Potsdam kann seine Bildungsinfrastruktur modern und bedarfsgerecht ausbauen: Die Stadtverordneten haben am Montagabend beschlossen, die Schulentwicklungsplanung der Landeshauptstadt den Schülerzahlen und den Elternwünschen anzupassen. So sollen bis zum Schuljahr 2033/34 zwei neuen Gymnasien und zwei neue Gesamtschulen entstehen sowie ein Neubau für die Grundschule am Telegrafenberg. Die Ludwig-Renn-Grundschule soll erweitert werden. Das erste Gymnasium wird bereits zum Schuljahr 2024/25 in der Brunnenallee vorgegründet werden. Zudem wird die Sanierung und teilweise Erweiterung der bestehenden Schulen weiter vorangetrieben. Damit der Schulbetrieb abgesichert bleibt, entsteht an der Pirschheide eine Modulschule als Ausweichstandort für die betroffenen Schulen.
„So schaffen wir es, dass unsere Bildungsinfrastruktur das starke Bevölkerungswachstum der letzten 15 Jahre bedient und dabei auch dem Anwahlverhalten unserer Potsdamer Eltern Rechnung trägt. Denn das ist unsere Aufgabe als Kommune und mehr als das: Die Investition in unsere Schulbauten ist eine wichtige Investition in unsere Zukunft, nämlich in unsere Kinder!“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.
„Mit dieser Entscheidung ist die nötige Grundlage dafür geschaffen, unseren Kindern langfristig die benötigten Schulplätze bereitzustellen. Wichtig ist, dass bei diesem bedeutenden Thema alle Beteiligten weiter gemeinsam an einem Strang ziehen und zum Dialog bereit sind“, ergänzt Prof. Dr. Walid Hafezi, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Jugend und Sport.
Potsdams Bildungsinfrastruktur gerät auch durch die Dynamik in der Wachstumsregion im Berliner Umland unter Druck. Deshalb intensiviert der Oberbürgermeister die Gespräche mit den Nachbarlandkreisen. Aktuell werden etwa 1.200 Schülerinnen und Schüler aus dem Potsdamer Umland in den weiterführenden Schulen in Potsdam beschult, was etwa zwei kompletten Schulstandorten entspricht.
Die neue Schulentwicklungsplanung sieht eine Modifikation der Bildungsinfrastruktur vor allem in den Stadtteilen Waldstadt, im Potsdamer Norden und in Eiche/Golm vor. Wichtigste Eckpunkte: Die Kapazitäten an Gymnasien werden beginnend zum nächsten Schuljahr bedarfsgerecht erweitert, der Gesamtschulcampus mit Primarstufe in Waldstadt Süd wird entwickelt und der Start des Gesamtschulcampus Golm auf 2027/2028 vorgezogen. Zudem soll ein Schul-Interimsstandort in der Pirschheide errichtet werden, der zunächst als Ausweichquartier während der Sanierung der Sportschule ab dem Schuljahr 25/26 genutzt werden soll. Anschließend dient der Standort für weitere Auslagerungen im Rahmen von Komplettsanierungen, unter anderem der Voltaire-Gesamtschule. Wie bereits berichtet wird im Süden zum nächsten Schuljahr in der Brunnenallee ein Schulstandort für ein vorzugründendes dreizügiges Gymnasium entstehen. Dieses wird 2033/34 an den Standort Zum Teufelssee umziehen. Das Dalton-Gymnasium bekommt ein neues Schulgebäude in der Pappelallee. Im Norden soll ab Sommer 2025 ein zweites Gymnasium errichtet werden, erst einmal an einem Interimsstandort. Das Schulzentrum in Waldstadt Süd soll zum Schuljahr 2031/32 eröffnen. Für die Grundschule am Telegrafenberg soll ein Neubau errichtet werden.