Energiesparen ist unsere „Hausaufgabe“

10. Februar 2013 

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

„Die Probleme von heute sind mit der Denkweise von gestern nicht zu lösen." Dies sagte kein Geringerer als Albert Einstein. Und ich kann ihm nur zustimmen. Das galt in meiner Kolumne aus der vergangenen Woche, als es um den intelligenten Einsatz der Verkehrssteuerung zur Verringerung der hohen Schadstoffbelastung in unserer Landeshauptstadt ging, und das gilt auch diese Woche. Denn auch heute ist mein Thema „Veränderung". Veränderung von Einstellungen. Veränderung von Lebensweisen. Veränderung zum Nutzen aller.

Lassen Sie uns über Klimaschutz reden. Klimaschutz hat in Potsdam eine lange Geschichte. Wir sind seit langem Mitglied im Klimabündnis und haben die Verpflichtung übernommen, unsere CO2-Emissionen bis 2050 auf 2,5 Tonnen pro Kopf pro Jahr zu reduzieren. In einer urbanen Stadtgesellschaft mit bald 160.000 Einwohnern ist dies ein ambitioniertes Ziel. Auch das Thema „wachsende Stadt", das uns in den nächsten Jahrzehnten stark beschäftigen wird, ist im Hinblick auf unsere CO2-Reduktionsziele eine echte Herausforderung.

Nur mit Ihnen, liebe Potsdamerinnen und Potsdamer lassen sich solche Klimaziele erreichen. Mir ist klar, das ist ein weiter und beschwerlicher Weg. Wird das alles einfach? Sicher nicht. Denn um diese hohen Ziele zu erreichen, müssen wir alle unser Verhalten anpassen: Nicht jeder Weg zum Bäcker gleich mit dem Auto. Auch (immer öfter) mal das Rad nehmen. Nicht bei voll aufgedrehter Heizung lüften. Das alles ist Ihnen bekannt? Sie können das kaum mehr hören? So geht es sicher vielen, die diese Zeilen lesen. Aber wirklich danach leben, das tun immer noch nicht genügend unserer Bürgerinnen und Bürger.

Natürlich gibt es Hoffnung. Eine neue Generation wächst heran, wir finden sie in unseren Schulen. Und hier muss man einfach beeindruckt sein, mit wie viel Engagement und guten Ideen Potsdamer Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz arbeiten und gegen die Energieverschwendung vorgehen. Ein ganz besonders wichtiges Projekt findet seit letztem Jahr in Potsdam statt.

Das vom Kommunalen Immobilien Service beauftragte Projekt Energiesparschulen Potsdam zeigt Schülerinnen und Schülern einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie. Das Tolle an diesem Energie-Einsparprojekt des KIS ist, dass die Schülerinnen und Schüler anhand von konkreten Aktivitäten und Projekten erfahren, welche Auswirkungen ihr eigenes Verhalten auf die Umwelt hat.

An mehr als 30 Potsdamer Schulen experimentieren und arbeiten die Jugendlichen zum Thema Energie und Ressourcen. So nähen beispielsweise Schülerinnen und Schüler der Bruno-H.-Bürgel-Schule im Projekt „Sansibar wird Klimapartner von Potsdam" für ihre Altersgenossen in Sansibar eigene Stoffbeutel, um gegen das größte Problem von Sansibar, den Plastikmüll, ein Zeichen zu setzen. Das ist ein spannendes Projekt wie ich finde und es sollte uns anspornen, auch einmal über den Tellerrand hinaus zu blicken.

Ein nordamerikanischer Indianerhäuptling hat einmal gesagt: „Alle Entscheidungen, die wir treffen, sollten wir auch zugunsten der 7. Generation treffen." Diese Lebensmaxime ist sicherlich eine echte Herausforderung. Aber ich zumindest möchte dazu beitragen, dass unser Potsdam auch in Generationen noch ein ebenso schöner wie nachhaltig lebenswerter Ort sein wird.

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer: Fangen wir damit an. Machen wir unsere Hausaufgaben. Die Schülerinnen und Schüler unserer Stadt gehen schon voran.

Ihr

Jann Jakobs



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