Tandemrad-Tour vom Pariser Platz nach Paris Vom Brandenburger Tor in Berlin zum Arc de Triomphe

Drei blinde oder sehbehinderte Co-Piloten und drei sehende Piloten fahren auf Tandems zu den Paralympics 2024 als Seniorbotschafter für Para Radsport und für Inklusion

Die Vorgeschichte

Auf einem Tandemrad zu den Paralympics zu fahren - diese Idee sollte bereits zu den Spielen von Tokio 2020 Realität werden. Diese erste Tour über mehrere tausend Kilometer startete mit Co-Pilot Jürgen und Pilot und Initiator Sven dann auch planmäßig im März 2020 in Berlin Richtung Polen. Leider musste sie bereits in Warschau abgebrochen werden, wegen der Beschränkungen durch die Pandemie.

Mit drei Tandemrädern nach Paris zu den Paralympics 2024: Nun, vier Jahre später, starten sechs Fahrer - drei blinde oder sehbehinderte Co-Piloten und drei sehende Piloten - am 6. August 2024 auf dem Pariser Platz in Berlin.

Seine Exzellenz der Französische Botschafter in Deutschland François Delattre hat die Schirmherrschaft übernommen. Unterstützung kommt auch vom DBSV, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband.

Co-Pilot Jürgen ist diesmal der Initiator, fährt mit neuem Piloten Michael und mit zwei weiteren Teams: Co-Pilot Thorsten mit Uli sowie Pilot Harald mit Co-Pilot. Die Teilnehmer kennen sich aus der Tandemgruppe im Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein (BBSV) bereits seit Jahren.Knapp drei Wochen später endet ihre Tour nach 1160 km am Arc de Triomphe in Paris.

Die drei Tandemräder greifen gleichsam die Symbolik der Paralympics mit deren drei Agitos (zu deutsch: Halbmonde, französisch: Croissants) auf. Das Motto der Paralympics „Spirit in Motion“ - Geist in Bewegung - entspricht auch der Motivation der sechs Tandemfahrer, ebenso das olympische Motto „Games wide open“.

Ein weiteres Motto ist „On the Roads to Paris“ - Auf den Straßen nach Paris. Entlehnt ist es „Road to Paris“, dem Hashtag der Podcasts von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics. Als Hashtag #OnTheRoadsToParis kennzeichnet es passend diese außergewöhnliche Tour.

Ausführliche Informationen: Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

Die Tourstrecke

Sie führt durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, die Niederlande, Belgien, schließlich Frankreich.

Auf dem Weg durch Deutschland gibt es Halte für Treffen mit Blinden und sehbehinderten Menschen sowie mit Unterstützern aus Sport und Politik, aber auch an markanten Orten.

Erster Stopp ist in Elstal, am ehemaligen Olympischen Dorf. Nächste Halte sind geplant in Potsdam und Magdeburg. In Hannover wird ein Treffen mit Hans-Werner Lange, Präsident des DBSV, stattfinden. Auch in den bedeutenden Orten deutscher Geschichte Münster und Aachen, der westlichsten Stadt Deutschlands, soll es Begegnungen geben. Gelegentlich werden die sechs von anderen Radfahrern auf einzelnen Abschnitten begleitet.

Die Niederlande werden ganz im Süden an einem Tag durchquert, mit Halt in Maastricht. Dort und auch in Belgien sind Begegnungen mit blinden und sehbehinderten Menschen geplant, um die Botschaft des inklusiven sportlichen und sozialen Miteinander zu verbreiten.

Südlich von Brüssel wird es in Charleroi, nahe Waterloo, einen weiteren Halt geben, wie auch in französischen Orten auf der Route, die größtenteils auf dem Radfernweg EuroVelo 3 verläuft und dem Jakobsweg folgt, dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien.

Paris war Wirkungsstätte von Louis Braille, dem Erfinder der Blindenschrift. Ihm zu Ehren werden Orte seines Wirkens in Paris und sein Geburtsort Coupvray unweit der Metropole aufgesucht. Der Besuch von Wettkämpfen in und um Paris steht natürlich auf dem Programm.

Auf insgesamt 15 Etappen werden ca. 1.200 km zurückgelegt.

Link zu Unterstützungsmöglichkeiten

Kontakt zu den Fahrern:
Jürgen, Co-Pilot, Initiator: Tel. mobil: +49 177 3503967
Michael, Pilot, Organisator, Navigator: Tel. mobil: +49 179 4545799
per E-Mail: TandemTourParis2024@gmx.de

Anmerkungen: Mit dem verwendeten generischen Maskulinum sind alle Geschlechter mit gemeint.

