Kolumne der Woche: Ein stolzes Jubiläum

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

6. Dezember 2015

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

in diesem Jahr, in dem wir am 3. Oktober bereits den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit feiern durften, gibt es noch ein weiteres Jubiläum, das mich mit Stolz erfüllt: Nur zwei Monate nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurden die „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin” am 12. Dezember 1990 in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Es war die erste UNESCO-Welterbestätte nach der politischen Wiedervereinigung Deutschlands.

Mit einer Fläche von 2.064 Hektar zählt das Welterbegebiet, das zweimal erweitert wurde, zu den flächenmäßig größten in Deutschland. Aufgrund der Ausdehnung gibt es verschiedene Zuständigkeiten: so ist die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg verantwortlich für die Parks von Sanssouci, dem Neuen Garten, von Babelsberg und von Sacrow und in Berlin für den Park Glienicke und die Pfaueninsel. Die Landeshauptstadt Potsdam ist u.a. zuständig für Teile der angrenzenden Gewässer der Havel, des Heiligen Sees, des Jungfernsees und des Tiefen Sees, für die Russische Kolonie Alexandrowka, den Voltaireweg als historische Verbindung zwischen Sanssouci und Neuem Garten, Bauten in der Nauener und Berliner Vorstadt, das Schweizer Dorf Klein Glienicke und Teile von Sacrow.

Potsdams Zugehörigkeit zum UNESCO-Welterbe ist für die Landeshauptstadt nicht nur ein Label, das die Stadt international mit mehr als 1000 Stätten und in Deutschland mit 39 anderen Städten bzw. Regionen teilt. Die UNESCO-Areale zählen zu den wichtigsten touristischen Anziehungspunkten. Der hohe nationale und internationale Bekanntheitsgrad Potsdams hat viel mit seinem UNESCO-Welterbe zu tun.

Auch wenn die Diskussion um die Bedeutung und die Konsequenzen des Welterbestatus in Potsdam nicht ohne Emotionen verläuft, so ist doch die Anerkennung der in Potsdam vorhandenen und weltweit bekannten Kulturgüter ein Privileg für unsere Stadt. Nicht umsonst sehen das auch die Bürgerinnen und Bürger so, die schon mehrfach in Befragungen die Schlösser und Parks als wichtiges Alleinstellungsmerkmal Potsdams angesehen haben.

25 Jahre Teil des UNESCO-Welterbes zu sein – dieses Privileg möchten wir mit Ihnen gemeinsam am 10. Dezember 2015 um 19.30 Uhr im Nikolaisaal Potsdam mit einem Festkonzert und anschließendem Empfang feiern. Das Konzert steht unter dem Motto „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, … - Welterbe in jungen Händen“, denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass sich auch die junge Generation sowohl in die Bewahrung der Schlösser und Parks unserer Stadt als auch des weltweiten kulturellen Erbes wie Tanz und Musik einbringt. Das Programm gestalten deshalb junge Künstlerinnen und Künstler der Städtischen Musikschule "Johann Sebastian Bach" sowie der Tanzakademie Marita Erxleben. Ich würde mich freuen, Sie für diese schöne Veranstaltung begeistern zu können. Der Erlös aus den Ticketverkäufen und weiteren Spenden kommt einem Integrationsprojekt für Kinder und Jugendliche zugute, die aus Ihrer Heimat fliehen mussten, u.a. aus Syrien, wo vor kurzem die UNESCO-Welterbestätte Palmyra zerstört wurde.

Ihr
Jann Jakobs