Die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) blickt auch 2024 auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Insgesamt verzeichnete die Bibliothek im vergangenen Jahr 321.239 Besuchende, das sind 22.300 mehr als im Vorjahr. Alleine 278.019 Menschen kamen in die Hauptbibliothek, die damit eine Steigerung um 10 Prozent gegenüber 2023 verzeichnet. „Mit freiem W-LAN-Zugang, zahlreichen Arbeitsplätzen und der Möglichkeit zu lesen oder sich zu mit anderen zu treffen, ist die Bibliothek ein offener Ort für alle. Hinzu kommt die Sonntagsöffnung. Sie wird nicht nur von Familien sehr geschätzt, es strömen zwischen 400 und 600 Leute unterschiedlichen Alters sonntags in die Hauptbibliothek“, sagt Brigitte Meier, kommissarische Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport.
Die Zahl der angemeldeten Nutzenden mit Bibliotheksausweis ist um 5,6 Prozent gestiegen und liegt bei 19.195. Darunter sind 27,5 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Ausleihen bleiben mit 1,04 Millionen auf dem Vorjahresniveau. „Die kontinuierlich steigenden Nutzungszahlen belegen eindrücklich, dass die die SLB für die Potsdamerinnen und Potsdamer unverzichtbar ist. Eine Demokratie braucht gut informierte Menschen. Dazu trägt die Bibliothek durch den freien Zugang zu Medien und Informationen bei“, sagt Brigitte Meier weiter.
Zu den Kernaufgaben der SLB gehört traditionell die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen, insbesondere auf dem Feld der Leseförderung und Medienkompetenzvermittlung. An 526 Führungen und Veranstaltungen nahmen im Jahr 2024 insgesamt 10.038 Kitakinder bzw. Schülerinnen und Schüler in den Bibliotheken teil. Es gibt inzwischen zehn unterschiedliche Führungsformate, für die die Anmeldung über ein Buchungsportal möglich ist.
Nach Eröffnung der Digitalwerkstatt im Februar 2024 fanden dort 70 Veranstaltungen für verschiedenen Altersgruppen zu den Themen Virtual Reality, Gaming, Künstliche Intelligenz, Robotik und 3D-Druck statt. Die „Offene digitale Sprechstunde“ sowie das Format „Digital unterwegs“ richtet sich vor allem an Seniorinnen und Senioren. Diese Angebote werden auch 2025 fortgeführt.
Vom 11. bis 14. Februar 2025 findet darüber hinaus eine Aktionswoche zum Safer Internet Day in Kooperation mit der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg (AKJS) statt. Im Fokus stehen Workshops, Ausstellungen und Mitmachaktionen rund um das Thema sichere und bewusste Nutzung digitaler Medien.
Wie die Mitarbeitenden die Bibliothek der Zukunft sehen und was digitale Transformation in diesem Zusammenhang bedeutet, ist in der „Digitalstrategie“ der SLB nachzulesen. Sie wurde dank einer Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur gemeinsam mit einer Agentur in einem Teamprozess erstellt. Durch intensive Auseinandersetzung mit digitalen Möglichkeiten, die sowohl zu einer Verbesserung der Angebote für Nutzende als auch zu einer Verschlankung von internen Arbeitsabläufen führt, werden Veränderungen sukzessive eingeführt. „Das größte Projekt in 2025 wird die Software-Umstellung sein“, so Mattekat. „Ein zeitgemäßes Bibliotheksmanagementsystem bringt eine Reihe von Verbesserungen für die Nutzenden mit sich, so zum Beispiel bei der Recherche im Onlinekatalog.“ Weiterhin geplant ist eine Tablet-Station für die Vor-Ort-Nutzung aller vorhandenen digitalen Dienste.
Traditionelle Angebote sind und bleiben weiterhin von Bedeutung. So fanden 2024 insgesamt 211 Lesungen und Vorträge mit 4.200 erwachsenen Teilnehmenden statt, darunter auch beliebte neue musikalische Formate wie das Feierabendsingen oder das gemeinsame Musikhören beim Plattengestöber / Musik im Gespräch. In der im Herbst eröffneten Vinylbar können ausgewählte Neuerscheinungen und Raritäten aus dem Bestand der Musikbibliothek vor Ort angehört werden. Ein modernes Gerät sorgt dafür, dass Schallplatten für private Zwecke auf einfache Art und Weise digitalisiert werden können.
Ab 17. März erweitert die Stadt- und Landesbibliothek ihr Programm um das interaktive Rollenspielformat Pen & Paper. Dabei erleben die Teilnehmenden in einer Gruppe unter Anleitung spannende Abenteuer in fiktiven Welten – allein durch Vorstellungskraft, Würfel und gemeinsame Entscheidungen. Das Angebot richtet sich an Anfänger und erfahrene Spielende.
Neben der erfolgreich etablierten Veranstaltungsreihe Lesen macht glücklich, in der es darum geht, gemeinsam einen Text zu lesen und darüber zu sprechen, startet am 4. April der Silent Book Club in der SLB. Die Teilnehmenden treffen sich und lesen ihre eigene, selbst ausgewählte Lektüre, ungefähr eine Stunde lang in Stille. Im Anschluss können sie miteinander ins Gespräch kommen.
Am Freitag, den 4. April 2025 findet das erste Mal bundesweit die Nacht der Bibliotheken statt. Unter dem Motto „Wissen.Teilen.Entdecken“ beteiligt sich die Hauptbibliothek in Kooperation mit dem Förderverein Potsdamer Bibliotheksgesellschaft e.V. von 18 bis 23 Uhr mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm.
Ab 16. April widmet sich die Ausstellung „Hätte ich immer nur malen können …“ Werner Nerlich – ein Potsdamer Künstlerleben dem Potsdamer Ehrenbürger mit Einblicken in Biographie und Werk.
Während die Zweigbibliothek Am Stern bis Ende 2026 wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen bleibt, hat die Zweigbibliothek Waldstadt ihre Öffnungszeiten erweitert. Sie erfährt seitdem eine erhöhte Nutzung. Am 15. März feiert die Zweigbibliothek Waldstadt zudem ihr 40-jähriges Jubiläum. Zusätzlich zur Festveranstaltung mit buntem Familienprogramm findet am 9. April eine Lesung mit André Kubiczek aus seinem Buch Nostalgia statt. Darin erzählt der Autor aus seiner Kindheit, die sich zum Teil in dem damals neu entstandenen Stadtteil abspielte.
Eine Übersicht über alle Aktivitäten sowie das vollständige Veranstaltungsprogramm sind auf der Homepage unter https://bibliothek.potsdam.de/de abrufbar.