Sanierung und Ausbau der Brandenburger Straße

    Aktualisiert 22. Dezember 2022

    Die Brandenburger Straße, von den Einheimischen auch liebevoll "Boulevard" genannt, lädt Potsdamerinnen und Potsdamer, aber auch Gäste aus aller Welt zum Flanieren ein. Viele kleine und große Läden, gemütliche Cafés und Restaurants bieten Besuchern alles Nötige zum Shoppen und Verweilen.

    Doch die "Brandenburger" – Potsdams einzige Fußgängerzone - ist baulich in die Jahre gekommen, der Straßenbelag ist sanierungsbedürftig und so wird, auch aus Gründen der Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit, die gesamte Straße in mehreren Bauabschnitten modernisiert. Im Zuge der Sanierung wird der Bereich der seit Ende der 1970er Jahre bestehenden Fußgängerzone bis zur Straße Am Bassinplatz erweitert.

    Die Gesamtbaumaßnahme im Überblick

    Es ist geplant, die gesamte Brandenburger Straße auszubauen. Dabei soll in erster Linie das desolate Großpflaster durch einen neuen Belag ersetzt und somit Stolperfallen beseitigt werden. Der neue Belag wird optisch dem bisherigen Material ähneln, denn es wird wieder ein rötliches Granitpflaster eingebaut, diesmal im sogenannten Diagonalverband. Es sind besonders maßhaltige und ebene Steine in den Maßen 15x25x16 cm bestellt worden. Über die Einbindetiefe von 16 cm und einer Fahrbahngesamtdicke von 70 cm wird die Haltbarkeit grundsätzlich für eine Befahrung durch LKW gesichert. Zudem werden vor den Gebäuden Blindenleitstreifen realisiert.

    Im Zuge der Planung wurde ersichtlich, dass auch die unter der Straße liegende Infrastruktur nahezu komplett erneuert werden muss. Dies wird nun gleich mit umgesetzt. Trink- und Abwasserleitungen sowie Elektro-, Gas- und Fernwärmeleitungen werden neu verlegt.

    Ursprünglich sollte die Baumaßnahme auf gesamter Länge von der Friedrich-Ebert-Straße bis zum Brandenburger Tor in einem Auftrag über mehrere Jahre abgearbeitet werden. Die diesbezügliche Ausschreibung musste allerdings aufgehoben werden, weil es keine Baufirma gab, die diese Arbeiten zu einem wirtschaftlich darstellbaren Preis anbieten konnte. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist die Preisentwicklung für die nächsten Jahre nur schwer kalkulierbar. Deshalb wurde entschieden, vorerst bauabschnittsweise Aufträge auszulösen. Nach den durch die Pandemie bedingten Ausfällen kann der Potsdamer Weihnachtsmarkt „Blauer Lichterglanz“ in der Brandenburger Straße dieses Jahr stattfinden. Die Bauarbeiten werden so durchgeführt, dass sowohl alle Geschäfte geöffnet sein können und die Wegebeziehung vom Bassinplatz zum Luisenplatz weiter durchgehend aufrecht gehalten wird. Im Rahmen der Baumaßnahme  soll dann auch der Abschnitt zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Am Bassinplatz, der zurzeit noch keine Fußgängerzone ist, umgebaut sein.

    Potsdams beliebter Boulevard wird dann noch mehr zum Flanieren und Bummeln einladen.

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    Ihre Ansprechpartner sind der Bereich Verkehrsanlagen, sowie Bereichsleiterin Martina Woiwode und Suzanne Kluge

     


    Erster Bauabschnitt von Friedrich-Ebert-Straße bis Jägerstraße
    © Erster Bauabschnitt von Friedrich-Ebert-Straße bis Jägerstraße
    Erster Bauabschnitt von Friedrich-Ebert-Straße bis Jägerstraße. Fotos LHP/ Suzanne Kluge

    Erster Bauabschnitt von Friedrich-Ebert-Straße bis Jägerstraße

    Im Juni 2022 konnte der Zuschlag über 1,45 Millionen Euro an die Bietergemeinschaft zwischen den Firmen TRP Bau GmbH, Haase & Pollack Tiefbau GmbH sowie DAKO GmbH erteilt werden. Der Leitungsbau wird über die Energie- und Wasser Potsdam GmbH beauftragt, für den Straßen- und Wegebau ist die Landeshauptstadt Potsdam Auftraggeber. Nach Zuschlagserteilung haben sich die Firmen mit den bauvorbereitenden Maßnahmen beschäftigt.

    Am 26. Juli 2022 wurde mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Ab der 31. Kalenderwoche Anfang August sollen die Leitungsbauarbeiten mit der Trinkwasserleitung starten. Bis ca. April/Mai 2023 gehen die Leitungsbauarbeiten unterhalb der bisherigen Großpflasterfläche, die als Fahrbahn wahrgenommen wird. Danach soll bis zum Ende des 3. Quartals 2023 der Leitungsbau in den „Gehwegen“ durchgeführt werden, dort wo auf der Nordseite als auch auf der Südseite die großen grauen Natursteinplatten eingefasst von Mosaikpflaster liegen.

