OBM Mike Schubert: "Sie haben unsere volle Solidarität"

Die Waffen nieder – Frieden in der Ukraine! Gemeinsam und solidarisch gegen Krieg und Gewalt

Auf einer Friedenskundgebung haben mehr als 500 Menschen am Donnerstagabend ein gemeinsames Zeichen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine gesetzt. "Es ist ein düsterer, ein erschütternder Tag für die Menschen in der Ukraine und in ganz Europa. Bis zuletzt haben wir alle gehofft, dass die Diplomatie und am Ende mit Ihr die Vernunft die Oberhand gewinnt. Seit gestern Abend war klar, dass diese Hoffnung sich nicht erfüllt", sagte Mike Schubert, einer der Redner am Abend vor der Nikolaikirche auf dem Alten Mark. Die Kundgebung wurde unter anderem vom Bündnis Potsdam! bekennt Farbe organisiert.

In seiner Rede hat Schubert sich für ein sofortiges Ende des Krieges ausgesprochen: "Als Mitglied der Bürgermeister für den Frieden, der internationalen Aktion Mayors for peace, in der ich unsere Stadt vertreten darf, fordere ich ebenso wie meine Amtskolleginnen und Kollegen in vielen Städten weltweit, den sofortigen Stopp des russischen Angriffs. Krieg darf niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein", sagte der Oberbürgermeister.

Die Westgrenze der Ukraine mit der Stadt Lwiw liegt etwa zehn Stunden mit dem Auto von Potsdam entfernt. "Dieser Krieg ist nicht irgendwo. Mit dem Flugzeug sind wir schneller von Berlin in Kiew als auf Mallorca. Der Krieg ist nicht irgendwo in der Ferne – er ist nah bei uns in Europa", so Schubert. "Wir Städte des Bündnisses Städte Sicherer Häfen stehen bereit, um die Menschen aufzunehmen, damit sie in Sicherheit leben können. Sie haben unsere volle Solidarität. Ich bin froh und dankbar, Oberbürgermeister einer Stadt sein zu dürfen, deren Bürgerinnen und Bürger immer wieder gezeigt haben, dass Sie sich solidarisch mit Menschen zeigt, die von Flucht und Vertreibung betroffen sind", so Schubert. Er appellierte auch an die Bundesregierung und an die Europäische Union: "Schaffen sie jetzt zügig die Voraussetzungen für schnelle und geordnete Verfahren. Wir dürfen, wenn es nötig wird, nicht wieder ewig für Lösungen und Aufnahmeverfahren brauchen". Gerade Potsdam und das Land Brandenburg haben aufgrund der geographischen Lage in einer besonderen Verantwortung. "Wir sind das Bundesland, welches mit am nächsten an der Ukraine liegt. Wir sollten uns vorbereiten", so Schubert.

In Richtung der Menschen, die Verwandte und Bekannte in der Ukraine sagte Schubert: "Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Menschen in der Ukraine und bei allen Potsdamerinnen und Potsdamern, die Familie und Freunde in diesem europäischen Land haben. Ich kann nachvollziehen, dass sie derzeit mit Ungewissheit und Angst Richtung Osten schauen, wo ihre Angehörigen sich womöglich in Kellern vor den Angriffen versteckt haben oder derzeit versuchen die Städte zu verlassen. Aus Angst vor weiteren Angriffen, vor weiteren russischen Bomben." Daher sprach er auch direkt zu den Potsdamerinnen und Potsdamern, die ihre Wurzeln in Russland und der Ukraine haben: "Ich habe persönlich Anfang der 1990er Jahre in Berlin erlebt, welch giftige Wirkung der Krieg auf dem Balkan auch fernab der alten Heimat auf die Menschen entwickeln konnte. Gerade jetzt dürfen Sie den Kontakt untereinander und die Kommunikation miteinander nicht abbrechen. Stehen Sie gemeinsam ein für eine tolerante, weltoffene Gesellschaft. Wir sind an Ihrer Seite. Lassen Sie uns gemeinsam stark bleiben. Achten wir gemeinsam darauf, dass der Krieg uns nicht entzweit. Stehen wir füreinander in Toleranz und Menschlichkeit ein. Und stehen wir zueinander."

Mit seiner Aggression stürzt der russische Präsident Europa in eine der größten Krisen seit 1945. "Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Allen, die Verständnis dafür zeigen oder den Angriff relativieren sei gesagt: Derjenige, der den Verhandlungstisch verlässt, der das Gespräch beendet, der zu den Waffen greift, der beginnt den Krieg. Und deswegen müssen wir es beim Namen nennen: Es ist ein russischer Krieg, es sind russische Truppen die einen souveränen Nachbarstaat angreifen, den Marschbefehl hat Präsident Putin gegeben und niemand anders", so Schubert.

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