Löwin mit Jungen, Ralf Matura, 2002

Am Eingang zum Spielplatz wachsen sechs Raubkatzen aus einer Sandsteinplatte heraus und fügen sich zu einer idyllischen Löwenfamilie zusammen. Ihre Körper heben sich deutlich vom Untergrund ab und zugleich versinkt ein Teil ihrer Gliedmaßen in dem hügeligen Untergrund. Während die Tiere entspannt auf dem Boden liegen, werden sie vom weichen Sand umgeben.

Die Szenerie erfüllt nicht nur den Zweck einer bespielbaren Skulptur, sie verdeutlicht einen typischen Moment im Leben dieser Tiere, den es für den Betrachter zu entdecken gilt. Die Löwenmutter liegt mit teils gestreckten Gliedmaßen auf dem Rücken und lässt sich von der Sonne wärmen. Den Blick gen Himmel gerichtet hat sie ihre linke Vorderpfote angewinkelt, um einem Jungen Platz zu
verschaffen. Trotz der Reduzierung lassen sich der arttypische Kopf mit den Augen in den großen Augenhöhlen, die kleinen abstehenden Ohren und die breite Löwenschnauze mit der Nase erkennen. Die fünf Jungtiere haben sich ebenso entspannt um die Mutter herum gruppiert und vertrauen ihrem wachsamen Auge. Mit angezogenem Schwanz und unter den Kopf abgelegten Vorderpfoten liegen sie am Boden und dösen vor sich hin. Farblich entspricht der Sandstein dem für diese Tiere typischen sandfarbenem oder gelblich bis dunkelockerfarbenem Fell und auch die poröse Oberfläche des Materials kommt dem kurzen Fell des Originals authentisch nahe.

Der Löwe ist in vielen Kulturen als König der Tiere bekannt und erste Darstellungen lassen sich auf circa 30.000 Jahren zurückdatieren. Vor allem diente er in der ägyptischen Mythologie als Gottheit, in der griechischen Mythologie als Bestie oder Freund und im Christentum als Symbol des Evangelisten Markus. Die Motivwahl des Malers und Bildhauers Ralf Matura (*1970) kann sowohl als eine Andeutung aus der klassischen Mythologie interpretiert, als auch ein den Kindern bekanntes Bild aus der Tierwelt und somit zugängliches Spielobjekt verstanden werden.