Vier Jahre UNESCO CREATIVE CITY OF FILM

Projekte, Berichterstattung im Hauptausschuss und Start der Evaluierung
Eröffnung Ausstellung „Was macht Potsdam als Filmstadt aus?“
© UNESCO CITY OF FILM POTSDAM Graefe Design

Potsdam wurde am 30. Oktober 2019 von der UNESCO der Titel der UNESCO CREATIVE CITY OF FILM verliehen. Potsdam ist seither die einzige deutsche UNESCO-Kreativstadt des Films. 
Das internationale Netzwerk wurde am 31. Oktober 2023 nochmals um weitere 55 Städte erweitert. Nun gehören derzeit rund 350 Städte weltweit dazu. Somit sind wir nun 350 Kreativstädte der UNESCO in den Kreativbereichen Film, Musik, Literatur, Gastronomie, Medienkunst, Design und Kunsthandwerk.

Deutschland war im Creative Cities Network bisher neben Potsdam mit Karlsruhe, Mannheim, Hannover, Berlin und Heidelberg vertreten. Wir freuen uns sehr, dass fortan auch Bremen als UNESCO CITY OF LITERATURE die Zusammenarbeit innerhalb Deutschlands bereichert. Im Filmcluster wächst die Filmfamilie um fünf weitere Filmstädte: Asaba (Nigeria), Kathmandu (Nepal), Ouarzazate (Marokko), Penedo (Brasilien) und Vincente Lopez (Argentinien). Die Landeshauptstadt und UNESCO CITY OF FILM POTSDAM gratuliert allen neuen UNESCO-Kreativstädten und freut sich auf die Zusammenarbeit.

Anlässlich der 4-jährigen Zugehörigkeit zum internationalen Netzwerk der UNESCO CREATIVE CITIES wurde in der Hauptausschusssitzung am 11. Oktober eine Mitteilungsvorlage vorgelegt. Der Bericht fasst die wesentlichen Aktivitäten und Ergebnisse der letzten Monate zusammen und gibt einen Ausblick auf geplante Projekte.

Die UNESCO fordert von ihren Kreativstädten alle vier Jahre einen Bericht ein, um die Rechtmäßigkeit des Titels zu bewerten. Dabei werden die Angaben des Antrages mit den Angaben im Bericht abgeglichen. Wesentlicher Maßstab bei der Bewertung aller Kreativstädte ist überdies die Frage, ob die UN-Nachhaltigkeitsziele in die Aktivitäten integriert werden. Bis zum 30. November 2023 muss der Evaluierungsbericht vorgelegt werden. Die Evaluierung erfolgt von den anderen Filmstädten und der UNESCO und erstreckt sich über einen Prozess von mehreren Monaten.

Potsdam hat sich 2019 mit fünf Schwerpunkte um den Titel einer UNESCO-Kreativstadt beworben, die im ersten Halbjahr 2019 im Rahmen eines Beteiligungsprozesses definiert worden waren:

  • „Potsdam wird ein Netzwerk mit den anderen Creative Cities zum Erhalt, der Erforschung und Vermittlung des regionalen und internationalen Filmkulturerbes bilden.“ 
  • „Potsdam wird sich für den Film als Medium und Gegenstand eines lebenslangen Lernens, das die verschiedenen Generationen miteinander verbindet, einsetzten. Hierzu unterstützt Potsdam die verschiedenen Filmfestivals der Stadt und sorgt für eine Vernetzung von Filmbildungseinrichtungen.“ 
  • „Potsdam setzt sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit in der Filmproduktion sowie im Filmtourismus ein.“ 
  • „Potsdam kooperiert mit den Creative Cities in diesen Bereichen und zusätzlich bei der Förderung der Filmfestivals und des filmkünstlerischen Nachwuchses.“ 
  • „Potsdam möchte das UNESCO-Netzwerk weltweit stärken und ist daran interessiert, es in noch unterrepräsentierten Regionen auszubauen.“

In 2023 gab es einen regen Austausch zu internationalen Projekten zwischen der UNESCO CITY OF FILM POTSDAM und Angehörigen anderer UNESCO-Filmstädte wie Busan, Lodz und Sarajevo sowie der Deutschen UNESCO-Kommission und das weitere lokale, nationale und internationale Netzwerk.

