Friedrich, er lebe hoch!

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

dieses Jahr steht ganz im Zeichen des 300. Geburtstages von Friedrich, den Großen. Am Dienstag ist es soweit. Dann ehren Potsdam und Berlin auf zwei Großveranstaltungen den König, der so viel für die beiden Städte der Mark geleistet hat. Friedrich hat nicht nur das Schloss Sanssouci und das Neue Palais erbauen lassen, in seiner Regentschaft von 1740 bis 1786 ist Potsdam auch enorm gewachsen - um das Zehnfache. Das lag zum einen an seiner Baulust, weil er Handwerker, Baukünstler und Zimmerleute in die Stadt lockte, aber auch daran, dass er die Garnisonstadt kontinuierlich ausbaute. Seine Bedeutung für die Entwicklung der Stadt ist also gar nicht groß genug einzuschätzen. Daher stand es außer Frage, dass wir als Landeshauptstadt nach dem sehr erfolgreichen Potsdamer Filmjahr für 2012 nun Friedrich zum Themenjahr erklären.

Der Historiker Wolf Jobst Siedler hat die Bedeutung Friedrichs für die heutige Landeshauptstadt wie folgt beschrieben: „Potsdam ist die Stadt Friedrichs, und nach ihm sinkt sie im Grunde zur schönen Dekoration herab." Alle nächsten Könige, die ihm folgten, wohnten später nämlich in Berlin. Friedrich aber blieb zeitlebens in Potsdam.

Der Alte Fritz war ja kein unumstrittener Herrscher. Sein Militarismus, seine Menschenfeindlichkeit prägten die Zeit ebenso wie seine Baulust und die Liebe zur Musik und Philosophie. Friedrich war ein geistreicher Mensch, ein großer Schlachtenlenker, ein großer Politiker und Visionär. Als einer der ersten Staatsmänner überhaupt verstand er es, sich selbst zu inszenieren. Er war ein grandioser Selbstdarsteller. Schon zu Lebzeiten war er daher bereits eine Legende. All diesen Fragen wollen wir uns in diesem Jahr nähern. Nutzen Sie die Gelegenheit! Widmen Sie sich seiner Zeit und setzen Sie sich mit diesem widersprüchlichen Monarchen auseinander!

In mehr als 200 Veranstaltungen besteht in diesem Jahr die Gelegenheit dazu. Am Dienstag, dem Geburtstag des Jubilars, endet das dreizehntägige „Fest für Friedrich" mit einem spannenden Finale im Nikolaisaal. Am 20. August werden wir das Potsdam Museum mit der Ausstellung „Friedrich und Potsdam. Die Erfindung (s)einer Stadt" eröffnen. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich „Friederisiko", eine Ausstellung der Schlösserstiftung. Zudem steht der König auch bei den Musikfestspielen Potsdam, im Filmmuseum und beim Unesco-Tag im Mittelpunkt.
Am 24. Januar nun werden wir Friedrich also zu seinem 300. Geburtstag gratulieren. Was auch immer man zu seinem Lebenswerk sagen mag. Er hat auf jeden Fall Spuren in Potsdam hinterlassen.

Ihr

Jann Jakobs

Downloads

  1. OB-Kolumne_1_Erfolgreich hinein ins Friedrich-Jahr 2012.pdf
  2. OB-Kolumne vom 08.01.2012_Bürger, plant die Schwimmbadzukunft.pdf