Die Tagesetappen

„Sans souci“ - sorgenfrei - zur Eröffnung der Paralympics in Paris am 28.08.2024

Tag 1

Start mit offizieller Verabschiedung vor der Französischen Botschaft in Berlin auf dem Pariser Platz. Seine Exzellenz der französische Botschafter in Deutschland Delattre, hat die Schirmherrschaft übernommen.

Das Brandenburger Tor wird durchfahren, und über Elstal, das ehemalige Olympische Dorf, gelangen die drei Tandemteams nach Potsdam, in die brandenburgische Landeshauptstadt mit französischer Tradition (Schloß Sanssouci), von wo es weiter geht in die Stadt Brandenburg, zur ersten Übernachtung.

Tag 2

Die zweite Etappe führt nach Magdeburg.

Tag 3

Anderntags geht es über Marienborn und Helmstedt, den einstigen deutschdeutschen Grenzübergang, nach Niedersachsen. Braunschweig ist am Abend Endpunkt der dritten Etappe.

Tag 4 und 5

Auf der vierten Etappe erreicht die Gruppe am Abend Hannover, wo ein Ruhetag eingelegt wird und ein Treffen mit dem Präsidenten des DBSV Hans-Peter Lange stattfindet.

Tag 6

Am nächsten Morgen startet die fünfte Etappe bis Porta Westfalica. Am Ufer der Weser angekommen, werden drei Bundesländer und 405 km hinter ihnen liegen, etwa ein Drittel der Strecke.

Tag 7

Die sechste Etappe reicht von der Weser über Halle (Westf.) bis nach Warendorf.

Tag 8

Von Warendorf führt die siebte Etappe über Münster, den Ort des Westfälischen Friedens von 1648, nach Haltern am See. Diese Etappe endet an Kilometer 560. Knapp die Hälfte der Strecke Berlin - Paris ist geschafft.

Tag 9

Auf der achten Etappe erreicht die Gruppe über Kirchhellen am Abend Krefeld.

Tag 10 und 11

Die neunte Etappe von Krefeld über Mönchengladbach und Erkelenz nach Aachen ist anspruchsvoll. In der geschichtsträchtigen Stadt, bedeutsam für Deutschland und Frankreich, legen die sechs Fahrer nach 715 km den 2. Ruhetag ein.

Tag 12

Sie verlassen mit Aachen die westlichste Stadt Deutschlands und sagen damit zugleich Deutschland “Auf Wiedersehen“. Die zehnte Etappe führt an einem Tag durch die Niederlande ganz im Süden, mit Halt in Maastricht. Die Nacht verbringen die drei Teams bereits in Belgien, in Waremme.

Tag 13 und 14

Die elfte Etappe endet im belgischen Charleroi bei Kilometer 875 und mit dem 3. Ruhetag. Das nahegelegene ehemalige Schlachtfeld von Waterloo und die 60 km entfernte belgische und quasi EU-Hauptstadt Brüssel sind als bedeutende Orte europäischer Geschichte Grund zum Pausieren für einen Tag.

Tag 15

Von Charleroi begeben sich die sechs auf die zwölfte Etappe, auf der sie Belgien verlassen und nach Frankreich einfahren, dem Zielland. Sie endet am Abend in Le Cateau Cambrésis, bei Kilometer 960. Von Paris trennen sie nur noch ca. 200 km.

Tag 16

Die 13. Etappe startet bereits in Frankreich, führt auf ehemaligen Bahntrassen, entlang von Kanälen, vorbei an Gedenkorten über Saint Quentin nach Noyon, mit seinen Friedhöfen des I. Weltkriegs.

Tag 17

Auf der 14. Etappe wird etwa bis Saint-Witz gefahren (unweit des Flughafens Charles de Gaulle), um kurz vor Paris Kräfte zu sammeln für die Stadt der Paralympics 2024.

Tag 18

Die 15. Etappe ist die kürzeste, aber nicht deshalb die schönste. Nach nur 50 km sind die drei Tandems am Arc de Triumph in Paris, dem Ziel der inklusiven Tour, auf der die Botschaft der Inklusion und des friedlichen Wettstreits zwischen Sportlerinnen und Sportlern verbreitet und beworben wurde. An dem Tag, an dem die Flamme der Paralympics von England kommend in Frankreich eintrifft, sind es nur noch drei Tage bis zur Eröffnung der Paralympics.