Die Landeshauptstadt und UNESCO CITY OF FILM POTSDAM hat die verschiedenen Filmfestivals in Potsdam, darunter das Studierendenfilmfestival „Sehsüchte“, das Jüdische Filmfest Berlin-Brandenburg, das Drewitzer Filmfestival, das Filmfestival des historischen Films „Moving history“, das internationale Filmfestival für taube Filmschaffende „Della Award“, sowie das Umweltfilmfestival „Ökofilmtour“ und das neue „Green Visions Potsdam“ unterstützt. Am 4. Juni 2023 lud die Landeshautstadt und UNESCO CITY OF FILM POTSDAM zum UNESCO-Welterbetag zu einem kleinen Filmfest in den Kutschstallhof am Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) ein. Unter dem Motto „Wir feiern unsere Stadt“ wurden in einem dafür aufgebauten Freiluftkino über den Tag hinweg kostenfrei und mit einführenden Moderationen Filme für die ganze Familie gezeigt.

Im August 2023 wurde eine Ausstellung über die Filmstadt Potsdam im Filmpark Babelsberg eröffnet. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Filmpark, der Landeshauptstadt Potsdam und der UNESCO CITY OF FILM POTSDAM wirft einen Blick über den Zaun des Filmparks hinaus auf die umgebenen Institutionen und Gebäude, in denen seit mehr als 111 Jahren die Geschichte des Medienstandorts und der gesamten Filmstadt Potsdam fortgeschrieben wird. Prägnante Texte geben Antworten auf die Fragestellung und beleuchten unter anderem die Bereiche Film- und Serienproduktion, Drehorte, Kinos und Filmfestivals, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie neue Filmtechnologien. Seit September ist die Ausstellung nun in abgewandelter Form auch zentral, barriere- und kostenfrei für alle Interessierte in der VHS Potsdam im Bildungsforum für die breite Öffentlichkeit zu sehen: „Was macht Potsdam als Filmstadt aus?“

Der „Boulevard des Films“ erhält nun bald Einzug in die Innenstadt: Im Zuge der komplexen Rekonstruktion der Fußgängerzone Brandenburger Straße laufen die Arbeiten und werden nun bald 55 für Potsdam wichtige Filme auf 80 x 80 großen Granitplatten dargestellt. Damit wird zentral auf die Filmstadt Potsdam und erfolgreiche Filme „made in Potsdam“ aufmerksam gemacht.

Die Landeshauptstadt Potsdam und UNESCO CITY OF FILM POTSDAM unterstütze einzelne Projekte in der Medienstadt Babelsberg und der Filmuniversität Babelsberg sowie das Filmmuseum Potsdam bei der Herstellung der neuen Ausstellung „VOLL DAS LEBEN! ANDREAS DRESEN UND TEAM“.

Die UNESCO CITY OF FILM POTSDAM informiert auf ihrem Instagram-Profil über aktuelle Veranstaltungen, Projekte und Entwicklungen.

Weitere Projekte und Veranstaltungen der Filmstadt Potsdam im Jahr 2023 finden Sie in dem Bericht UNESCO CITY OF FILM POTSDAM. 

„Angesichts der Tatsache, dass wir bei unserer Bewerbung nichts versprochen haben, was wir nicht halten können, bin ich zuversichtlich“, merkt die Geschäftsleitung der UNESCO CITY OF FILM POTSDAM, Lisa Nawrocki, mit Blick auf das Ergebnis der Evaluierung an. „Gerade mit Blick auf das Anliegen des internationalen Netzwerks, nämlich Kooperationen, Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch zu fördern, kann unsere Stadt eine sehr positive Bilanz ziehen. Film ist ein einzigartiger Wirtschafts- und Imagefaktor für die Landeshauptstadt Potsdam“, so Nawrocki weiter. „Wir erfahren eine zunehmende internationale Wahrnehmung, die sich nicht nur für das Thema Film positiv auswirkt,“ was auch die zahlreichen Kooperationen Potsdams bestätigt.