Fritz Schüler

Fritz Schüler wurde am 4. Oktober 1894 in Ketzin geboren. Nach seinem Umzug nach Potsdam heiratete er die dort 1896 geborene Hertha Kleinschmager. Gemeinsam hatten sie 4 Kinder, von denen heute nur noch Horst Schüler, der 1924 geboren wurde, lebt.

Von Beruf war Fritz Schüler Ableser von Wasserverbrauchsuhren bei den Charlottenburger Wasserwerken. Dort war er auch bis 1933 im Betriebsrat. Als der jüdische Vorstand des Betriebs abgesetzt wurde, startete er eine eigene Protestaktion dagegen. Sein Freundeskreis bestand hauptsächlich aus Frauen und Männern, die bis 1933 der SPD angehörten, denn Fritz Schüler war selbst ein überzeugter Sozialdemokrat und dies auch noch nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten. Aufgrund seiner politischen Überzeugung und der damit verbundenen Gegnerschaft zum NS-Regime hatte er oft Ärger und wurde öfter von der SA aus seiner Wohnung in der Großbeerenstraße 152 abgeholt. Sein Sohn Horst Schüler kann sich erinnern, dass sein Vater anschließend oft mit zerschlagenem Gesicht nach Hause kam. Nach solchen Vorfällen wurde in der Familie allerdings kaum darüber gesprochen.

Am 3. März 1942 wurde Fritz Schüler wegen Vergehens gegen das sogenannte „Heimtückegesetz" zu 6 Monaten Haft verurteilt. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis Moabit wurde er ins Untersuchungsgefängnis in der Lindenstraße überführt. Von dort aus wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, in dem er am 5. Dezember 1942 verstarb. Einige Tage nach dem Tod bekam seine Frau Hertha Schüler seine Asche in einer Konservenbüchse, die noch die ursprüngliche Aufschrift „Grüne Bohnen" besaß, zugeschickt. Nur wenige Wochen nach Fritz Schülers Tod verstarb auch seine Frau Hertha.

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Großbeerenstraße 152
14482 Potsdam
Deutschland