Strandbad Babelsberg dauerhaft gesichert

Eingang Strandbad Babelsberg
© Landeshauptstadt Potsdam / Frank Daenzer
Eingang Strandbad Babelsberg (Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Frank Daenzer)

Die Stadtverordneten haben am Mittwochabend den Weg für einen Flächentausch von Grundstücken im Babelsberger Park zugestimmt und somit den Potsdamer Seesportclub e.V. sowie das öffentliche Havel-Strandbad im Unesco-Welterbepark Babelsberg langfristig gesichert. „Unser Ziel war es, das Strandbad am bestehenden Standort langfristig zu sichern und ein neues Funktionsgebäude zu errichten. Wir ermöglichen außerdem dem Potsdamer Seesportclub e.V., am Standort zu bleiben. Mit dem vorliegenden Grundstückstauschvertrag und dem Beschluss der Stadtverordneten ist dieses Ziel realisierbar, was mich sehr freut“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert. 38 Stadtverordnete stimmten für die Vereinbarung, 15 dagegen. Es gab keine Enthaltungen.

Die Landeshauptstadt, die Stadtwerke Potsdam GmbH und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hatten sich auf einen Grundstückstausch im Babelsberger Park verständigt. Die Ergebnisse der Verhandlungen, um die wassernahe historische Gartengestaltung im Park Babelsberg wiederherzustellen und das Strandbad Babelsberg zu modernisieren, hatten Oberbürgermeister Mike Schubert und Stiftungs-Generaldirektor Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr im Januar dieses Jahres öffentlich vorgestellt. Eine Informationsveranstaltung hat zudem im Mai vor Ort stattgefunden. Ziel ist es, bis zum Sommer 2023 das Strandbad neu zu gestalten und anschließend den Park in den nicht mehr vom Bad genutzten Bereichen denkmalpflegerisch wiederherzustellen.

Eine Beschlussvorlage mit der Verwaltungsvereinbarung zur Neuordnung der Grundstücksflächen wurde den Stadtverordneten zur ersten Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung am 29. Januar vorgelegt. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten betonte damals, mit der vereinbarten Neuordnung der Grundstücke im Babelsberger Park sei es gelungen, sowohl den Interessen der Potsdamerinnen und Potsdamer als auch den einzigartigen gartenkünstlerischen Qualitäten des in der Kernzone des UNESCO-Welterbes gelegenen Parks Babelsberg gerecht zu werden.

Im Zuge der Vermögenszuordnung nach der deutschen Wiedervereinigung wurden durch Gerichtsurteil Flächen im Babelsberger Park sowohl der Landeshauptstadt als auch der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zugeteilt. Im Ergebnis betreibt die Bäderlandschaft Potsdam GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Potsdam, das Strandbad Babelsberg auch auf Flächen, die aktuell im Eigentum der SPSG sind. Mit der nun geplanten Grundstücksneuordnung sollen Grundstücke getauscht werden. Die SPSG überträgt demnach Teilflächen mit einer Gesamtgröße von circa 7650 Quadratmetern an die Stadtwerke Potsdam.

Die Stadtwerke Potsdam übertragen an die SPSG Teilflächen mit einer Gesamtgröße von circa 7000 Quadratmetern. Bis Ende des Jahres 2020 will die SPSG das in ihrem Eigentum stehende alte Gebäude des Potsdamer Seesportclubs abreißen. Auf dieser Fläche werden die Stadtwerke Potsdam ein neues Funktionsgebäude für das Strandbad und den Seesportclub errichten. Größe und maximale Höhe des neuen Funktionsgebäudes werden vertraglich festgelegt. Über Materialität und Erscheinung des Neubaus werden sich die Stadtwerke und die SPSG im Rahmen der weiteren architektonischen Planungen verständigen. Nachdem das neue Funktionsgebäude im Sommer 2023 bezogen ist, werden die derzeitigen Bestandsgebäude des Strandbades abgerissen. Die SPSG wird danach gartendenkmalpflegerische Maßnahmen im Umfeld des neu zugeschnittenen Geländes der Stadtwerke durchführen.

Während der Abriss- und Bauphase erhält der Potsdamer Seesportclub e.V. die Möglichkeit, bis zur Eröffnung des neu zu errichtenden Funktionsgebäudes des Freibades, in dem auch der Verein Räume mieten wird, Lager- und Büroräume in einer Containeranlage auf dem Strandbadgelände zu schaffen.

Bei den Beratungen im Hauptausschuss am 27. Mai 2020 zur Verwaltungsvereinbarung zur Neuordnung von Grundstücksflächen im Babelsberger Park war die Ergänzung zur Beschlussvorlage empfohlen worden, dass über die nordöstliche Grenze des zukünftigen Strandbades noch einmal Gespräche geführt werden. Ziel soll eine Erweiterung der Liegewiese entlang des Ufers zwischen Schilfgürtel und zukünftigem Drive bis zur Baumgruppe sein.Hintergrund ist, dass die Liegefläche durch die Neugestaltung der Flächen kleiner wird als bislang vorhanden. Die öffentliche Badestelle bleibt am heutigen Standort bestehen.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und die Landeshauptstadt Potsdam haben in einer gemeinsamen Erklärung die Absicht formuliert, dass dieser Ergänzungsvorschlag noch einmal einer denkmalrechtlichen Bewertung unterzogen wird. Gleichzeitig wird die Landeshauptstadt Potsdam entsprechend der Verwaltungsvereinbarung wegen der dann noch höheren Tauschflächendifferenz eine Kompensationsmöglichkeit prüfen und der Stiftung vorschlagen. Die Ergebnisse sollen im Hauptausschuss am 24. Juni 2020 vorgestellt werden.