Pressemitteilung Nr. 483 vom 09.11.2023 32. Ausgabe des Statistischen Jahresberichts für die Landeshauptstadt Potsdam veröffentlicht

Potsdamer Rathaus
© Michael Lüder

Mit dem vorliegenden Statistischen Jahresbericht 2022 veröffentlicht die Landeshauptstadt Potsdam bereits den 32. Jahresbericht seit Neugründung der Potsdamer Kommunalstatistik im Jahr 1990. Der Bericht gibt auf 290 Seiten einen detaillierten Überblick über Entwicklungen und Eckdaten zu den demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen der Landeshauptstadt Potsdam. Jedem der 13 Kapitel wurde eine Infografik vorangestellt.

„Zwei Ereignisse haben das vergangene Jahr besonders geprägt. Das Ende der Corona-Pandemie sorgte weltweit für Erleichterung. Feiern, Ausgehen, Theater, Konzerte, Reisen – all das war nun wieder möglich. Das andere erschütterte die ganze Welt: Wir haben wieder Krieg in Europa. Russland griff die Ukraine an. Beide Ereignisse wirken bis in die Landeshauptstadt hinein und spiegeln sich auch in unseren statistischen Daten wider. Der Jahresbericht macht aber auch deutlich, dass trotz aller Herausforderungen die Landeshauptstadt weiter auf einem sehr guten Weg ist. In den Bereichen Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Bauen und Wohnen, Bildung und Erziehung, Soziales und Gesundheit, Verkehr und Tourismus sowie Kultur und Sport setzen sich die positiven Trends der Vorjahre fort“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.

Bevölkerung

Zum Jahresende 2022 lebten in Potsdam 186.262 Einwohner*innen (mit Hauptwohnung), darunter 96.042 Frauen. Der Frauenanteil betrug 51,6 Prozent. Verglichen mit den Jahren 2020 und 2021, in denen die Bevölkerungszunahme die Marke von 1 Prozent nicht übertraf, legte das Bevölkerungswachstum im vorliegenden Berichtsjahr mit einer Steigerung von 1,6 Prozent bzw. 2.861 Personen wieder etwas stärker zu. Zwischen 2018 und 2021 war ein jährlicher Rückgang der Steigerungsraten von 2,4 Prozent im Jahr 2017 auf 0,6 Prozent im Jahr 2021 zu beobachten. Die aktuellen Zahlen stehen jedoch nicht für eine Trendumkehr bei der Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Potsdam hin zu einem wieder deutlich dynamischeren Zuwachs, sondern spiegeln primär kriegs- und krisenbedingte Flüchtlingsbewegungen wider. Eine Analyse der Bewegungsdaten verdeutlicht diese Aussage.

1.640 Lebendgeborene (-222) standen 1.994 Gestorbenen (+120) gegenüber. Damit wurden im dritten Jahr in Folge mehr Gestorbene als Lebendgeborene registriert. 
Die räumlichen Bewegungen (Wanderungen) zeichnen ein anderes Bild. Die Zahl der Zugezogenen stieg von 9.772 im Jahr 2021 auf 12.177 im Jahr 2022 deutlich an. Etwas mehr als die Hälfte der zugezogenen Personen besaß keine deutsche Staatsbürgerschaft. Die Wegzüge sind dagegen nur moderat auf 9.163 (+657) gestiegen. Die außerstädtischen Wanderungen sahen im Detail wie folgt aus: 40,4 Prozent der Zugezogenen kommen aus dem Ausland, 18,6 Prozent aus Berlin und 14,9 Prozent aus den alten Bundesländern. Bei den Zielgebieten der Weggezogenen stellen Berlin und das Ausland mit jeweils ca. 18 Prozent die größten Anteile dar. Hinsichtlich des Auslandes und der Stadt Berlin lässt sich ein deutlicher Zuzugsüberschuss beobachten, wohingegen das Potsdamer Umland durch einen Wegzugsüberschuss gekennzeichnet ist. 9.186 Personen sind 2022 innerhalb des Stadtgebietes umgezogen, fast 1.000 Personen mehr als im Vorjahr.  
       
Mit Blick auf die Zeitreihe seit 2000 lässt sich feststellen, dass die Brandenburgische Landeshauptstadt seit 23 Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung verzeichnet, wenngleich sich die Quellen der Zunahme verändert haben und Potsdam ohne die krisenbedingten Zuzüge einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hätte.

Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung lag 2022 bei 42,5 Jahren. Die Einwohner*innen nach den Hauptaltersgruppen teilen sich anteilig wie folgt auf: 17,8 Prozent sind jünger als 18 Jahre, 62,2 Prozent befinden sich in der Altersgruppe 18 bis unter 65 Jahren und 20,0 Prozent sind 65 Jahre und älter. Bezogen auf den Berichtszeitraum von 2000 bis 2022 lag der Anteil der ersten Altersgruppe zu keinem Zeitpunkt über dem aktuellen Wert von 17,8 Prozent. 
Der Altersgruppe der Berufsschulpflichtigen (von 15 bis unter 18 Jahren) ist verglichen zum Vorjahr mit 6,1 Prozent am stärksten gestiegen. Ein Rückgang von 4,9 Prozent war in der Altersgruppe der unter 3-Jährigen zu beobachten. Ende des Jahres 2022 zählte die Landeshauptstadt Potsdam 25 Personen, die 100 Jahre oder älter waren.  

Die Zahl der Einwohner*innen mit Migrationshintergrund wächst stetig. 17,7 Prozent (+2,0 Prozentpunkte) der Potsdamer Bevölkerung besitzen einen Migrationshintergrund. Das sind erstmals über 30.000 Personen (2022: 32.954).  Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag dieser Wert bei ca. 4.500 Personen bzw. 3,6 Prozent. 68,3 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund besitzen keinen deutschen Pass. Die Zahl der Nichtdeutschen ist um über 3.700 Personen auf insgesamt 22.494 gestiegen. Die größte Gruppe bilden ukrainische Staatsangehörige (3.216).    

Der Anteil der nichtehelich Lebendgeborenen lag bei 53,4 Prozent. Das Durchschnittsalter der Mütter ist leicht gesunken von 32,1 Jahren im Jahr 2021 auf 31,8 Jahren im Jahr 2022. Die Lebenserwartung eines weiblichen Neugeborenen liegt bei 84,0 Jahren, das der männlichen Neugeborenen bei 78,4 Jahren. Die am häufigsten vergebenen Vornamen waren Mia bzw. Karl und Oskar mit jeweils 15 Namensgebungen.

Zum Jahresende 2022 zählte die Landeshauptstadt Potsdam erstmalig über 103.000 Haushalte. In 51,6 Prozent dieser Haushalte lebte eine Person. Das ist der höchste Anteil von Einpersonenhaushalten in der Geschichte der Brandenburgischen Landeshauptstadt. 5.791 Haushalte werden von alleinerziehenden Personen geführt, darunter 88 Prozent von Frauen.  

Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Das Bruttoinlandsprodukt lag 2021 bei etwas mehr als 8.2 Milliarden Euro. Die Steigerungsrate betrug 3,2 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen stieg von 68.332 Euro auf 70.536 Euro. Der Gewerbebestand entwickelte sich ebenfalls positiv. Zum Jahresende 2022 waren 12.608 Gewerbe in der Landeshauptstadt Potsdam gemeldet, 264 Gewerbe mehr als 2021. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer nahmen um über 8 Millionen Euro zu.  Von den 236 (-70) nach der Gesamtvollstreckung beantragten Insolvenzverfahren entfallen 135 auf Verbraucher*innen und 61 auf selbstständig Tätige.

75.027 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer*innen am Wohnort bedeuten für die Landeshauptstadt Potsdam einen neuen Höchstwert (+2,1 Prozent). Von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort sind 54 Prozent weiblich, 35,7 Prozent arbeiten in Teilzeit. Die Zahl der Einpendler lag 2022 weiterhin knapp über der Marke von 50.000. Mit Stichtag am 30.6.2022 wurden 50.504 Einpendler*innen (+0,8 Prozent) und 36.952 Auspendler*innen (+1,3 Prozent) registriert. Berlin ist sowohl bei Aus- als auch Einpendler*innen die bestimmende Region.  

Die Arbeitslosenquote zum Stichtag am 31. Dezember 2022 stieg leicht um 0,2 Prozentpunkte von 5,0 auf 5,2 Prozent an. Zum Jahresende 2022 waren 5.122 (+204) Arbeitslose registriert. 55,8 Prozent der Arbeitslosen sind männlich. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 12 Prozent.    

