Pressemitteilung Nr. 74 vom 27.02.2025 EDIS Netz GmbH schenkt 42 Werke von Fritz von Gontard an das Potsdam Museum

EDIS Netz GmbH schenkt Werke von Fritz von Gontard an das Potsdam Museum. V.l.n.r.: Hannes Wittenberg, Dr. Hendrikje Warmt und Daniela Zieglmayer
© Foto Potsdam Museum/Susanne Städler

Wichtige Schenkung für das städtische Museum: Daniela Zieglmayer, Personalvorständin des regionalen Energieversorgers E.DIS., übergab am Mittwoch symbolisch eine bedeutende Sammlung des Künstlers Fritz von Gontard (1890–1979) an das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte.

Die E.DIS-Gruppe erwarb die Sammlung in den späten 1990er-Jahren und stellte sie über viele Jahre an ihrem Firmensitz aus. Daniela Zieglmayer betont: „Als regionaler Energieversorger und in Potsdam ansässiges Unternehmen möchten wir mit der Schenkung einen Beitrag zur Förderung von Kunst und Kultur in unserer Region leisten. Wir freuen uns, dass die Werke im Potsdam Museum einen neuen Platz finden und perspektivisch die Öffentlichkeit inspirieren und begeistern werden.“ Mit der Schenkung an das Potsdam Museum werden sie nun in die städtische Sammlung integriert.

„Wir danken der E.DIS GmbH für die großzügige Schenkung von Werken des Künstlers Fritz von Gontard, der ein Nachfahre des berühmten Potsdamer Architekten Carl von Gontard war. Unter den 42 Werken sind Stadtansichten und Landschaftsdarstellungen aus Potsdam und der Mark Brandenburg aus den 1920er- und 1930er-Jahren“, sagt Brigitte Meier, kommissarische Leiterin des Geschäftsbereichs Bildung, Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Potsdam.

Hannes Wittenberg, stellvertretender Direktor des Potsdam Museums, unterstreicht die Bedeutung der Schenkung: „Die Werke von Fritz von Gontard sind eine großartige Bereicherung unserer Sammlung. Sie ergänzen unser Bildarchiv um seltene und künstlerisch wertvolle Stadtansichten, die sowohl für die Stadtforschung als auch für die kunsthistorische Betrachtung von großem Interesse sind.“

Die Werke von Fritz von Gontard umfassen detailreiche Aquarelle und Zeichnungen, die Potsdamer Stadtansichten, historische Gebäude und postimpressionistische Landschaften zeigen. Besonders bemerkenswert sind Darstellungen von Wahrzeichen wie dem Marmorpalais, Schloss Charlottenhof, der Garnisonkirche, dem Neuen Palais, der Mühle bei Sanssouci oder dem Holländischen Viertel. Zudem umfasst die Sammlung selten dokumentierte Stadtmotive, darunter innerstädtische Gärten, Gärtnereien, die frühere Rennbahn bei Potsdam und Orte wie das sogenannte Tabakskollegium. Auch atmosphärische Landschaften aus den umliegenden Regionen Bornim, Nedlitz und Bornstedt sind Teil der Schenkung.

„Fritz von Gontard ist sowohl ein zeichnerischer Stadtchronist als auch ein Maler von Stimmungslandschaften, der mit seinem künstlerischen Blick auf Brandenburg ein zeithistorisches Abbild erschaffen hat. Die kleinformatigen Freilichtstudien lassen uns nachvollziehen, wie Gontard vor den Gebäuden der ehemaligen Residenzstadt stand. Die Zeichnungen von seltenen Stadtmotiven erweitern unser Verständnis, welche gesellschaftlichen Treffpunkte es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Potsdam gab und wie sich die Stadt veränderte oder auch nicht. Einzelne Werke offenbaren Gontards Leidenschaft eines Landschaftsmalers. Darunter auch das Bild ,Herbstallee am Bornsteder Feld‘ von 1924, das auf Gontards koloristische Begabung für harmonisch aufeinander abgestimmte Tonabstufungen verweist“, erläutert Dr. Hendrikje Warmt, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Sammlungsverantwortliche Bildende Kunst ab 1850 am Potsdam Museum.

Fritz von Gontard (1890–1979) war Nachfahre des berühmten Architekten Carl von Gontard (1731–1791), der zahlreiche bedeutende Bauten des Berliner und Potsdamer Spätbarocks realisierte. Als autodidaktischer Künstler zog es Fritz von Gontard regelmäßig nach Potsdam, wo er sich mit den architektonischen Werken seines Vorfahren auseinandersetzte und zugleich die stillen, idyllischen Orte der Stadt in seinen Zeichnungen festhielt. Mit feinem Gespür für Farbnuancen und Lichtstimmungen schuf er realistische, detailreiche Werke, die heute wertvolle Zeugnisse der Stadtgeschichte darstellen.