Walter Klausch

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Walter Klausch | Foto: Wikipedia

Als stadtbekannter Kommunist von Nowawes und angehender Architekt stand Walter Klausch im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Am 8. Juni 1933 von der Gestapo verhaftet, wurde er ins Konzentrationslager Oranienburg verschleppt und dort ermordet.

Walter Klausch kam am 8. Mai 1907 in Frankfurt/Oder als erstes Kind des Eisenbahners Johannes Klausch und seiner Frau Ina Klausch, geb. Dobberke zur Welt. Nach dem Besuch der Mittelschule in seiner Heimatstadt erlernte er das Maurerhandwerk, absolvierte von 1925 bis 1927 die Baugewerkschule und begann anschließend eine Arbeit bei der Holzbaufirma Christoph & Unmack in Niesky. Der dortige Chefarchitekt Konrad Wachsmann erhielt von der Familie Einstein den Auftrag, ihr Sommerhaus in Caputh zu bauen. Walter Klausch wirkte daran mit. Um sein Fachwissen als künftiger Architekt zu vervollkommnen, nahm er ab 1928 an der Akademie der Künste ein Studium auf und wurde einer der Meisterschüler von Hans Poelzig. Fehlende finanziellen Mittel führten dazu, dass er das Studium nicht weiterführen konnte. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise zog die Familie Klausch von Frankfurt/Oder nach Nowawes in den Baberowweg 9 (jetzt Walter Klausch-Straße). 1930 trat Walter in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. Durch seine vor allem graphischen und künstlerischen Fähigkeiten war er an der Herstellung und den Vertrieb des kommunistischen Informationsblatts „Roter Pionier“ beteiligt. Nach der Ermordung des Jungkommunisten Herbert Ritter am 12. November 1931 erklärte sich Walter Klausch umgehend bereit, den Grabstein auf dem Friedhof in der Großbeerenstraße zu gestalten. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte Walter Klausch die illegale Arbeit gegen den Faschismus fort. Um seine Eltern und seine zwei Geschwister als stadtbekannter Kommunist nicht zu gefährden, zog er als Untermieter in die Neue Straße 3. Durch Verrat wurde er am 8. Juni 1933 von der Gestapo verhaftet, ins Konzentrationslager Oranienburg verschleppt und am 16. Juni dort ermordet. Trotz des Verbotes der Polizei kam es auf dem Friedhof in der Großbeerenstraße zu einem stillen, aber auch hundertfachen Gedenken der Nowaweser Arbeiterschaft.

Adresse

Neue Straße 3
14482 Potsdam
Deutschland