Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) von Prof. Klaus Töpfer. Dort wird in ganzheitlicher Form, mit unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und internationalen Experten an der Erforschung des Klimawandels, des Erdsystems und der Nachhaltigkeit gearbeitet. Das IASS und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben zu einer „Summer School" eingeladen, bei der sich junge Menschen aus der ganzen Welt in Potsdam mit den Fragen der globalen Nachhaltigkeit beschäftigen und nach Lösungsansätzen von Klimawandel und Schutz der natürlichen Ressourcen suchen.

Schon der Erfinder der Relativitätstheorie Albert Einstein hat gesagt: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind." Das ist ein gutes Motto für die mehr als 40 wissenschaftlichen Einrichtungen in Potsdam, die oft durch neuartige Untersuchungen faszinierende Lösungen zu Tage bringen. Neben dem IASS und dem PIK sind das so renommierte Einrichtungen wie das GeoForschungsZentrum mit seinem neuartigen Tsunami-Warnsystem, die Fraunhofer- und Max-Planck-Institute, das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik. Stolz sind wir auch auf die älteste Filmhochschule Deutschlands, die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf", in der die Filmemacher des 21. Jahrhunderts ausgebildet werden.

Unsere Aufgabe als Stadt ist es dabei, die Fäden in der Hand zu halten - als eine Art Brücke zu dienen. Gemeinsam mit den Hochschulen und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen geht es darum, dass die Potsdamerinnen und Potsdamer den Schatz an Wissenschaft, der in ihrer Mitte liegt, wahrnehmen und bewahren. Nach dem „Jahr der Wissenschaft" 2003 fanden sich Institute und Privatpersonen zusammen, um sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung dem Thema Wissenschaftsstandort Potsdam anzunehmen. Das war der Impuls zur Gründung des Vereins „proWissen".

Als Vorsitzender dieses Vereins kümmere ich mich gemeinsam mit den Präsidenten und Rektoren der staatlichen Hochschulen und den Leitern zahlreicher außeruniversitärer wissenschaftlicher Einrichtungen um eine engere Verzahnung von Wissenschaft und Landeshauptstadt. Die enge Kooperation gerade mit der Universität Potsdam wird deutlich durch die Beteiligung der Stadt an der Erstsemesterbegrüßung, durch die Unterstützung von Projekten wie Unidram, durch unser Engagement im Rahmen des Kongress-Preises. Oder im Zusammenhang mit dem Nachwuchswissenschaftler-Preis des Oberbürgermeisters.

Im kommenden Jahr nun wollen wir eine Wissenschaftsetage im neu eröffneten Bildungsforum, der früheren Stadt- und Landesbibliothek, eröffnen, um die Zusammenarbeit noch enger zu verzahnen. In einer Stadt wie Potsdam, in der rund 9000 Menschen vom Wissenschaftsbetrieb leben, kann es nur ein Ziel geben: Weiter daran zu arbeiten, Wissen zu schaffen!

Ihr

Jann Jakobs



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