Potsdam wächst in alle Richtungen

6. Oktober 2013

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

das Thema Wohnen ist an dieser Stelle schon mehrfach zur Sprache gekommen. Es ist eines der beherrschenden Themen der Landeshauptstadt. Nicht umsonst habe ich unser städtisches Wohnungsunternehmen Pro Potsdam beauftragt, bis zum Jahr 2019 insgesamt 1000 Wohnungen neu zu bauen.

Denn Potsdam wächst. Im Sommer haben wir die 160.000ste Einwohnerin begrüßen können. Viele Menschen kommen zu uns, weil sie hier gute Arbeitschancen finden, weil wir familienfreundlichste Stadt Deutschlands sind und weil die Rahmenbedingungen in Potsdam stimmen. Ich freue mich daher immer wieder, wenn ich zu einem Richtfest eingeladen werde - zuletzt für ein Wohnprojekt der Pro Potsdam an der Forststraße und kürzlich in der mittleren Speicherstadt zusammen mit der Groth-Gruppe.

In der kommenden Woche nun präsentiert sich die Landeshauptstadt auf der internationalen Immobilienmesse Expo Real in München. Auch dort spielt die Speicherstadt eine Rolle. Diesmal geht es um den Nordbereich, wo es weitere Potenziale für Büros, ein Hotel und Wohnungen gibt. Wir haben bereits Interessenten, es besteht aber noch die Möglichkeit, sich für den Nordbereich ins Gespräch zu bringen.

Die Speicherstadt hat eine einzigartige Lage! Sie war eine industrielle Brache, es wehte nach der Wende so etwas wie Nachkriegsatmosphäre durch die Straße. Und nun wird sie künftig einer der wichtigen neuen Wohnstandorten sein - direkt an der Havel gelegen mit unmittelbarer Anbindung an den Hauptbahnhof.

Ich habe übrigens die Kritik an der Dichte der Bebauung nicht verstanden. In der Speicherstadt entsteht urbanes Leben. Inmitten einer Park- und Flusslandschaft. Etwas Attraktiveres als das gibt es doch kaum.

Auf der Immobilienmesse in München wollen wir aber außer der Speicherstadt auch andere Wohnquartiere bewerben. Dazu gehört das weitere Bahnhofsumfeld, die Potsdamer Mitte, die Berliner Vorstadt und in nicht mehr so ferner Zukunft auch das ehemalige Kasernengelände in Krampnitz.
Zugegeben: In den genannten Fällen geht es nicht um sozialen Wohnungsbau. Doch jede neue Wohnung, die in Potsdam entsteht, entlastet unseren Wohnungsmarkt. Und darauf kommt es an. Ein enger Wohnungsmarkt treibt die Mietpreise nach oben. Gegen diesen Trend helfen vor allem neue Wohnungsbauten.

Für bezahlbare Mieten haben wir ja schon viel gemacht. Wir haben die Balanced Score Card eingerichtet mit Angeboten für Haushalte mit geringen Einkommen. Wir haben mit dem Land ein Modellverfahren für flexible Bindungen ins Leben gerufen, damit die Mieten, die dieses Projekt betreffen, nicht teurer sind als 5,50 Euro pro Quadratmeter. Und wir haben eine Mietpreisbremse bei unserem städtischen Wohnungsunternehmen Pro Potsdam eingeführt. Das sind wichtige Schritte, denen weitere folgen sollen. In Potsdam zu wohnen muss auch weiterhin für alle möglich sein.

Ihr Jann Jakobs



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