Er ist einer der letzten Holocaust-Zeitzeugen und hat seine Geschichte schon mehr als 1.500 Mal erzählt, nun wird Ivar Buterfas-Frankenthal dies in der Landeshauptstadt Potsdam ein weiteres Mal tun: am kommenden Montag, 9. September 2024, in der MBS-Arena vor rund 600 Schülerinnen und Schülern der Sportschule. In diesem Rahmen wird sich der gebürtige Hamburger auch in das Gästebuch der Landeshauptstadt eintragen.
Oberbürgermeister Mike Schubert, der die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hat, dankt Ivar Buterfas-Frankenthal für sein Engagement: „Es ist mir eine große Ehre, Ivar Buterfas-Frankenthal in Potsdam willkommen zu heißen. Seine Lebensgeschichte mahnt uns, dass sich die Verbrechen der Naziherrschaft nie wiederholen dürfen. Ich danke ihm, dass er sie nun mit Jugendlichen in Potsdam teilt. Denn wir dürfen niemals vergessen. Nur wer sich erinnert, wer die Vergangenheit kennt, kann Verantwortung für eine bessere Zukunft übernehmen.“
Ivar Buterfas-Frankenthal wurde 1933 als Sohn einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters geboren – als jüngstes von insgesamt acht Kindern. Seine Kindheit war geprägt von Repression und Flucht. So durfte er, weil er als Halbjude galt, nicht zur Schule gehen. Sein Vater kam ins Konzentrationslager. Als später auch ihm und seinen Geschwistern die Deportation drohte, tauchte die Familie unter. Über seine Kindheit in der NS-Diktatur, aber auch in der jungen Bundesrepublik, hält er heute europaweit Vorträge. 2020 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.