Ein Landtag für alle!

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

jeden Tag kann man den Fortschritt erkennen: Auf dem Alten Markt entsteht der neue brandenburgische Landtag, den ich hier der Einfachheit halber Landtagsschloss nennen möchte. Stein für Stein wächst das Gebäude, so dass in weiten Teilen bereits die historische Fassade hinter den Baustellengerüsten erkennbar ist. Jeder kann es sehen: Die Potsdamer Mitte entsteht neu. Am kommenden Samstag wird der Bauherr in Kooperation mit unserer Landeshauptstadt einen „Tag der offenen Baustelle" veranstalten. Nutzen Sie die Gelegenheit! Schauen Sie sich den Bau an, nehmen Sie an den Führungen teil. Und zu hören gibt es auch etwas, 18 Chöre aus dem ganzen Land Brandenburg singen für den Landtag.

Das Parlament rückt damit vom Brauhausberg mitten in die Stadt. Man muss das auch sinnbildlich sehen, denn die Parlamentarier begeben sich damit ins Volk. Ich verstehe das auch so, dass sich der neue brandenburgische Landtag noch mehr öffnet. Dass er ein Anlaufpunkt für die Sorgen und Nöte der Märker ist. Dann wäre der Landtag nicht nur ein städtebaulicher Gewinn, sondern auch ein Erfolg für die Demokratie.

Zugegeben: Es war eine Herkulesaufgabe, das Landtagsschloss zu realisieren. Nach jahrelangen Diskussionen waren es aber vor allem die Stimmen der Potsdamerinnen und Potsdamer, die zum entscheidenden Durchbruch verholfen haben. Sie votierten in einer Bürgerbefragung für einen Landtagsbau auf dem Alten Markt und gaben damit so etwas wie den Startschuss für die Eroberung der historischen Mitte Potsdams. Mit dem Leitbautenkonzept ist uns ein weiterer großer Schritt gelungen. An der Alten Fahrt sind die Grundstücke vergeben. Ich hoffe, dass wir dort im kommenden Jahr rund um das Palais Barberini die wiedergewonnene Mitte der Stadt sehen können. In jedem Fall wird das Landtagsschloss fertig - und schon in diesem Jahr können wir ja die Eröffnung des Potsdam Museums im Alten Rathaus erleben.

Potsdam nimmt eine tolle Entwicklung. Wer das Anfang der 2000er-Jahre so vorhergesagt hätte, den hätte man damals nicht für voll genommen. Mit dem Geschenk einer Kunsthalle durch Hasso Plattner gewinnt die Potsdamer Mitte noch einmal zusätzlich - und zwar an herausragender Bedeutung. Nicht vergessen werden darf, dass wir mit der Speicherstadt und mit der Bebauung des Brauhausbergs - ob nun mit oder ohne Bad - weitere innerstädtischen Wohnraum erschließen. Das ist dringend notwendig, denn Potsdam wächst unaufhörlich. Und wir möchten die neue Mitte auch mit Leben füllen. Dazu werden wir alles tun: mit einer städtebaulich ansehnlichen neuen Mitte, offenen Türen in der Stadt- und Landesbibliothek und im Potsdam Museum. So bringen wir auch Leben in das Zentrum der Landeshauptstadt!

Ihr

Jann Jakobs


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