Dynamischer Schulstart

04.08.2013

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

in dieser Woche pulsiert das Leben wieder an unseren Schulen. Die Sommerferien sind vorüber und die Schüler sitzen zwischen den Bänken und lernen. Mehr als 1300 neue Erstklässler gibt es in diesem August, insgesamt sind es  knapp 15.000 Mädchen und Jungen, die wieder ein Jahr lang ihr Wissen erweitern und somit auf das Leben vorbereitet werden. Sie sind die künftigen Säulen unserer Gesellschaft. Alle gemeinsam leisten wir unseren Beitrag, dass die Kinder jungendlich werden und die Jugendlichen erwachsen. Die Eltern, die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Verwaltungen von Land und Stadt. Wir als Stadt sorgen beispielsweise für eine gute Grundausstattung der Schule und wir haben in den nächsten Jahren viel vor.

Diese Woche startet die Stadtteilschule in der Gartenstadt Drewitz. Das ist eine ganz neue Art von Schule, in der neben den schulischen Angeboten auch die Begegnung und der Austausch mit den drewitzer Bürgerinnen und Bürgern möglich sind. Überhaupt gibt es in Potsdam ein faszinierendes, modernes Schulsystem. Eltern sowie Schülerinnen und Schüler haben die Wahl zwischen unterschiedlichen Schulformen sowie zwischen verschiedenen pädagogischen Angeboten. In dieser Woche eröffnen wir in Potsdam wieder eine neue Gesamtschule, um den Platzbedarf decken zu können. Die Gesamtschule am Schilfhof, ein Schulstandort seit 1986, soll dauerhaft am Gesamtschulstandort aufwachsen können. Es ist die siebte städtische Schule dieser Form in Potsdam. Während andernorts im Land Brandenburg die Gesamtschule kaum noch existiert, ist sie in Potsdam ungebrochen beliebt. Die drei unterschiedlichen Schulformen der weiterführenden Schulen stellen aber auch die Landeshauptstadt vor große Herausforderungen.

An einem Gymnasium wird das Abitur nach zwölf Jahren, an einer Oberschule der Abschluss nach zehn Jahren abgelegt und an einer Gesamtschule ist alles möglich. Wer wo lernen möchte entscheidet sich im Anwahlverfahren. In den letzten Jahren mussten gelegentlich kurzfristig Schulen nahezu über Nacht eröffnet werden, weil die vom Land als Regelschule favorisierte Oberschule in Potsdam keinen Anklang findet und die Eltern ihre Kinder auf Gesamtschulen und Gymnasien schicken.

Seit über zehn Jahren verzeichnen wir steigende Geburtenzahlen, die vor zwölf Jahren geborenen Kinder kommen nun in die weiterführenden Schulen. Um auch mittel- und langfristig ein stabiles Schulnetz zu haben, wird derzeit der Schulentwicklungsplan überarbeitet. Bis zum Ende des Jahres sollen die Vorschläge auf dem Tisch liegen. Dann werden wir sehen, wie sich die Schullandschaft in den nächsten Jahren verändern wird. Eins ist jedenfalls Fakt: Wir werden weiter in bestehende Schulen und vor allem in Neu- und Erweiterungsbauten investieren. Die Aufgabe wird uns an die Grenzen der Leistungsfähigkeit bringen.

Mit dem Neubau der Gesamtschule im Bornstedter Feld für 25 Millionen Euro bis 2016, dem Ausbau des Campus Kurfürstenstraße für knapp 20 Millionen Euro, der Sanierung und Erweiterung der Gymnasien Humboldt, Einstein und Suttner für 20 Millionen Euro und dem erforderlichen weiteren Ausbau der Schulinfrastruktur im hohen zweistelligen Millionenbereich aufgrund des steten Bevölkerungswachstums sind die Aufgaben gesteckt.

In den vergangenen zehn Jahren hat Potsdam mehr Geld in die Bildungs- als in die Verkehrsinfrastruktur gesteckt - weil es uns eine Herzensangelegenheit ist. Der jahrelange Sanierungsstau sollte endlich abgearbeitet werden. Mehr als 150 Millionen Euro sind von 2003 bis heute in Kitas und Schulen investiert worden. Damit sind wir schon weit gekommen, auch wenn es noch einige Jahre dauern wird, bis alles fertig ist. Auch in diesem Schuljahr werden es wieder einige Schülerinnen und Schüler merken, was sich alles in ihrem Haus verändert. Es sind Investitionen in die Zukunft. Ebenso wie Euer Lernen. Also viel Erfolg in diesem Schuljahr.


Ihr

Jann Jakobs



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