10. Mai 2015
Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,
das Ende eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der Landeshauptstadt wird in dieser Woche gefeiert. Die Humboldtbrücke wird nach neun Jahren Erneuerung freigegeben. Die Verkehrsader der Landeshauptstadt, Verbindung zwischen Babelsberg und Innenstadt, Schnellstraße zwischen A115 und Potsdam, Anbindung an den Flughafen Schönefeld wird mit dem Brückenfest am Brückentag offiziell eröffnet. Damit zeigen wir, dass wir die Verkehrsnöte in der Landeshauptstadt sehr ernst nehmen. Ein Grund zum Feiern also, auch wenn die vierspurige Stadtautobahn auf ihren mehr als 10 Kilometern in Potsdam zum Teil weiterhin saniert wird.
55 Millionen Euro sind in die Brücke und die anderthalb Kilometer bis Babelsberg investiert worden. Etwa die Hälfte des Geldes mussten wir als Landeshauptstadt selbst bezahlen, die andere Hälfte hat das Land Brandenburg bezahlt. Bis zum Sommer kann an diese Großbaustelle, die immer wieder für Staus und zähfließenden Verkehr gesorgt hat, ein Häkchen gemacht werden. Erledigt.
Die Tramtrasse ist seit Jahren in Seitenlage, die Haltestellen sind barrierefrei, die Brücke und Auffahrt Babelsberg sind komplett erneuert worden, Lärmschutzwände sind installiert und die Humboldtbrücke saniert. Nicht immer waren die Arbeiten sichtbar und manchmal entstand der Eindruck, hier herrscht Stilstand. Doch so war es nicht, dass kann ich Ihnen versichern. In den vergangenen Jahren sind auch das Brückeninnere, die Pfeiler und die Unterseite des Koloss saniert worden, nicht nur die Fahrbahn. Ich hoffe, damit hält das Bauwerk aus den 70er-Jahren drei oder vier Jahrzehnte ohne größere Schäden durch.
Am Freitag ist die Brücke allerdings nochmals für 24 Stunden zumindest stadteinwärts gesperrt. Dann werden ab 14 Uhr sicher tausende Menschen, die die Chance nutzen und dort Skaten, Radfahren und bummeln, wo sonst die Autos fahren. Zahlreiche Vereine bieten ein umfangreiches Programm zum Zuschauen und Mitmachen.
Ich kann Ihnen nur zurufen: Seien sie dabei und schauen Sie sich die Brücke von allen Seiten an! Selbst ins Brückeninnere können Sie einen Blick wagen und sich das Bauwerk, sie Sanierung und die Konstruktion von Fachleuten erklären lassen. Am Abend wird ein Bootskorso, der am Hafen startet, unter der Brücke erwartet, der dann an der Schiffbauergasse stoppt und mit dem Fest „Kulturblühen“ die neue Saison in Potsdams größtem Kulturareal einläutet.
Aufgabe Brückensanierung erledigt, heißt allerdings nicht freie Fahrt auf der gesamten Straße. Der Landesbetrieb Straßenwesen saniert derzeit die Fahrbahn zwischen Güterfelder Eck und Wetzlarer Straße, noch bis zum Herbst dauern die Arbeiten an. Gleichzeitig sollen die Auffahrten von der Neuendorfer Straße erneuert werden sowie im August die Straße Zum Kirchsteigfeld. Wir haben wieder viel vor in diesem Jahr, um den Investitionsstau im Straßennetz weiter abzubauen. So wird auch endlich der marode Weg für Fußgänger und Radfahrer von der Brücke Wetzlarer Straße parallel zur Nuthestraße bis Neuendorfer Straße saniert.
Eins haben wir allerdings nicht geschafft: Das Land Brandenburg davon zu überzeugen, dass eine Lärmschutzwand an der Nuthestraße im Bereich Am Stern wichtig und richtig gewesen wäre. Doch weder die Potsdamer Landtagsabgeordneten noch wir als Verwaltung konnten das Land, das zwischen Babelsberg und Ortsausgang Potsdam für die Nuthestraße zuständig ist, umstimmen. Das ist bedauerlich, denn es geht auch anders. Wie, das zeigen wir im Bereich Zentrum-Ost und Babelsberg. Bei der Sanierung haben wir Lärmschutzwände installiert, um die Emission zu reduzieren. Gemeinsam mit vielen Akteuren, Vereinen und Vertreterinnen und Vertretern des Landes wollen wir nun am Freitag die Brücke eröffnen. Ich lade Sie herzlich ein, daran teilzunehmen. Ich freue mich auf Sie!
Ihr
Jann Jakobs
