Neugierig reckt der 1966 von Stephan Horota (*1932) gefertigte Junge Fuchs seinen Kopf dem Betrachter entgegen. Der gelernte Tischler und studierte Bildhauer zeichnet sich in seinen Arbeiten durch eine genaue Naturbeobachtung aus. Seine natürliche und teils stilisierte Darstellungsweise ist durch das Studium der Bildhauerei bei Theo Balden (1904-1995) und Heinrich Drake (1903-1994) geprägt. Stephan Horotas bildhauerische Arbeiten aus Kupfer und Stein konzentrieren sich auf Darstellungen von Tieren, Kindern und Fabeln und finden sich in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wieder.
Der Junge Fuchs erhielt diesen Standort eingebettet zwischen Pflanzen vor der Cafeteria nach dem Umbau der Inselanlagen 1999/2000. Von der Seite betrachtet, nimmt die Tierfigur eine dynamische Haltung ein, um sich mit allen Sinnen nach vorn zu tasten. Die spitzen Ohren sind weit geöffnet, die schlauen Augen suchen den Blickkontakt und die Nasenspitze scheint den Betrachter anstupsen zu wollen.
Die Scheu eines Waldtieres wird abgelöst durch die kindliche Neugierde eines jungen Fuchses. Am Kopf des Tieres tritt der Charakter des Tieres am augenfälligsten hervor, denn Augen, Nase und Ohren sind zwar reduziert dargestellt, lassen sich aber deutlich einem Fuchs zuweisen. Die Körperoberfläche des Rumpfes ist glatt und ein für den Fuchs typisches Fell ist kaum zu erkennen. Auch die Gliedmaßen sind stark reduziert und nur an den Pfoten zeigen sich kleine Details. Der Schwanz wirkt hingegen groß und buschig, obwohl auch hier ein Fell nur sehr sparsam durch einzelne feine Vertiefungen angedeutet wird.
Mit seiner Ausführung eines Jungen Fuchses zeigt Stephan Horota seine individuelle Ausdrucksform - eine fast kindlich anmutende und auf das Wesentliche reduzierte Tierdarstellung, die er dem Betrachter einfühlsam nahezubringen vermag.
Adresse
Freundschaftsinsel
Lange Brücke
14467 Potsdam
Deutschland