Wohnen, Soziales und Gesundheit

Der Wohnungsbestand wuchs 2022 um 1.646 auf insgesamt 95.755 Wohnungen an. Das ist der größte Bestand an Wohnungen in der Geschichte der Landeshauptstadt Potsdam. Die Wohnungsdichte, gemessen an den Wohnungen je 1.000 Einwohner*innen, stieg leicht auf 514 an. Mit einem Wert von 1.305 Wohnungen nahm der private Wohnungsbesitz mit Abstand am deutlichsten zu, gefolgt von einer Zunahme um 341 Wohnungen im kommunalen Bereich. Insgesamt befinden sich 62 Prozent der Wohnungen im privaten Besitz. 
Es wurden 606 Wohnungen bei den Baufertigstellungen gemeldet, ca. 1.000 Wohnungen weniger als 2021. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im vorliegenden Berichtsjahr von 633 auf 846 gestiegen. Die Leerstandsquote der vermietbaren Wohnungen lag 2020 bei 1 Prozent. 5.580 der insgesamt 95.755 Wohnungen wiesen 2022 eine Miet- und Belegungsbindung auf. 
Die Anzahl der Empfänger*innen von sozialen Leistungen nach dem SGB XII ist 2022 um 12 Prozent auf insgesamt 4.323 Personen gestiegen, wobei die Hilfe zum Lebensunterhalt (+47,3 Prozent) und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (+19,1 Prozent) die höchsten Zuwachsraten verzeichneten. Gleichzeitig sind die Zahlen für Wohngeldempfänger*innen und die Wohnberechtigungsscheine leicht zurückgegangen. Von den 8.321 Personen mit Wohnberechtigungsschein waren 3.106 mitziehende Kinder. 4,5 Personen je 100 Einwohner*innen besitzen im Durchschnitt einen Wohnberechtigungsschein. Im Erhebungsmonat Januar 2023 wurden 1.673 wohnungslose Personen registriert. Das Durchschnittsalter der Wohnungslosen lag bei 32 Jahren.  

In der Landeshauptstadt Potsdam lebten 2022 ca. 24.900 Menschen mit einer Behinderung, was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 13,4 Prozent entspricht. 53,4 Prozent der Menschen mit einer Behinderung sind weiblichen Geschlechts.

Die Zahl der ambulant tätigen Ärzt*innen in der Landeshauptstadt ist von 730 auf 760 gestiegen. Die größte Gruppe bilden die Zahnärzt*innen (187), gefolgt von den Psychotherapeut*innen (145) und den Hausärzt*innen (137). 87 Hebammen waren 2022 tätig, sechs mehr als 2021 und 21 mehr als noch 2018. 
Bei den Erstkontakten im sozialpsychiatrischen Dienst war eine Steigerungsrate von ca. 27 Prozent zu verzeichnen. Von den insgesamt 317 Personen waren 148 Frauen, was einer Zunahme von 37 Prozent entspricht. In den 30 Pflegeheimen wurden 2021 fast 1.900 Personen stationär betreut. Fast 2.000 Pflegebedürftige zählten die 38 ambulanten Pflegedienste.

Bildung und Erziehung

Die Landeshauptstadt Potsdam verfügte im Schuljahr 2022/23 über insgesamt 64 Schulen, davon 45 (+1) in kommunaler und 19 (+/- 0) in freier Trägerschaft. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler stieg um 805 auf erstmals knapp über 25.000 beschulte Kinder und Jugendliche.
Die Anzahl der Schulabgänger*innen ohne Hauptschulabschluss bzw. ohne Berufsbildungsreife ist im Schuljahr 2021/2022 deutlich im Vergleich zum Vorjahr um 32,4 Prozent auf 111 Personen gestiegen. Damit liegt der Wert auf dem Niveau des Schuljahrs 2018/19.
An den zehn Potsdamer Hochschulen waren im Wintersemester 2022/23 insgesamt 28.473 Studierende eingeschrieben, 4,2 Prozent mehr als im Wintersemester 2021/22. Der Anteil der Studentinnen betrug 55,5 Prozent. Den größten Zuwachs bei den Studierenden registrierten die GISMA Business School sowie die University of Europe for Applied Sciences mit einer Zunahme jeweils von über 230 Prozent auf ca. 700 Studierende.
Die Städtische Musikschule „Johann Sebastian Bach“ zählte 2022 3.425 Schülerinnen und Schüler (+182), ein Anstieg um 5,6 Prozent. In der Altersgruppe der unter 6-Jährigen erhöhte sich die Anzahl sogar um 23 Prozent auf 481. 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten 2020 und 2021 zu einem deutlichen Rückgang der Kursteilnehmenden an der Volkshochschule. Im vorliegenden Berichtsjahr ist die Teilnahmezahl wieder gestiegen: 6.566 (+3.084). Zudem ist die Anzahl der angebotenen Kurse im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht worden von 458 auf 735. Der Bereich Beruf & Computer wurde besonders gestärkt mit nun 93 Kursen (+55). Am häufigsten werden nach wie vor Sprachkurse angeboten, hier hat sich die Anzahl um ein Drittel erhöht.    

