Pressemitteilung Nr. 42 vom 27.01.2022 Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus fanden am 27. Januar 2022 in Potsdam Gedenkveranstaltungen unter den 2-G- und den allgemein geltenden Hygieneregeln statt.

Die Landeshauptstadt Potsdam hatte in Kooperation mit der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ in die Gedenkstätte Lindenstraße zu einer Gedenkstunde eingeladen. Bürgermeister Burkhard Exner, der Leiter der Zentralabteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Reiner Walleser, sowie die Gedenkstättenleiterin Maria Schultz sprachen zu den Teilnehmenden. Dabei wurde die Veranstaltung musikalisch von Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“ unter Leitung von Jürgen Runge umrahmt.

Bürgermeister Burkhard Exner auf der Veranstaltung in der Gedenkstätte Lindenstraße: „Heute gedenken wir aller Opfer des Nationalsozialismus:  Wir gedenken der ermordeten sechs Millionen Juden Europas, der ermordeten Sinti und Roma, den Sozialdemokraten, Kommunisten, den mutigen Männern und Frauen, die für ihre Überzeugungen oder für ihren Glauben in den Tod geschickt wurden, den vielen Zwangsarbeitern, deren Arbeitskraft gnadenlos ausgebeutet wurde, und wir gedenken der Homosexuellen, den Menschen mit Behinderung, die nicht den menschenverachtenden Rassenvorstellungen der Nationalsozialisten entsprachen und deshalb sterben mussten.“

Anschließend fand auf dem Willi-Frohwein-Platz eine weitere öffentliche Gedenkveranstaltung statt, auf der die Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend, und Sport, Noosha Aubel, ein Grußwort für die Landeshauptstadt hielt. Am Gedenken beteiligten sich auch Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums sowie die Initiative Omas Gegen Rechts.

Der neu gestaltete Willi-Frohwein-Platz wurde an diesem Tag offiziell als neuer Gedenkort in Anwesenheit der Landschaftsarchitektin Brigitte Gehrke und der Künstlerin Susanne Ahner als Planerinnen und Gestalterinnen des Platzes eingeweiht.

Im Heidehaus unmittelbar am Frohwein-Platz informiert ab dem 27. Januar eine kleine Werkstattausstellung über die Platzgestaltung, den Namensgeber des Platzes, Willi Frohwein, und über Stolpersteine in Potsdam.

Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog eingeführt. Seither findet im Deutschen Bundestag eine Gedenkstunde statt. Anlass ist die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945.