Potsdamer Wirtschaftsrat fordert angemessene Rahmenbedingungen für eine starke Tourismuswirtschaft in der Landeshauptstadt Potsdam

Brandenburger Tor am Luisenplatz.
© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel
Brandenburger Tor am Luisenplatz. Foto: Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel

Der Potsdamer Wirtschaftsrat hat sich in seiner jüngsten Sommersitzung am 22. Juni mit dem Tourismus als bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Landeshauptstadt Potsdam befasst. Viele Arbeitsplätze hängen in Potsdam direkt oder indirekt an der Tourismusbranche. Neben dem Gastgewerbe bieten Unternehmen und Einrichtungen im Bereich Kultur, Freizeit und Sport zahlreiche Leistungen für Touristen an. Viele andere Branchen wie der Einzelhandel, das Handwerk, das Dienstleistungs- und das produzierende Gewerbe profitieren wiederum im hohen Maße von der Potsdamer Tourismuswirtschaft. Der Tourismus schafft und garantiert in Potsdam standortsichere sowie wohnortnahe Ausbildungs- und Arbeitsplätze und stellt eine wichtige Wertschöpfungsquelle dar.

Angesicht der pandemiebedingten Nachwirkungen, der massiven Preissteigerungen, des Fachkräftemangels und des Klimawandels stehen auch die heimischen Tourismusbetriebe vor enormen Herausforderungen. Grundlage für den Erfolg der Tourismuswirtschaft sind gute und angemessene Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit den geladenen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, Vertretern der Stadtverwaltung und Experten der beiden Tourismus-Organisationen TMB und PMSG diskutierten die Wirtschaftsratsmitglieder über konkrete Handlungsbedarfe, damit die Potsdamer Tourismusbranche auch weiterhin starke Wirtschaftskraft und Jobmotor bleibt.

Mathias Knospe, stellv. Geschäftsführer, Prokurist und Leiter Marken- und Marketingmanagement der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, gab in einem einführenden Impulsvortrag einen Überblick über die Bedeutung des Tourismus im Land Brandenburg und stellte die Eckpunkte der neuen Landestourismusstrategie vor. Die Landeshauptstadt Potsdam spielt hierbei eine exponierte Rolle: „Potsdam ist für das Land Brandenburg gerade auch in der internationalen Vermarktung ein touristisches Aushängeschild. Als attraktive und überregional bekannte Städte- und Kulturreisedestination mit sehr guter Verzahnung in die umgebenden ländlichen Regionen, ist die Stadt auch eine wichtige Partnerin für die Umsetzung der neuen Tourismusstrategie Brandenburgs. In der Landeshauptstadt ist an vielen Stellen sichtbar, welche positiven Effekte Tourismus auf die Lebens- und Standortqualität hat. Damit das so bleibt, ist es in einem Umfeld sich verändernder Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen wichtig, dass sich Destinationen weiterentwickeln, in Infrastruktur investieren und die Qualität im Blick behalten. Die Grundlage dafür sind professionell aufgestellte Partner, wie die PMSG, ein Verständnis für den Wirtschaftsfaktor Tourismus und gute Netzwerke der Akteure vor Ort“, so Mathias Knospe.

Raimund Jennert, Geschäftsführer der PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH, erläuterte in seinem Vortrag die touristische Entwicklung der Landeshauptstadt Potsdam im Betrachtungszeitraum von 2019 bis 2023. Mit Blick auf die aktuellen Quartalszahlen dieses Jahres zeigt sich für Potsdam bei den Gästezahlen und Übernachtungen ein sehr positiver Trend, der hoffen lässt, dass 2023 insgesamt das Vorkrisenniveau von 2019 wieder erreicht oder sogar übertroffen wird. Potsdam, so Raimund Jennert, nehme eine Spitzenstellung im deutschen Städtetourismus ein, was regelmäßige Untersuchungen und Rankings bestätigen. Grundlage für die strategischen Zielsetzungen und Leitlinien der touristischen Entwicklung ist die Tourismuskonzeption der Landeshauptstadt Potsdam, deren Fortschreibung im Frühjahr 2023 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde und für deren Umsetzung die PMSG eine zentrale Rolle einnimmt. Zu den zukünftigen Maßnahmen und Aktivitäten der PMSG gehören u. a. die Gründung eines Tourismusbeirates der PMSG oder auch die angestrebte Zertifizierung Potsdams als nachhaltige Reisedestination.

In der Diskussion haben die Wirtschaftsratsmitglieder vielfältige Handlungsbedarfe insbesondere bei den städtischen Koordinierungs- und Organisationsstrukturen, bei der Tourismusförderung, bei der Fachkräftesicherung oder auch beim gesamtstädtischen Marketing erörtert und in einem gemeinsamen Abschlusskommuniqué als Empfehlung an die Landeshauptstadt Potsdam formuliert. Dazu erklärt Götz Friederich, Vorsitzender des Wirtschaftsrates: „Die Sommersitzung hat eindrucksvoll gezeigt, wie existentiell wichtig eine erfolgreiche Tourismuswirtschaft für Brandenburg im Allgemeinen und für Potsdam im Besonderen ist. Und zwar in allen ihren Facetten, Ausrichtungen und Verknüpfungen in Bezug auf die Kultur-, die Wissenschafts- und Medienstadt Potsdam und ihr Weltkulturerbe. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Potsdam alles daransetzt, bestmögliche Rahmenbedingungen für die Vermarktung der Stadt insgesamt und jeden Teilbereich zu schaffen. Dazu gehören eine optimale Organisationsstruktur, eine auskömmliche Finanzierung und ein abgestimmtes Marketing in Bezug auf ein ‚corporate identity‘ und ein ‚corporate design‘ der Stadt nach innen, wie nach außen. Unsere Forderung ist klar: die Stadtverwaltung und die Stadtpolitik müssen handeln und die im Kommuniqué herausgestellten Maßgaben möglichst zeitnah umsetzen.“