Schutz des Lebens, Christian Roehl, 1987

Edelstahlrohr, H 420 cm, B 155 cm, T 100 cm

Wie zwei aus der Erde wachsende und zum Himmel strebende Palmenblätter zeigt sich die Stahlplastik Schutz des Lebens von Christian Roehl (1940-2013). Der Bauschlosser, Kunstschmiedemeister und Metallgestalter formte die aus mehreren Edelstahlrohren zusammengefügte Plastik im Jahr 1987. Diese befindet sich auf einer Grünfläche an der Charlottenstraße und wird rücklings von einer Baumreihe und dem dahinter stehenden Klinikum Ernst von Bergmann abgefangen. Das Kunstobjekt steht somit thematisch und raumgestalterisch in Beziehung zum Bau des Klinikums. Mit der besonderen Formgebung und dem edlen Material verweist der Künstler außerdem auf das Kunstwerk Stahlplastik, welche sich unter seiner Mitwirkung von der baugebundenen Metallkunst vergangener Jahrzehnte emanzipiert hatte und zu einem eigenständigen Gegenstand der bildenden Kunst avancierte.

Die nonfigurative Plastik Schutz des Lebens besteht aus zwei großen, in ihrer Länge und Tiefe unterschiedlich ausgebildeten Palmenblättern, die sich wie zwei schützende Hände um einen unsichtbaren Kern legen. Diese klare, einprägsame und zeitlose Geste soll die Hoffnungen jener Menschen symbolisieren, welche sich in die Obhut des dahinter liegenden Klinikums begeben. Die organisch anmutende Form der Blätter zeigt sich mit einer weichen Linienführung und im harmonischen Schwung. Im Kontrast dazu wirkt der harte glänzende Edelstahl, der gleichzeitig die verschiedenen Facetten des Sonnenlichtes reflektiert, welches bei jeder Bewegung des Betrachters über die glatten Oberflächen des Metalls gleitet.

Mit der Stahlplastik Schutz des Lebens verdeutlicht der Künstler Christian Roehl nicht nur die Geste des Schutzbedürftigen, es zeigt auch den gelungenen Versuch, organisch gewachsene Formen mit Mitteln der Metallkunst darzustellen. Im Zusammenwirken von Handwerk und Industrie entsteht gestaltete Natur und somit ergibt sich eine Symbiose aus weichen fließenden Formen und zähem Material. Wie auch das zu beschützende Leben seinen freien Raum benötigt, fordern die großen, Erde und Himmel verbindenden Stahlplastiken des Künstlers ihren Freiraum und den Abstand des Betrachters, um jene in ihrem Wesen erfassen zu können.

Adresse

Schutz des Lebens
Charlottenstraße
14467 Potsdam
Deutschland