Zwischen 2018 und 2022 stieg die Zahl der Kindertageseinrichtungen in der Landeshauptstadt Potsdam von 135 auf 145. In den 145 Einrichtungen sind 2.439 (-46) Personen beschäftigt, die insgesamt 17.063 Kinder (+230) betreuten. Unter den betreuten Kindern sprechen 1.949 überwiegend nicht Deutsch. Dieser Wert ist nach einem Anstieg von 2020 zu 2021 (+362) wieder leicht gesunken (-58). Die Besuchsquote der Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahren lag 2022 bei ca. 98,1 Prozent. Das Angebot öffentlich geförderter Kindertagespflegepersonen ging im Vergleich zum Vorjahr um weitere zehn zurück. Somit sank die Zahl der betreuten Kinder auf unter 300, die überwiegend unter 3 Jahren alt sind.

Klima und Umwelt

Gemessen am langjährigen Mittelwert 1991-2020 war das vorliegende Berichtsjahr zu warm, zu sonnenreich und zu trocken. Eine Jahresniederschlagsmenge von 404 mm bedeuten eine Unterschreitung des langjährigen Mittelwertes um über 30 Prozent. Mit fast 2.100 Sonnen-stunden wurde der Mittelwert um 290 Stunden übertroffen. Seit 2014 liegt die durchschnittliche Lufttemperatur für jedes Jahr über dem Mittelwert. Die gemessene Maximaltemperatur erzielte mit 38,9 Grad Celsius einen neuen Höchstwert.     
Der Wasserverbrauch je Einwohner*in und Tag ist nochmals um einen Liter auf 118 Liter gesunken. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 lag diese Kennzahl noch bei 128 Liter je Einwohner*in und Tag. Das durchschnittliche Restmüllaufkommen je Einwohner*in pro Jahr konnte ebenfalls noch einmal um ca. 8 kg auf insgesamt 177,2 kg reduziert werden.  
Mit Blick auf den kommunalen Baumbestand wurden 2022 1.276 Bäume gefällt und 441 Bäume nachgepflanzt. Die von städtischer Seite aufgewendeten finanziellen Mittel zur Baumpflege übertrafen erstmals die Marke von 2.250.000 Euro. Der Versiegelungsgrad in der Landeshauptstadt Potsdam betrug 2022 13,2 Prozent, eine Zunahme um 0,61 Prozentpunkte verglichen mit dem Jahr 2016.  

Verkehr, Sicherheit und Ordnung

Der Pkw-Besatz in der Landeshauptstadt Potsdam ist im vorliegenden Berichtsjahr erstmals nicht weiter angestiegen. Insgesamt waren ca. 79.500 Pkw gemeldet, 0,5 Prozent weniger als noch 2021. Der Bestand an E-Pkw ist um über 43 Prozent auf 1.360 gestiegen, wobei der Anteil der E-Pkw am Gesamtbestand lediglich 1,7 Prozent betrug. Ebenfalls rückläufig entwickelten sich der Motorisierungsgrad (2022: 548 Fahrzeuge je 1.000 Einwohner*innen, -1,6 Prozent) und die Neuzulassungen von Pkw (2022: 3.584, -6,6 Prozent). Seit 2019 nehmen die Pkw-Neuzulassungen kontinuierlich ab. 40,6 Prozent der privaten Pkw erfüllen die Euro 6-Norm, bei den Firmen-Pkw liegt dieser Wert bei 76 Prozent. 
Die Aufgliederung der Pkw nach Kraftstoffgruppen lässt erkennen, dass der Benzinanteil, der zwischen 2017 und 2020 konstant bei ca. 70 Prozent lag, auf 61,6 Prozent zurückgegangen ist. 4,9 Prozent der Pkw und Nutzfahrzeuge werden hybrid, 1,7 Prozent rein elektrisch angetrieben.