    Nachfolgend soll in Abhängigkeit der Witterungsbedingungen der Straßenbau folgen. Wir gehen aktuell davon aus, dass dies nicht mehr in 2023 erfolgt, sondern sich – je nach Wetterentwicklung – bis ins Jahr 2024 ziehen wird. Die Baumaßnahme geht somit voraussichtlich bis ins erste Halbjahr 2024.

    Trotz der Bauarbeiten werden die Geschäfte immer erreichbar sein. Die fußläufige Erreichbarkeit der Einzelhandelsgeschäfte wird über die gesamte Bauzeit gewährleistet. Der Lieferverkehr ist von 19.00 bis 11.00 Uhr möglich. Der Radverkehr ist von 20.00 bis 10.00 Uhr erlaubt. Rettungswege werden über die gesamte Bauzeit gewährleistet.

     

     

    Zweiter Bauabschnitt von Jägerstraße bis Dortustraße

    Dieser Bauabschnitt soll noch während des Baus des Ersten Bauabschnittes mit den Erfahrungen daraus ausgeschrieben werden, so dass ein nahtloser Übergang in den nächsten Bauabschnitt erfolgen kann. Die Gewerbetreibenden in diesem Bereich werden vor Baubeginn über die weitere Abfolge informiert.

    Auch hier werden die Geschäfte immer erreichbar sein und der Lieferverkehr wird gemäß Ausschilderung sichergestellt.

    Über weitere Bauabschnitte werden wir sukzessive informieren.

     


    Hier wird der „Boulevard des Films“ entstehen
    © Hier wird der „Boulevard des Films“ entstehen
    Hier wird der „Boulevard des Films“ entstehen. Foto LHP/ Bereich Marketing

    UNESCO Creative City of Film Potsdam erhält „Boulevard des Films“

    Große Filme „Made in Potsdam“: Seit 1912 ist Potsdam traditionsreicher Filmstandort, und seit 30. Oktober 2019 ist Brandenburgs Landeshauptstadt die erste deutsche UNESCO Creative City of Film. Eine der wichtigsten Aufgaben liegt darin, den Stellenwert und die Tradition des Films für Potsdam zu kommunizieren. Die Brandenburger Straße wird im Zuge ihrer grundlegenden Sanierung zu einem „Boulevard des Films“. Dabei wird dieses Projekt keine Kopie des berühmten Walk of Fame in Hollywood. Potsdam geht seinen eigenen Weg, der mit der besonderen Tradition des Filmstandorts zusammenhängt. Gewürdigt werden nicht Stars und Sternchen, sondern die großen Filme, die hier in unterschiedlichen gesellschaftlichen Epochen entstanden sind. Damit besteht die Chance, auch Klassiker des deutschen Films zu würdigen, deren Macher heute nicht mehr am Leben sind, so etwa bei „Metropolis“, dem ersten deutschen Film, der zum Weltdokumentenerbe gehört.

    Oberbürgermeister Mike Schubert hat im Januar 2020 eine Jury berufen, bestehend aus Prof. Dr. Chris Wahl, Leiter des Masterstudiengangs Filmkulturerbe an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Guido Altendorf vom Filmmuseum Potsdam, Christiane Krone-Raab vom Medienboard Berlin-Brandenburg, des weiteren Dr. Carl L. Woebken, Vorstandvorsitzender der Studio Babelsberg AG, die Leiterin des Filmarchivs im Bundesarchiv, Petra Rauschenbach, Stefanie Eckert, vom Vorstand der DEFA-Stiftung, Christiane von Wahlert aus dem Vorstand der Friedrich-Murnau-Stiftung sowie Dr. Sigrid Sommer vom federführenden Marketingbereich der Landeshauptstadt Potsdam. Diese Jury hat anhand eines Kriterienkatalogs 50 Filme ausgewählt.

    Ausschlaggebend für die Entscheidung waren hierbei die Bedeutung für den Standort (Kreativität aus Potsdam), die gesellschaftliche Relevanz, der Publikumserfolg/Kultcharakter des Films, die besondere künstlerische oder technische Leistung sowie Auszeichnungen und Preise für die Werke.

    Die Auswahl der 50 Filme wurden der Öffentlichkeit im Rahmen einer Bürgerbeteiligung vorgestellt werden. Die Potsdamerinnen und Potsdamer waren aufgerufen, ihren Lieblingsfilm definieren. Der Publikumsliebling erhält eine hervorgehobene Darstellung.  

    Auch die Gestaltung der Granitplatten, auf denen die komprimierten Informationen über die Filme aufgebracht werden, wurde im Rahmen einer Bürgerbeteiligung festgelegt.

    Mehr Informationen zum Boluevard des Films gibt es hier.

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