Kolumne der Woche: Tore auf für die pulsierende Stadt

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

5. Juli 2015

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

am kommenden Wochenende öffnet die Stadt für eine Nacht zum sechsten Mal ihre Türen. Vom 11. bis 12. Juli verwandeln sich die Bühnen und Ausstellungsräume der Schiffbauergasse, der Hauptplatz, die umliegenden Gärten, Höfe und Uferwege in die künstlerische Installation einer pulsierenden Stadt im Kleinformat. Wer in den Vorjahren schon einmal Gast dieser besonderen Stadt war, weiß: Dies ist einer der kulturellen Höhepunkte des Jahres in Potsdam. Künstler, Forscher, Kulturvereine,  Museen und weitere Potsdamer und Brandenburger Kreative präsentieren hier für 24 Stunden ihre Arbeit. Mehr als 30 Bewohner bevölkern die temporäre Stadt und laden Gäste ein - zum Erleben, Mitmachen und Mitdenken.

„Wie wollen wir morgen leben?“ lautet das diesjährige Motto der Stadt für eine Nacht. Eine wichtige und herausfordernde Frage, der wir uns in Potsdam zurzeit auch bei der Erstellung unseres Leitbildes widmen. In der Stadt für eine Nacht wird dieser Frage auf anderen Wegen nachgegangen: Hier ist Raum für Experimentelles, für Visionen, die künstlerische Auseinandersetzung mit der Zukunft. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf hochspannende, innovative Ideen freuen. Das Potsdam Museum und sein Förderverein sind mit einer „Zeitmaschine“ vor Ort, der Arbeitskreis der Nachbarschafts- und Begegnungshäuser stellt seine Ideen von zukünftiger Gemeinschaft vor, eine ganz junge Initiative will das Konzept Foodsharing bekannt machen und die Kulturnomaden diskutieren über die Situation der freien Kultur und Kreativszene in unserer Stadt.

„Wie wollen wir morgen leben?“ – das beinhaltet für mich auch die Fragen „Wie wollen wir morgen gemeinsam leben? Wie nehmen wir Menschen in unsere Gemeinschaft auf, die auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung zu uns kommen? Wie gedeihen diese neue Nachbarschaften am besten?“ Daher bin ich besonders gespannt auf den „Raum für Gedanken“, ein Projekt der Potsdamer Fotografin Kathrin Ollrogge. Mit ihrem Raumkörper ist sie durch Brandenburg gezogen und hat Menschen zu interkulturellen Nachbarschaften befragt. Die Ergebnisse wird sie in ihrem kleinen Wohnzimmer inmitten der Stadt für eine Nacht präsentieren.

Wie in jedem Jahr wird das Angebot der Bewohnerinnen und Bewohner umrahmt von einem vielseitigen Kulturprogramm, dass das kreative Potenzial der Schiffbauergasse auf beeindruckende Weise vor Augen führt. In Tanzworkshops der fabrik, beim Lakejumping, beim Trommel-Mitmachspektakel DrumClub oder im Tanz auf der Seebühne spiegelt sich zudem unser diesjähriges Jahresmotto „Potsdam bewegt“ wieder.

Seien auch Sie, liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, neugierig auf das, was Sie in der Stadt für eine Nacht erwartet. Lassen Sie sich bei Ihrem Besuch mit Familie oder Freunden inspirieren von dem, was Kunstszene, Wissenschaft und Kreativwirtschaft entwerfen. Und genießen Sie das vielseitige Programm – von der äthiopischen Kaffeezeremonie am Nachmittag, über das Tangotanzen am Abend bis zum nächtlichen In-die-Sterne-Schauen und darüber hinaus.

Ihr

Jann Jakobs