Die Zahl der Unfälle geht seit 2016 kontinuierlich zurück. 4.152 Unfälle im Jahr 2022 bedeuten eine Reduzierung um 5,4 Prozent. 2022 wurden zwei Personen im Straßenverkehr getötet (2021: 1), 55 Personen wurden schwer verletzt (2021: 70). Fahrradfahrende sind weiterhin die am stärksten von Verkehrsunfällen betroffene Gruppe: von den insgesamt 760 bei Verkehrsunfällen verletzten Verkehrsteilnehmenden entfallen 387 auf Fahrradfahrende.

Die Kriminalitätsbelastung ist im Jahr 2022 noch einmal leicht zurückgegangen. Es wurden 12.715 Fälle registriert, 162 Fälle weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote der Straftaten lag bei 51,2 Prozent. Diebstahldelikte bilden mit 42,7 Prozent den größten Anteil an den Straftaten insgesamt. Die diesbezügliche Aufklärungsquote lag 2022 bei 35,2 Prozent. Fünf der sieben registrierten Straftaten gegen das Leben konnten aufgeklärt werden. Die Quote der Straftaten je 1.000 Einwohner*innen (Kriminalitätsdichte) betrug 68 Fälle je 1.000 Einwohner*innen. Das ist der niedrigste Wert in der Geschichte der Landeshauptstadt Potsdam nach der Wiedervereinigung. Zum Vergleich: 1994 lag diese Kennzahl bei 182 ‰.  

Die Zahl der Tatverdächtigen ist 2022 um 265 auf 4.570 Personen gestiegen. 24,1 Prozent der Tatverdächtigen sind Frauen, wohingegen fast 40 Prozent der Opfer von Hauptstraftaten weiblichen Geschlechts sind. 60 Prozent der Tatverdächtigen haben ihren Wohnsitz in Potsdam.  
Die Feuerwehr musste 2022 zu insgesamt 3.850 Einsätzen ausrücken, was eine Zunahme der Einsätze zum Vorjahr um 25,6 Prozent bedeutet. Bei den Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehren in der Landeshauptstadt Potsdam wurde sogar eine Steigerung von 60 Prozent registriert. Auch die Notfalleinsätze des Rettungsdienstes legten deutlich um 12,4 Prozent zum Vorjahr zu.

Kultur und Sport

Die Zahl der Besucher*innen von Potsdamer Sehenswürdigkeiten haben sich im Jahr 2022, verglichen mit den beiden Vorjahren der Corona-Pandemie, wieder deutlich positiver entwickelt, wenngleich die Werte von 2019 noch nicht wieder erreicht wurden. Die meisten Gäste zählte das Schloss Sanssouci mit 213.879 Personen, gefolgt vom Filmpark Babelsberg mit knapp 200.000 und der Biosphäre mit 156.000 Personen.

In der Landeshauptstadt Potsdam gab es 2022 166 Sportvereine mit insgesamt über 35.000 Mitgliedern. Damit zählten die Potsdamer Sportvereine 8,7 Prozent mehr Mitglieder als im Vorjahr 2021. 40 Prozent der Mitglieder sind weiblich. Der größte Anteil der Mitglieder entfällt auf die Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahren. In der Altersgruppe bis unter 7 Jahren stieg die Zahl der Mitglieder mit 39 Prozent am stärksten an. 
51.207 Sportinteressierte besuchten im Jahr 2022 die MBS Arena, womit sich die Zahl der Besuchenden mehr als verdoppelte. Das städtische Sport- und Freizeitbad blu zählte über 400.000 Gäste, eine Zunahme um 91 Prozent.  
Insgesamt hat die Landeshauptstadt Potsdam 357.056 Euro an Haushaltsmitteln für die Sportförderung eingesetzt, ca. 12.500 Euro mehr als 2021. Mit 36,4 Prozent entfällt der größte Anteil davon auf die Kinder- und Jugendarbeit.

Personal Verwaltung

Die Landeshauptstadt präsentiert sich als attraktive Arbeitgeberin. Die Zahl der Mitarbeitenden in der Verwaltung ist um 99 auf insgesamt 2.745 gestiegen. Der Frauenanteil liegt bei fast 60 Prozent. 13 Prozent der Verwaltungsmitarbeitenden sind 60 Jahre oder älter. Jede/r vierte Mitarbeiter*in arbeitet in Teilzeit. 90 Auszubildende lernten 2022 in der Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam.

Der vollständige 32. Statistische Jahresbericht der Landeshauptstadt Potsdam sowie alle Berichte seit 2004 sind auf der Webseite abrufbar.

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