Kröte aus Beton, Rainer Sperl, 1987

Mit weit geöffnetem Maul hockt die von Rainer Sperl (*1949) gefertigte Kröte aus Beton auf der Terrasse des Inselcafés.

Die Betonplastik wurde 1987 zusammen mit dem Vogel aus Beton und dem Wurm aus Beton auf dem weiter östlich gelegenen Spielplatz errichtet und im Zuge des Umbaus der Freundschaftsinsel zur BUGA 2001 hierhin versetzt.

Bei der Umsetzung konnte der Wurm aus Beton nicht beschädigungsfrei umgesetzt werden und musste entsorgt werden.

Der hohle Tierkörper der Kröte aus Beton besteht aus einem Grundgerüst aus Draht, wurde anschließend mit Spritzbeton bedeckt und modelliert. Die blauen Elemente wie Maul, Augen und Rückenwarzen sind als gefärbte Keramikteile angefügt worden. Sie bilden einen farblichen Kontrast zum Grau des Betons, der sich bei Sonneneinstrahlung von einer warmen Seite zeigt.

Ein feiner Humor ist der Figur anzumerken, denn diese wirkt eher belustigend, als dass die mit einer Kröte verbundene Abneigung abzuschrecken vermag. Das geöffnete Maul wirkt wie ein blauer Teppich, der sich dem Betrachter entgegen rollt. Mit ihren aufgesetzten großen blauen Augen wirft die Kröte einen fröhlichen Blick in die Gegend. Die in verschiedenen Blautönen gehaltenen Warzen unterstreichen den buckelhaft geformten Rücken. Die angewinkelten Hinterbeine geben der Kröte Dynamik, wobei das ausgewölbte Hinterteil in spannungsreicher Beziehung zum eingewölbten Maul steht. Die Kinder reagieren unbefangen, denn ihre Gestalt lädt zum Spielen ein. Besonders das weit ausladende Maul wird gern als Rutsche benutzt, wobei der runde Rücken zum Hinaufklettern und die farbigen Rückenwarzen zum Festhalten dienen. Eine Bespielbarkeit, die vom Künstler gewollt war.

Die Kröte aus Beton besticht durch ihre schlichte Gestaltung und Rainer Sperl ist es mit wenigen Mitteln gelungen, eine charakteristische und humorvolle Tierplastik zu gestalten, die zudem dem Anspruch eines Spielobjektes erfüllt.